Die Bunten Abende in Ebern brachten die Zuschauer wieder zu ausgelassenen Lachanfällen und zum Staunen. Doch neben den vielen Tanzbeiträgen und Sketchen gab es eine traurige Nachricht: Elferratspräsident Eberhard Wohl wird die Bunten Abende künftig nicht mehr moderieren.
Viele Faschingsnarren in bunten Kostümen und mit lustigen Masken hat es am Wochenende in die Aula des Friedrich-Rückert-Gymnasiums gezogen. Alle mit einem Ziel: Einen lustigen, ausgelassenen Abend erleben, halsbrecherische Tanzeinlagen bestaunen und bei den vielen Büttenbeiträgen in Gelächter auszubrechen. Diese Ansprüche dürften die 42. Bunten Abende unter dem Motto "Eberner närrische Zeitreise" befriedigt haben.
Für den Elferratspräsidenten Eberhard Wohl hieß es Abschied nehmen von seinem Publikum. "Der 42. Bunte Abend in der Gymnasium-Aula, im "Wohnzimmer des Kulturrings" war für mich heute meine letzte Veranstaltung als Moderator", verabschiedet sich Eberhard Wohl. Auch Türmer Armin Dominka stiegzum letzten Mal auf die Bühne und geht in die "Kulturringsrente". Seit 1979 ist er als Büttenredner aufgetreten. Noch einmal hat er das Eberner Tagesgeschehen kritisch beäugt und auf Missstände hingewiesen.
Doch trotz Abschiedsstimmung ließen sich Publikum und Akteure den Spaß nicht nehmen. Eröffnet haben die Sänger Moritz Bauer, Thomas Müller und Christian Giebfried die Bunten Abende mit dem Lied "
Ebern Helau".
Neben Armin Dominka standen zwei weitere Büttenredner auf dem Programm. Fabian Weber betrat als "Närrischer Zeit-Reisender" die Bühne. Auf dem "Sendelbach-Airport" ist er gelandet und wolle sich nun ihn Ebern umsehen. Dabei nahm er das Verkehrskonzept in der Eberner Innenstadt und die Verzögerung beim neuen Hallenbad auf die Schippe. Auch die Stadträte und der Landrat kamen dabei nicht ungeschoren davon.
Johannes Geuß fuhr als "Faschingspraktikant" mit seinem Dienstwagen - einem knallroten Bobby Car - vor. Er wurde vom Elferrat engagiert, um am Bunten Abend "irgend a Gschmarr zu erzähln und die Leut a bissla zu unterhaltn".
Auf der Suche nach "informativen Informationen" landete er schließlich im Büro des Bürgermeisters Jürgen Hennemann. Der war jedoch gestresst, denn es war Montag und da müssten Beamte immer gleich drei Kalenderblätter auf einmal abreißen. Durch Wortspiele und lustige Pointen brachte er das Publikum zum Lachen.
Höhepunkt war der Auftritt der Gruppe "Gipfelstürmer" mit ihrem Gesang-Sketch "Zeitreise". Hier wurden Eberner Originale nachgespielt und auf die Schippe genommen. Gerhard Zeidler alias Moritz Bauer und Günter Lipp alias Johannes Geuß begaben sich auf eine Zeitreise mit dem "Zeitomat".
Auf dieser Reise begegneten sie vielen Eberner Bürgern. So beispielsweise dem Walter Ullrich der Steinzeit alias Christian Giebfried, dem Imperator Eugenius Batznerus alias Thomas Müller, und Fräulein Simone von Bastianus alias Isabell Kuhn. Durch lustige Grimassen, amüsante Sketche und tolle Tanz- und Gesangseinlagen mit pointiertenTexten begeisterte die Gruppe das Publikum, das sich vor Lachen kaum auf den Stühlen halten konnte.
Die Gruppe "Original" aus Mitgliedern der Fleisch- und Wurstfreunde Heubach kam beim Publikum auch gut an. Sie suchten einen "Bierkönignachfolger" für Ebern. Der amtierende Bierkönig, die Hoheit von U-Night, wurde mit einer Sänfte auf die Bühne getragen.
Bürgermeister Jürgen Hennemann und Helen Zwinkmann hatten sich verschiedene Aufgaben überlegt, um unter den Kandidaten Petra Elflein, Jochen Zürl, "Martina von der Gipsy" und "Manuel Knastwirt" einen neuen Bierkönig zu ermitteln. Da sich jedoch alle Kandidaten bei ihren Aufgaben nicht eben geschickt anstellten, kam die Jury zum Entschluss, dass es keinen neuen Bierkönig geben wird.
Einen Sketch, der die Lachmuskeln des Publikums beanspruchte, spielten "Die Unschlagbaren zwei" alias Alex Holly und Karin Albert. Das Thema war "Der Unterschied beim Duschen". Sie verglichen das Duschverhalten von Männern und Frauen. Während sich Frauen ausgiebig duschen und mit verschiedensten Duschcremes und Shampoos einreiben, stellen sich Männer lieber unter die Dusche und hören dem lustigen Klang ihrer Pupse zu.
Die meiste Zeit würden Männer beim Duschen ihrem besten Stück widmen und zu allem Überfluss ihren Hintern mit dem Gesichtsschwamm der Frau waschen.
Die "Ruppacher Herzdamen" alias Gaby Rögner und Mia Kersting hatten eine "Nachweihnachtsfeier" vorbereitet. Bei ihrem Gesangs-Sketch haben sie Weihnachtslieder umgedichtet. Zur Sprache kamen politische und gesellschaftliche Themen der Stadt. Bürgermeister und Stadträte bekamen tüchtig ihr Fett weg.
Für Abwechslung sorgten zwischen den verschiedenen Büttenbeiträgen die Tanzeinlagen der vielen Prinzen- und Showtanzgarden. Neben der Showtanzgruppe, Jugendgarde und den Kindertanzgruppen aus Heubach und der Tanzgruppe des TV Ebern waren auch die Prinzengarden aus Seßlach, Pfarrweisach und Maroldsweisach mit ihren Prinzenpaaren zu Gast. Mit halsbrecherischen Figuren und Tanzeinlagen sowie Rhythmus und Taktgefühl zur flotten Musik überzeugten sie das Publikum.
Besonders gut kam der Showtanz "That"s America" der Showtanzgarde Heubach an. Während sich manch einer wohl gefragt hat, warum die Tänzerinnen heuer mit T-Shirt und langen Hosen bekleidet sind, rissen sich die Mädels diese schon vom Leib und tanzten schließlich in baufreien Tops und kurzen Röcken in USA-Farben.
"Der Berg ruft!" war das Motto der Männershowgruppe, die mit Karo-Hemden und Lederhosen die Bühne stürmten. Auch sie brachten durch ihren Tanz und die verschiedenen Figuren das Publikum zum Toben.
Als Gastgruppe waren kurzfristig "Marokkanische verrückte Hühner" aus Maroldsweisach angereist. Durch spezielle Kostüme und den Einsatz von Schwarzlicht schien es, als ob Vögel mit langen Hälsen, langen Beinen und mit einem Rock bekleidet zu taktvoller Musik tanzten. In Wirklichkeit waren die Vögel Handpuppen. Das Publikum war begeistert von dieser etwas anderen, aber sehr lustigen Aufführung.