Eine Mahnung für den Frieden

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Franzosen und Deutsche gedachten den Toten des Ersten Weltkriegs - hier eine Fahnenabordnung der Veteranen. Foto: pr
Franzosen und Deutsche gedachten den Toten des Ersten Weltkriegs - hier eine Fahnenabordnung der Veteranen.  Foto: pr
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Gedenkstätte für Abbé Launay und Wilhelm Baumann in Tournai sur Dive.
Gedenkstätte für Abbé Launay und Wilhelm Baumann in Tournai sur Dive.
 
Foto: pr
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Abfahrt der historischen Fahrzeuge nach der Zeremonie in Trun. Foto: pr
Abfahrt der historischen Fahrzeuge nach der Zeremonie in Trun.  Foto: pr
 
Fahnenabordnung der Veteranen und Vereinigungen. Foto: pr
Fahnenabordnung der Veteranen und Vereinigungen.  Foto: pr
 
Bürgermeister Jacques Prigent ehrt den Resistance Kämpfer Franc Brillaux. Foto: pr
Bürgermeister Jacques Prigent ehrt den Resistance Kämpfer Franc Brillaux. Foto: pr
 
Foto: pr
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Die Ehrengäste bei der Zeremonie. Foto: pr
Die Ehrengäste bei der Zeremonie.  Foto: pr
 
Historische Gefährte bei der Feierstunde - Überbleibsel aus dem Zweiten Weltkrieg. Foto: pr
Historische Gefährte bei der Feierstunde -   Überbleibsel aus dem Zweiten Weltkrieg.  Foto: pr
 
Foto: pr
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An diesem Ehrendenkmal in Trun fanden die Feierlichkeiten statt. Foto: pr
An diesem Ehrendenkmal in Trun fanden die  Feierlichkeiten statt. Foto: pr
 
Das Rathaus in Trun Foto: pr
Das Rathaus in Trun Foto: pr
 
Bürgermeister Jacques Prigent ehrt den Resistance Kämpfer Franc Frillaux . Foto: pr
Bürgermeister Jacques Prigent ehrt den Resistance Kämpfer Franc Frillaux . Foto: pr
 
Das Apfelbäumchen Eberner zu einem Schülerbesuch mitgebracht haben, gedeiht gut am Denkmal des Mirror de Arms bei Tournai sur Dive. Foto: pr
Das Apfelbäumchen Eberner zu einem  Schülerbesuch mitgebracht haben, gedeiht gut am Denkmal des Mirror de Arms bei Tournai sur Dive.  Foto: pr
 
Jacques Prigent bei seiner Ansprache leider im Regen. Beschirmt durch den Jugendbürgermeister von Trun. Foto: pr
Jacques Prigent bei seiner Ansprache leider im Regen. Beschirmt durch den Jugendbürgermeister von Trun.  Foto: pr
 
Die beiden Bürgermeister aus Trun und Ebern vor den polnischen Pfadfindern.
Die beiden Bürgermeister aus Trun und Ebern vor den polnischen Pfadfindern.
 
Kranzniederlegung am Ehrenmal in Trun durch Bürgermeister Jacques Prigent und Erste Beigeordnete Florence Ecobichon.
Kranzniederlegung am Ehrenmal in Trun durch  Bürgermeister Jacques Prigent und Erste Beigeordnete Florence Ecobichon.
 
Zug der Ehrengäste zum Geburtshaus eines Resistance Kämpfer zur Ehrung.
Zug der Ehrengäste zum Geburtshaus eines Resistance Kämpfer zur Ehrung.
 

Eine Eberner Abordnung gedachte in der französischen Partnerstadt Trun dem Ende des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren. Bei der feierlichen Zeremonie wurden den Toten beider Seiten gedacht, die Opfer faschistischer Ideologie wurden.

Vor 75 Jahren endete für die Menschen in der Normandie der Zweite Weltkrieg mit dem Sieg der Alliierten. Auch in Eberns Partnerstadt Trun wurde dieser Tage an das Ende der Kämpfe erinnert. Trun war bereits im Juni 1944 bombardiert worden, um die deutschen Truppen zu bremsen, die nach der Landung der Alliierten an den Stränden der Normandie vom Hinterland heranrückten. Als der Krieg vorbei war, war die Stadt zu 70 Prozent zerstört. Die Region hatte bis dahin zudem über 140 000 Flüchtlinge aus dem Gebiet von Caen aufgenommen, die vor den Kämpfen ins vermeintlich sichere Hinterland geflohen waren.

In einer Doppelzeremonie erinnerten die Städte Trun und Falaise an die Befreiung vor 75 Jahren. Sowohl Jacques Prigent als auch der Bürgermeister von Falaise, Eric Macé, bezogen in das Gedenken die deutschen Soldaten ein - also junge Männer auf beiden Seiten, die zu Opfern der faschistischen Ideologie wurden. Auf deutscher Seite wurden in den Kämpfen im Sommer 1944 rund 50 000 Soldaten getötet oder verwundet, bei den Alliierten knapp 40 000. Bürgermeister Macé wies auch darauf hin, dass Frankreich in der Zeit der deutschen Besatzung "nicht weiß war oder schwarz: Es war grau." Denn auch unter den Franzosen habe es Widerstandskämpfer und Kollaborateure gegeben .

Partnerschaft seit 50 Jahren

Sowohl in Trun auch als in Falaise wehte die deutsche Flagge neben denen der Alliierten, und es wurde auch die deutsche Nationalhymne gespielt. Die Bürgermeister der beiden deutschen Partnerstädte nahmen an der Zeremonie teil: Seit 50 Jahren besteht die "Jumelage" zwischen Falaise und Bad Neustadt an der Saale. Bürgermeister Bruno Altrichter (Freie Wähler) war eigens für das Wochenende nach Falaise gereist. Eberns Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) war bei seinem Amtskollegen Jacques Prigent zu Gast. Dieser hatte in seiner Rede in Trun vor den Folgen des neuen Nationalismus gewarnt, der sich überall in Europa breitmache. Nach wie vor würden die Ereignisse vor 75 Jahren zum Frieden mahnen.

Veteranen und Hinterbliebene, Fahnenträger, eine Gruppe junger Scouts aus Polen, zahlreiche Abgeordnete und Bürgermeister nahmen an den Zeremonien teil. In Trun assistierten die Mitglieder des Jugendstadtrats bei den Kranzniederlegungen.

"Ich bin froh, dass das Beispiel von Major Baumann und Abbé Launay zeigt, dass auch im Krieg Menschlichkeit und Vernunft siegen können", sagt Jürgen Hennemann. Er ist sich mit seinem Kollegen Prigent in einem einig: Nur gemeinsam werde es möglich sein, den Frieden und Europa weiter zu entwickeln. "Die Franzosen haben nicht nur "Liberation" (Befreiung) gefeiert, sondern auch 75 Jahre "Paix" (Friede)", berichtet Hennemann. Deswegen müssten die Austausche, gerade der Schüler, weitergeführt und ausgebaut werden.

Ende der Kämpfe am 21. August

Vom 16. bis 21. August 1944 tobten erbitterte Gefechte zwischen der normannischen Stadt Falaise und dem kleinen Ort Chambois. Soldaten aus Großbritannien, Kanada, USA, Frankreich und Polen versuchten, der deutschen Armee den Rückzug aus dem Westen Frankreichs abzuschneiden. Im "Kessel von Falaise" sollten die Deutschen aufgehalten werden.

Die Kämpfe endeten am 21. August.