Mann würgt Ehefrau bis zur Bewusstlosigkeit: Frau schweigt aus Angst
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Martin Schweiger
Die Beziehung des Angeklagten zu seiner Ehefrau war allem Anschein nach von Beginn an von Gewalt geprägt. Symbolfoto: Maurizio Gambarini/dpa
Auch die Schwiegermutter belastet den Angeklagten aus dem Maintal. Ein RTL-Filmteam berichtet aus dem Gerichtssaal des Haßfurter Amtsgerichts.
Sogar ein Filmteam des Fernsehsenders RTL interessierte sich am Mittwoch (07. Oktober 2020) für den Strafprozess am Amtsgericht gegen einen 44-jährigen Arbeitslosen aus dem Maintal, der seine 35-jährige Ehefrau nach deren eigener Aussage über 15 Jahre lang geschlagen, gewürgt, bedroht und beleidigt haben soll.
Am 12. Mai vergangenen Jahres zog die fünffache Mutter einen Schlussstrich: Sie floh ins Frauenhaus nach Bamberg und erstattete Anzeige gegen ihren Ehemann.
Angst vor weiteren Übergriffen: Frau flüchtet ins Frauenhaus
Während der Angeklagte am ersten Verhandlungstag im September über seinen Verteidiger Andreas Dräger hatte verlauten lassen, dass er sich zu den Vorwürfen nicht äußern werde, packte seine Noch-Ehefrau im Zeugenstand aus und belastete ihren Noch-Gatten schwer. Während der Aussage der Geschädigten drehte sich der Angeklagte weg und würdigte seine Gattin keines Blickes.
Die Geschädigte verschwieg vor Gericht ihren derzeitigen Wohnort aus Angst vor weiteren Übergriffen ihres Mannes - wohl zurecht. Denn die Beziehung war allem Anschein nach von Beginn an von Gewalt geprägt.
Seit November 2004 seien sie zusammen, erzählte die Geschädigte vor Gericht. Schläge seien schon damals an der Tagesordnung gewesen. Ihr späterer Ehemann - geheiratet wurde 2005 - habe sie von Beginn an geschlagen, bedroht, eingesperrt und ihr die Autoschlüssel weggenommen. Beim kleinsten Anlass wie einem "Nein" zur falschen Zeit sei ihr Mann "übergekocht". Er habe ihr den Wasserkocher auf den Kopf geschlagen und sie einmal bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt.
Mann würgt Ehefrau bis zur Bewusstlosigkeit
Am Mittwoch, dem zweiten Verhandlungstag, sagte die Schwiegermutter des Angeklagten aus. Auch sie sei von ihrem Schwiegersohn bedroht worden, gab sie zu Protokoll. Ihre Tochter habe blaue Flecken gehabt und sei öfters zu ihr geflüchtet.