26 Firmen haben sich an der Finanzierung eines Fahrzeugs beteiligt, das vor allem den Alten und der Jugend zugute kommen soll. Auch ein Sozialbus wird angeschafft.
In "Scharen" kamen am Mittwochnachmittag Sponsoren zu einem Autohaus in der Bahnhofstraße in Ebern. Dort nahm Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) einen "Bürgerbus" mit neun Sitzen in Empfang, der einen Wert von 38 600 Euro hat und der nach den Worten des Bürgermeisters die Mobilität von älteren Menschen oder jenen, die selbst über keine Fahrmöglichkeit verfügen, steigern werde. Der Dank des Bürgermeisters galt deshalb allen, die sich bei der Finanzierung eingebracht haben. Der evangelische Pfarrer Bernd Grosser und der katholische Diakon Uwe Holschuh segneten den Bus.
Die Stadt Ebern hatte sich mit der Verwaltungsangestellten Lisa Schmitt selbst um die Abwicklung des Sponsorings gekümmert, weil dies, wie der Bürgermeister sagte, für die Sponsoren billiger käme. Beträge zwischen 600 und 4500 Euro, je nach Größe der Werbefläche auf dem Bus, flossen in die Finanzierung mit ein. Das neue Gefährt, so Hennemann, könne bei der Stadt Ebern angefordert werden und wird Vereinen und Institutionen zur Verfügung gestellt.
Zusätzlicher Sozialbus
"Aus den Rückmeldungen der Firmen auf unsere Schreiben und deren Engagement, hat sich ergeben, dass wir zusätzlich zum Bürgerbus, der jetzt im Oktober in Betrieb geht, über die Kirchengemeinden einen Sozialbus der Sparkasse anschaffen konnten", freute sich Hennemann.
Ein "festes Konzept" für den Einsatz beider Busse gebe es noch nicht, aber man arbeite daran, und wolle auch hier die Nachbargemeinden und die "Baunach-Allianz" mit einbeziehen", teilte der Bürgermeister mit.
Angedacht sei, die Mobilität besonders für ältere Mitbürger in den Stadtteilen zu verbessern für gemeinsame Fahrten zur Bahnstrecke, zum Einkaufen oder zu Arztbesuchen. "Dafür wollen wir mit dem Bürger- und Sozialbus der Stadt gerüstet sein. Mobilität wird in der älter werdenden Gesellschaft immer wichtiger. Wir möchten als Stadt hierzu einen Beitrag leisten und ehrenamtliche Fahrdienste, Mobilität und Versorgungsmöglichkeiten unterstützen und anbieten", sagte Hennemann. Dazu suche man noch Ehrenamtliche, die gerne einen Fahrdienst übernehmen wollen, denn "ohne das Ehrenamt geht es nicht."
Viele Einsatzmöglichkeiten
Seinen Einsatz werde der Bürgerbus wie bisher vor allem zwischen der Kernstadt und den Stadtteilen finden. Darüber hinaus stehe er für verschiedene soziale Einrichtungen, wie Kindergärten, Jugendheimen oder auch örtlichen Vereinen und Gruppen zur Förderung ihrer Aktivitäten sowie ihrer Jugendarbeit zur Verfügung. Der "Sozialbus" dient den Sozialorganisationen und Selbsthilfegruppen in Ebern. Der Essenstransport der "Tafel" werde damit übernommen, die Seniorengruppen, sowie kirchliche Gruppen können ihn nutzen und auch dem Asylhelferkreis stehe er für Fahrten zur Verfügung.
Keine Linien-Fahrten
"Linien werden wir nicht einrichten" betonte Hennemann, das sei dem ÖPNV vorbehalten und zum anderen wäre es nicht "leistbar." Eine Art verlässliche Fahrt soll aber dennoch von den Stadtteilen nach Ebern abgesprochen werden. Derzeit gibt es, von der Apotheke am Grauturm organisiert, das Angebot, am Dienstag von den Stadtteilen nach Ebern und zurück zu kommen. An Donnerstagnachmittagen werden für Senioren Fahrten über die Diakonie organisiert. "Eine Ausweitung des Angebots von Fahrten im Stadtgebiet wollen wir unterstützen", so der Bürgermeister.
Weitergehende Ideen
Er könne sich für die Zukunft eine Art "Anruf-Sammeltaxi" für den Einsatz des Bürgerbusses vorstellen. Vorausblickend meinte Hennemann, dass eine Koordinierungsstelle für die Fahrplanung eingerichtet werden könnte wo bei man auch den Landkreis mit ins Boot nehmen möchte.
Die beiden Geistlichen, Pfarrer Bernd Grosser und Diakon Uwe Holschuh, stellten bei der Segnung des Busses vor allem diejenigen in den Vordergrund, welche diesen als Fahrer oder Fahrgäste nutzen. "Sicher ist der Bus für ältere und nicht so mobile Mitbürgerinnen und Mitbürger eine segensreiche Einrichtung", sagte Grosser, und Diakon Uwe Holschuh freute sich, dass das Gefährt sowohl für die Jugend als auch für ältere Mitbürger einsetzt werden soll. Mit Jugendlichen und älteren Menschen zu arbeiten, ihnen zu helfen und sie zu unterstützen sei eine ehrenhafte Aufgabe.
Insgesamt haben aus Ebern und Umgebung 26 Firmen, Geschäfte und Banken zur Finanzierung des Neunsitzer-Kleinbusses, Opel "Mavano", mit ihren Spenden beigetragen.