Ein Abend von Zeilern für Zeiler: Zeiler Abend lässt Zuschauer schmunzeln, singen und raten
Autor: Christian Licha
Zeil am Main, Sonntag, 24. November 2019
Am Samstag standen am Zeiler Abend wieder ortsansässige Akteure und bekannte Gesichter auf der Bühne. Die Zuschauer durften aber nicht nur zuschauen, sondern miträtseln und ihr Können unter Beweis stellen.
"Wein und Bier als die kulinarischen Heiligtümer der Fachwerkstadt" waren das Motto des diesjährigen Zeiler Abends. Im Rudolf-Winkler-Haus erfuhren die zahlreichen Gäste am Freitagabend alles über die beiden fränkischen Lieblingsgetränke, untermalt von musikalischen Einlagen und Liedern zum Mitsingen. Organisiert wurde das Event von Julia Melchior, Christine Straub, Brigitte Krause und Michael Minnich.
Im feschen Dirndl, ausgeschmückt mit vielen Blumen, begleitete Melchior durch das Programm. Mit ihrer charmanten und fröhlichen Art begeisterte sie das Publikum mit allerlei Anekdoten.
Wissen der Zuschauer war gefragt
"Im Weinberg geboren, an der Rebe gesäugt, in der Butte geschaukelt und der Liebe wegen von Ziegelanger nach Zeil gezogen", so wurde Max Martin angekündigt. In das Reich des Weines führte der Winzer die Zuschauer, die auch an einem kleinen Quiz teilnehmen durften. So war zum Beispiel der "Wengert" als Arbeitsort oder die "Schlagkatz" als der fränkische Begriff für die Pfahlramme gesucht.
Als "Großmeister der Braukunst" fragte auch Franz-Josef Göller das Wissen des Publikums rund um den Gerstensaft ab. Unterstützt wurde er dabei von seinem einstigen Lehrling Quirin Hildebrandt, der als gebürtiger Münchner vor kurzem dort seine Prüfung als Braumeister abgelegt hat. Mit einem Gedicht stellte der Nachwuchs-Brauer jeden Arbeitsplatz der Brauerei Göller humorvoll vor.
Aus den Händen von Anna-Lena Werb, der Weinprinzessin des Abt-Degen-Weintales, und Bierprinzessin Kerstin Friedrich erhielten die Zuschauer, die die richtigen Antworten parat hatten, einen Schoppen beziehungsweise ein Bier serviert.
"Das sind jetzt lauter gescheite Leut', die alles wissen", stellten Krause und Straub in ihrem Sketch als echte Zeiler Damen fest. Völlig in Trance vor lauter Bier- und Weingenuss fantasierte Krause von einem Wellnessbad, das in Zeil gebaut wird. Mit Taucherbrille "schwamm" sie durch den Saal, ehe sie eine gute Fee, gespielt von Minnich, aus dem Traum holte, und gleichzeitig mit ihrem Zauberstab die Erfüllung des Wunsches besiegelte.
Viel geklatscht, geschunkelt und mitgesungen wurde bei den Melodien des Ölschnabel-Duos (Dieter Markl und Günter Bier) sowie der Stadtkapelle Zeil. Unter anderem untermauerte das Publikum seine Liebe zu Zeil mit dem Lied "Fachwerk, Frohsinn, Frankenwein", dessen Text bereits vor langer Zeit von Helmut Trautner geschrieben und die Melodie vom einstigen Bandleader der "Mambo", Kurt Eisemann, komponiert wurde. Ebenso durfte auch das beliebte Steinhauerlied nicht fehlen, mit dem an die Zunft und die schwere Arbeit in den früheren Steinbruchsbetrieben rund um Zeil gedacht wurde.