Eberns Narren führen einen Zirkus auf

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Die Tänzerinnen der Showtanzgruppe aus Heubach zeigten sich "rockig" - in zweifacher Hinscht.
Im Kreis der Weggefährten über Jahrzehnte hinweg: Reinhard Soutschek (blaues Jacket) mit Paul Fuchs, Willibald Laubender Helmut Schumacher und Fritz Zapf (von links)
 
Die neuen Träger des Faschingsordens Werner Grell, Julia Schaller und Rudi Rath - eingerahmt von Schellen- und Wappenmännla und Elferrat Klaus Bayersdorfer.
 
Bei einem Luftballonspiel gab es Preise zu gewinnen.
 
Ebern helau - tönte es durch die Rathaushalle.
 
Messerscharfe Analysen und Attacken gab's durch Heidi Hümmer (links).
 
In den Zuhörerreihen herrschte beste Stimmung.
 
Ebern helau!
 
Maler Erich Wolfert (links) und Kulturringsvorsitzender Eberhard Wohl präsentieren das Motto der neuen Faschings-Session. Fotos: Ralf Kestel
 
 
Der gebackene Stadtschlüssel wurde an die Faschingsmännla übergeben,
 
Ein Orden für die Bürgermeisterin.
 
Klaus Bayersdorfer mit den Gardedamen.
 
Türmer Armin Dominka sorgt sich um die Gastronomie,
 

Eberns Narren stürmten das Rathaus friedvoll. Mit Schunkelmusik und Büttenreden wurde die Stadtpolitik aufs Korn genommen. Der Versuch, die Stadtkasse zu plündern, scheiterte - das Vorhaben wurde "mangels Masse" abgeblasen.

Eigentlich verbinden alle Leute den Fasching mit Frohsinn, doch bei der Eröffnung neuen Session am Donnerstag um 11.11 Uhr in der Eberner Rathaushalle schwang Wehmut mit. Der "Macher" in den zurückliegenden 38 Jahren wurde befördert und verabschiedet: der Geschäftsführer des Kulturrings, Reinhard Soutschek, der in wenigen Wochen den Vorruhestand antritt, zog zum letzten Mal die Narrenkappe über. Im Kreise etlicher Weggefährten wurde er vom Vorsitzenden des Kulturringes, Eberhard Wohl, zum Ehren-Elferrat ernannt. Da konnte er sich ein paar Tränen nicht mehr verkneifen.
Ansonsten geriet die Faschingseröffnung aber wieder zum mehrstündigen Vergnügen mit Büttenreden, Sketch und Tänzen. Allen voran: Stimmungskanone Heidi Hümmer, deren Tochter Sabrina bekanntlich Soutscheks Nachfolge antreten wird.

Im Duett mit Martina Kraus zeigte Heidi Hümmer geistreich ihre Schwächen bei Fremdwörtern, als sie beispielsweise den Maler des Faschingsplakates, Erich Wolfert, als "begnadigten Künstler" pries. "Der ist doch ein begnadeter Künstler und wurde jetzt vom Finanzamt begnadigt, weil er seinen Vorruhestand antrat", musste sich die die Dorftratsche aus Eyrichshof belehren lassen.
Kulturringsvorsitzender Eberhard Wohl gab auch das Motto für Faschingsabende und -umzug aus: Es lautet Zirkus in Ebern, was bei den Verkleidungen für wenig Probleme sorgen dürfte. Zweite Bürgermeister Gabi Rögner griff das Motto gleich auf und spielte auf Ersten Bürgermeister Robert Herrmann an, da doch erst vor wenigen Wochen ein Zirkus "Robini" in der Stadt gastierte. Und Herrmann schwinge im Stadtrat mitunter auchdie Peitsche, wenn "die Raubkatzen im Rat an falscher Stelle erheben ihre Tatzen".
Türmer Armin Dominka ging in seiner Büttenrede auf die Veränderungen in der Eberner Gastronomie ein und Eberhard Wohl machte sich im Prolog über den Zustand der Straßen lustig. Die Schlaglöcher passen aber zur Burgenstraße, weil's im Mittelalter auch nicht anders war. Auch der Nachbarschaftsstreit wegen der Kleintierhaltung in einer Siedlung wurde von Wohl persifliert.