Eltmann belohnt das Bürger-Engagement

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Vom Gast zum Ober: Auf besonders "charmante" Art schickte Bauer Eugen (links) Stefan Pflaum los, ihm einen Schoppen zu besorgen.
Vom Gast zum Ober: Auf besonders "charmante" Art schickte Bauer Eugen (links) Stefan Pflaum los, ihm einen Schoppen zu besorgen.
Donnernden Applaus erntete der Jugendchor "Cantarella" für sein "Grease"-Medley.
Donnernden Applaus erntete der Jugendchor "Cantarella" für sein "Grease"-Medley.
 
"Guckt amal nü", sang das Publikum mit "Bauer Eugen".
"Guckt amal nü", sang das Publikum mit "Bauer Eugen".
 
"Die Albertos" sorgten für beste musikalische Stimmung in der Stadthalle Eltmannbeim ersten Bunten Abend.
"Die Albertos" sorgten für beste musikalische Stimmung in der Stadthalle Eltmannbeim ersten Bunten Abend.
 
Werner Singer hatte die Lacher auf seiner Seite. Fotos: Sabine Weinbeer
Werner Singer hatte die Lacher auf seiner Seite.  Fotos: Sabine Weinbeer
 

Erstmals fand in der Eltmanner Stadthalle ein Bunter Abend als Ersatz für die Blumenschmuckprämierung statt. Das vielfältige Programm kam an.

"Mal was Neues wagen" wollten die Stadt und der Obst- und Gartenbauverein Eltmann mit ihrem Bunten Abend. Und das Wagnis führte zu einem ausgesprochen unterhaltsamen Programm in der Stadthalle. Die Alternative zur bisherigen Blumenschmuckprämierung erlebte eine gelungene Premiere.

Es gab noch ein paar leere Plätze in der Stadthalle, aber das Interesse am Bunten Abend war unübersehbar größer als in den vergangenen Jahren an der Blumenschmuckprämierung, wie Bürgermeister Michael Ziegler (CSU) und Vereinsvorsitzender Manfred Krönert feststellten. Der Bürgermeister unterstrich die Bedeutung von Menschen, die sich um ein freundliches Stadtbild kümmern.
Die Aktiven des Obst- und Gartenbauvereins wie auch alle engagierten Bürger leisteten für das Erscheinungsbild der Stadt im Wortsinn "Unbezahlbares". Der Bunte Abend solle ein Dank an alle sein, die sich im Jahresverlauf um so viele Details kümmern, die eine Stadt oder ein Dorf erst liebenswert machen.

Eine solche Facette im Stadtleben sind ohne Zweifel die kulturellen Vereine, darunter die "Sängerlust", die ihren Jugendchor "Cantarella" präsentierte. Vor allem mit ihrem Medley aus dem Musikfilm "Grease" rissen sie unter der Leitung von Sonja Wißmüller das Publikum von den Sitzen und durften ohne Zugabe nicht gehen.

Reiner Reitz ist quasi das lebendige Bildarchiv von Eltmann. Er hatte für den Abend einen Bilderstreifzug in die Vergangenheit ausgewählt mit einem Augenmerk auf Blumenschmuck und Grünanlagen. Dazu zeigte er einige Beispiele der früher an vielen Häusern üblichen "Prozessions-Erker". An Häusern entlang der Strecken von Palmsonntags- und Fronleichnamsprozession war ein Fenster mit einem Kupferdach und einer Konsole versehen, die entsprechend dem kirchlichen Anlass dekoriert wurde. Im Zusammenspiel mit dem Publikum konnte Reitz manch offene Frage über Personen oder Häuser auf seinen Bildern klären. Er bereitet derzeit einen weiteren größeren Bildervortrag vor.

Im "Werbeblock" wies Manfred Krönert auf die vielfältigen Aktivitäten des Obst- und Gartenbauvereins hin, der seit über 100 Jahren besteht und mit rund 300 Mitgliedern der größte Obst- und Gartenbauverein im ganzen Landkreis ist. So steht im April ein Fachvortrag zum Thema Kräuter und moderne Medizin an, im Juni wird ein Familien-Wandertag organisiert, im August ein Oma-Opa-Enkel-Ausflug und am 3. Oktober ein Herbstausflug nach Handthal.

Das Thema Kräuter nahm Werner Singer auf. Der Eltmanner Mundart-Autor zeigte in seiner unvergleichlichen Art, wie er und seine Frau neuerdings ganz im Einklang mit der Natur als "Gesundheitsapostel" leben. Er sei ein begeisterter Gärtner, verkündete er mit schelmischem Grinsen: "Vor allem wenn's räängt, dann muss ich net naus". Für sein schmutziges Gedicht möglichst anständig erzählt" erntete er ebenso viele Lacher wie Anerkennung für seine Geschichte vom Liebespaar, in die er über 80 Blumen- und Pflanzennamen einarbeitete.
Einen deftigen Schlusspunkt setzte als "Bauer Eugen" der Kabarettist Otmar Schraud aus Binsfeld. Mit den Geschichten von seiner Frau Olga, seinem Traktor und seinem ganz besonderen Urlaub auf dem Bauernhof hatte er das Publikum schnell im Griff und zum Chor umfunktioniert.

Musikalisch abgerundet wurde der Abend von den "Albertos", die mit ihren Instrumenten immer wieder durch den Saal zogen und ebenfalls zum Mitsingen aufforderten. Eine Blumentombola rundete das Programm ab, so dass wie bei der Blumenschmuckprämierung niemand ohne Pflanze den Saal verließ.