Fast fünf Jahrzehnte für Eltmann

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Von der mechanischen Schreibmaschine zum Laptop: in 48 Jahren im Dienste der Stadtverwaltung Eltmann hat Fritz Schmitt viele grundlegende Veränderungen mitgemacht.
Von der mechanischen Schreibmaschine zum Laptop: in 48 Jahren im Dienste der Stadtverwaltung Eltmann hat Fritz Schmitt viele grundlegende Veränderungen mitgemacht.
Wolfgang Kühl
Wolfgang Kühl
 

Der Stadtrat verabschiedete Verwaltungsrat Fritz Schmitt, der seit 1966 in Diensten der Kommune steht. Sein Nachfolger ist Wolfgang Kühl.

48 Jahre lang gehörte Fritz Schmitt zum Eltmanner Rathaus als Fachmann in fast allen Fragen der Kommunalverwaltung, in der Stadtratssitzung am Mittwoch wurde er nun offiziell in den Ruhestand verabschiedet, nachdem er zur Gestaltung des personellen Übergangs noch ein paar Monate drangehängt hatte.

Bereits am 1. Oktober 2014 ging Fritz Schmitt eigentlich in Pension, es sei nicht selbstverständlich gewesen, dass er noch so lange zur Verfügung stand, bis sein Nachfolger Wolfgang Kühl eingearbeitet ist, lobte Bürgermeister Michael Ziegler.

16 Jahre alt war Fritz Schmitt, als er 1966 als Angestellter bei der Stadt Eltmann begann, am 1. Dezember 1977 wurde er zum Beamten auf Lebenszeit ernannt und als Verwaltungsrat ging er in Pension. In diesen vielen Jahren habe sich Fritz Schmitt im Rathaus und in der Stadt viel Anerkennung und Respekt erworben, er habe stets neue Herausforderungen angenommen.
Sein Arbeitsstil sei von hohem Verantwortungsbewusstsein und Hilfsbereitschaft gegenüber Bürgern und Mitarbeitern geprägt gewesen. Sein Fachwissen habe auch in den Stadtratssitzungen oder Bürgerversammlungen oft zur Versachlichung von Debatten geführt, so Ziegler. "Deine Meinung wird bei uns parteiübergreifend respektiert", betonte der Bürgermeister, der sich auch persönlich bedankte, denn der erfahrene Verwaltungsfachmann habe ihm hilfreich zur Seite gestanden.

"Ich hatte nie das Gefühl, so wichtig gewesen zu sein", meinte Fritz Schmitt. Auf seinen Wunsch hin wurden zur Sitzung und zum abschließenden gemeinsamen Essen auch drei langjährige Weggefährten eingeladen: die ehemaligen Stadtratsmitglieder Josef Schwemmlein, Sieglinde Funk und Rosel Pflaum. Mit drei Bürgermeistern (Schömig, Krönert und jetzt Ziegler) und 90 Stadträten habe er im Laufe der Zeit zusammengearbeitet, erinnerte er sich.


Die Technik ändert sich

Er habe sich schon fast mit der Stadt Eltmann verheiratet gefühlt, und wenn man sich dann "so kurz vor der Goldenen Hochzeit" trennt, dann erinnere man sich an einiges. So sei der Wandel immer rasanter, vor allem was neue Vorschriften betrifft. Noch gravierender aber sei der technische Fortschritt gewesen. Fertigte er früher noch die Sitzungsprotokolle und die Durchschläge auf der mechanischen Schreibmaschine mit Kohlepapier, so ist heute der Umgang mit Computer, Laptop und Handy-Bildern gefragt. Wegen der begrenzten Zahl an Durchschlägen hätte früher nicht jeder Stadtrat eine Ausfertigung des Protokolls erhalten und das letzte sei auch so unscharf gewesen, dass es kaum noch lesbar war. Beschwert habe sich keiner, was den Verdacht nährt, dass nicht immer jeder Stadtrat die Protokolle auch liest.

Reine Männersache war die Verwaltung damals, die Stadt Eltmann hatte noch keine Stadtteile "und die Bürger waren zufriedener, obwohl es ihnen schlechter ging". Allerdings sei auch die Verwaltung viel lockerer gewesen. So war Bürgermeister Hans Schömig ein passionierter Sänger und so konnte schon mal kurzfristig eine improvisierte Gesangsstunde im Sitzungssaal stattfinden, denn dort stand ein Flügel.

Er habe immer den sicheren Arbeitsplatz in seiner Heimatstadt zu schätzen gewusst, so Schmitt, und die Tatsache, dass man als "Städtischer" auch mal am Stammtisch oder beim Einkauf auf städtische Themen angesprochen wird, habe ihn auch nur in den Anfangsjahren belastet. Den Stadtrat bat er, weiterhin an einem Strang zu ziehen "und zwar in die gleiche Richtung".