Stephan Bach stellte im Eberner Ferienprogramm Geschichten vom "magischen Baumhaus" vor. Beim Mitmach-Theater hatten die Kinder viel Spaß und Freude.
Eine Stunde voller Spaß und Spannung erlebten am Freitagnachmittag rund 30 Kinder im Rahmen des Eberner Ferienprogramms, das der Kulturring zusammen mit der Stadt Ebern veranstaltet. Die Buchhandlung "Leseinsel" und der Kulturring hatten den Bamberger Schauspieler Stephan Bach nach Ebern geholt, wo er aus der Bücherreihe "Das magische Baumhaus" vorlas. Doch für die Kinder sollte das nicht einfach bei einer vorgelesenen Geschichte bleiben, sondern zu einem lustigen Mitmach-Theater mit jeder Menge Gelächter, Spaß und Freude werden.
Gar nicht schüchtern
"Ich hoffe, die Eberner Kinder sind nicht gar so schüchtern und machen gut mit. Als Schauspieler werde ich spielerische Elemente in die Lesung mit einfließen lassen", erklärte der Schauspieler Stephan Bach: "Mein Ziel ist es, dass die Fantasie der Kinder angeregt wird und sie aus der Lesung heraus Spielideen entwickeln."
Zudem wolle er, so der Mime, einen positiven Bezug zu dem Medium Buch herstellen. "Die Kinder sollen lernen, dass es nicht langweilig ist, Bücher zu lesen und dass man sich dafür nicht stundenlang still hinsetzen muss, sondern dass Bücher auch Anregungen für das Spiel bereithalten. Ich möchte einfach zeigen, dass Bücherlesen auch Spaß machen kann", sagt er.
Spontan und ideenreich
Bei der Gestaltung der Lesungen setzt Bach auf Spontanität. Einen festen Ablaufplan hat er nie. "Ich stelle mir immer vor, wie ich als Kind war, und versuche mich in die Rollen der Geschichte hineinzuversetzen und sie für das Publikum spannend zu erzählen. Dabei sollen lustige Elemente und witzige Stellen nicht zu kurz kommen", so der Schauspieler. Für Lachattacken bei Kindern und Eltern sollen auch seine Mimik und Gestik sorgen.
Die Idee, Stephan Bach mit seiner Lesung nach Ebern zu holen, kam von Ursula Gräbe von der "Leseinsel" Ebern. Mit dem Ferienprogramm des Kulturrings bot sich dann der passende Rahmen für das Mitmach-Theater.
Viel Wind aus Kindermund
So wurden die Kinder, die nach und nach im Rathaushof eintrudelten und sich einen Platz suchten, gleich von einer bunten Leinwand empfangen, auf der das magische Baumhaus zu sehen ist. Zu Beginn stellte sich der Schauspieler vor und verdeutlichte den Kindern, dass sie keineswegs steif dasitzen müssen, sondern mitmachen dürfen. Immer auf sein Zeichen sollten sie Geräusche, die in der Geschichte vorkommen, imitieren. Das haben die Kinder gleich einmal geübt und brüllten wie ein riesiger Tiger oder imitierten den brausenden Wind.
Und dann tauchten die Kinder, einige Eltern und Stephan Bach nach der Einführung schon in die Geschichte "Der Schatz der Piraten" ein. Sie ist eine der 53 Geschichten aus der Reihe "Das magische Baumhaus" von Mary Pope Osborne.
Auf dem "Pfefferhügel"
Die Geschwister Anne und Philipp wohnen in Pepper Hill, zu Deutsch "Pfefferhügel", wie es Stephan Bach den Kindern gegenüber nannte. Ganz in der Nähe haben sie ein Baumhaus entdeckt, in dem sie ganz viele Bücher gefunden haben. Das Magische am Baumhaus: Wenn sie ein Buch aufschlagen und auf einen Ort in einem Bild des Buches deuten und dazu einen Zauberspruch sprechen, fängt das Baumhaus an, sich zu drehen, wird immer schneller und schneller, bis die beiden schließlich zu diesem Ort gebeamt werden. Sie können mit den Zauberbüchern Zeitreisen machen.
So wurden die Kinder am Freitag mit Stephan Bach und Anne und Philipp nach dem Spruch "Ich wünschte, ich wäre dort" auf eine einsame Insel katapultiert.
Schon als Stephan Bach das Geräusch des sich drehenden Baumhauses nachmachte, brachen die Kinder in Gelächter aus. Und dann waren sie auch schon selbst gefragt, als es darum ging, die Geräusche der Meereswellen und des Windes zu imitieren.
Bereit zum Entern!
Bald taucht am Horizont ein Segelschiff auf, was für Anne und Philipp nichts Gutes heißt: Piraten nähern sich und nehmen sie in Gefangenschaft. Da darf natürlich ein Piratenlied nicht fehlen, das Stephan Bach zusammen mit den Kindern sang. Eines der Kinder war sogar dem Thema entsprechend als Pirat verkleidet. Gespannt und aufmerksam folgten die Kinder der Geschichte und hofften, dass Anne und Philipp aus der Gefangenschaft fliehen können.
Die Piraten sind auf der Suche nach einem Schatz und als Anne und Philipp das Rätsel um das Versteck des Schatzes lösen können, werden sie auf der Insel schließlich wieder freigelassen. Ein aufziehender Sturm verhindert jedoch, dass die Piraten den Schatz bergen können und auch Anne und Philipp klettern lieber schnell wieder auf das Baumhaus und reisen zurück nach "Pfefferhügel".
Durch die Interaktion konnten die Kinder die Geschichte hautnah erleben und fühlten sich ins Geschehen hineinversetzt. "Mir hat es sehr viel Spaß gemacht. Die Geschichte war richtig spannend und auch ein bisschen gruselig", gestand ein Mädchen. Ein anderes Mädel griff gleich zum Malblock und begann, ein Bild zur Geschichte zu malen. So hat Stephan Bach sein Ziel, die Fantasie der Kinder anzuregen, wohl erreicht.