Gefährliches Virus grassiert auf fränkischem Pferdehof - ein Tier gestorben
Für Speedy kam jede Hilfe zu spät - das Pferd überlebte das Virus, das seit Wochen auf dem fränkischen Pferdehof in Ebern grasiert, nicht.
Collage inFranken.de / Luisa Mai;Annegret Iven
Gefährliches Virus grassiert auf fränkischem Pferdehof - ein Tier gestorben
Seit drei Wochen ist die Spinin-X-Ranch im fränkischen Ebern (Kreis Haßberge) von einem gefährlichen Virus betroffen. 20 Tiere sind auf dem Pferdehof bereits an dem Virus erkrankt.
Isabell Saal
Gefährliches Virus grassiert auf fränkischem Pferdehof - ein Tier gestorben
Seit drei Wochen ist die Spinin-X-Ranch im fränkischen Ebern (Kreis Haßberge) von einem gefährlichen Virus betroffen. 20 Tiere sind auf dem Pferdehof bereits an dem Virus erkrankt.
20 Pferde sind erkrankt, eines davon ist bereits verstorben - seit Wochen grassiert auf der Spinin-X-Ranch in Ebern ein gefährliches Virus. Nun zählt jeder Tag.
"Wir sind seit über 15 Jahren hier - aber sowas hatten wir noch nie. Jetzt sind wir böse betroffen", sagt Stallbetreiberin Birgit Wagner im Gespräch mit inFranken.de. Seit drei Wochen ist ihr Pferdehof, die Spinin-X-Ranch im fränkischen Ebern (Kreis Haßberge), von einem gefährlichen Virus betroffen. Ein Pferd hat dieses bereits das Leben gekostet, um die anderen kämpfen die Betreiberin und alle, deren Pferde in den Ställen untergebracht sind, Tag für Tag.
"Man wünscht das wirklich keinem", betont Wagner. Insgesamt haben sich 20 der circa 40 Pferde auf ihrem Hof mit dem Herpesvirus Typ 1 angesteckt. Manche davon seien mittlerweile schon wieder genesen - andere leiden noch stark unter der Krankheit. Bei vielen lege sich das Virus auch auf die Lungen, sorge dafür, dass die Tiere nur schwer Luft bekommen. Bis der Hof vollständig von der Krankheit befreit ist, könne es noch mehrere Wochen dauern. Denn selbst wenn einmal alle Pferde fieberfrei sind, stehe ihnen noch eine dreiwöchige Quarantäne bevor.
"Völlig überwältigt und gerührt": Fränkischer Pferdehof in Ebern sammelt Spenden nach Virus-Ausbruch
Die Krankheit an sich lasse sich jedoch nicht behandeln, erklärt Annegret Iven. Auch eins ihrer beiden Pferde auf dem Hof blieb von dem Virus nicht verschont - sei mittlerweile jedoch schon wieder genesen. Geäußert habe sich die Krankheit durch Schüttelfrost und hohes Fieber, so wie bei vielen der Pferde. Hinzu komme Antriebslosigkeit und Müdigkeit, nicht einmal fressen oder trinken wollen viele von ihnen dann. "Man sieht ihnen schon deutlich an, dass sie krank sind", sagt Iven. Die Symptome könne man jedoch durch Infusionen und Medikamente bekämpfen. Viele der Pferde hängen darum momentan an einem Tropf.
Die benötigten Medikamente zu besorgen, sei jedoch schwierig gewesen, da die Tierärzte nur über ein begrenztes Kontingent verfügen würden. Bei der Anzahl der erkrankten Tiere seien allerdings große Mengen nötig gewesen. Diese zu organisieren, sei ohne Vitamin B unmöglich gewesen - glücklicherweise konnten mehrere Personen auf dem Hof ihre Kontakte zu Tierärzten und Großhändlern nutzen.
Auch finanziell ist der Virus eine Belastung für alle auf dem Hof. Darum wurde über die Spendenplattform "GofundMe" nun eine Aktion ins Leben gerufen. 550 Spenden sind bis Freitagnachmittag (9. Mai 2025) bereits eingegangen, mehr als 21.000 Euro konnten so bisher gesammelt werden. Diese sollen unter allen Besitzern, deren Pferde betroffen sind, aufgeteilt werden. Von der Spendensumme seien sie alle "völlig überwältigt und gerührt. Wir hatten damit überhaupt nicht gerechnet", sagt Iven.
Kreis Haßberge: Ein Tier bereits an Herpesvirus gestorben - "Abschied, der uns das Herz zerreißt"
Jetzt gilt es, das Virus in den kommenden Wochen zu bekämpfen. Im Hauptstalltrakt befinden sich alle erkrankten Tiere - Scheune, Boxen und Offenställe seien laut Stallbetreiberin Wagner bisher verschont geblieben. Damit das auch so bleibt, gilt jetzt höchste Vorsicht. Wer im Hauptstalltrakt war, darf nicht zu den anderen Tieren - begegnen sollten sie sich sowieso nicht. Zudem würde durch mehrere Geräte indessen Wasserstoff in den Stall geblasen, der Erreger abtöten soll und alles gründlich desinfiziert. Leere Boxen würden aktuell außerdem nicht neu belegt, Reitstunden entfallen, schreibt das Team im Spendenaufruf.
Für ein Pferd kam jedoch jede Hilfe zu spät: Von Speedy mussten sich seine Besitzer und alle auf dem Hof bereits verabschieden. "Ein Abschied, der uns das Herz zerreißt", schreibt die Ranch auch in dem Spendenaufruf. Iven erläutert: Speedy habe einer Privatperson gehört, einer jungen Frau, die das Pferd schon hat, seit sie zehn Jahre alt ist. "Er war 15 Jahre lang Teil dieser Familie", sagt Iven.
Damit dieses Schicksal nicht noch mehr Pferde ereilt, werden zahlreiche Maßnahmen getroffen: Dreimal am Tag werde etwa bei allen Tieren Fieber gemessen, erklärt Stallbetreiberin Wagner, die Tierärztin sei außerdem zweimal täglich für mehrere Stunden vor Ort. Wie genau die Krankheit auf den Hof gelangt ist, wissen Wagner und Iven nicht. Zwei der Tiere seien jedoch nur wenige Tage, nachdem sie von einem Turnier zurückgekehrt waren, erkrankt. Auf dem Turniergelände, aber auch bei den anderen teilnehmenden Pferden, habe es jedoch keinen entsprechenden Nachweis des Virus gegeben.
"Wünschen uns nichts sehnlicher": Pferdehof mit emotionaler Botschaft
Jetzt haben alle auf dem Hof nur ein Ziel: "Wir wünschen uns nichts sehnlicher, als dass alle unsere Pferde diese schwere Zeit überstehen. Dass wir am Ende sagen können: Wir haben es gemeinsam geschafft", schreibt das Ranch-Team im Spendenaufruf. Denn der Hof sei normalerweise ein "idyllischer und friedlicher Ort". Was Pferdebesitzer und Hofbetreiber dort momentan jedoch erleben, gleiche eher einem "Albtraum".
Ein Redakteur hat diesen Artikel unter der teilweisen Verwendung eines KI-Sprachmodells verfasst und/oder optimiert. Sämtliche Informationen wurden sorgfältig geprüft.