Über 12 400 Menschen begleiten die Eltmanner Sandra Graser und Fabian Langguth auf ihren Reisen. Möglich macht's die App Instagram. Für die Vollzeitarbeiter ist das ein großer Aufwand - trotzdem steht schon ein weiteres Projekt in den Startlöchern.
Wenn Sandra Graser und Fabian Langguth die Koffer packen, darf etwas nicht fehlen: professionelles Equipement. Spiegelreflexkamera, Stativ, Drohne für Luftaufnahmen und eine Go-Pro für Unterwasseraufnahmen haben die Eltmanner immer dabei. Schnorcheln im glasklaren Meer, picknicken beim Sonnenuntergang in den Alpen und mit dem Huskyschlitten unterwegs durch verschneite Wälder: Mehr als 330 Urlaubsbilder hat das Paar auf seinem Instagram-Account "yeswe_travel" bereits veröffentlicht. Die spektakulären Kulissen, die romantische Stimmung und die hohe Qualität kommen gut an. Schon mehr als 12 400 Menschen haben die Seite abonniert.
"Reisen bedeutet für uns Freiheit", sagt die 25-Jährige. "Da wir beide Vollzeit arbeiten, haben wir meistens immer denselben Tagesablauf. Sobald wir auf Reisen sind, haben wir das nicht." Graser arbeitet als Erzieherin in Bamberg, ihr 28-jähriger Freund als Technischer Redakteur in Hallstadt. Für die Reisen müssen sie viel sparen. Etwa fünfmal im Jahr geht es in die Ferne. "Oft sind wir auch am Wochenende unterwegs", erzählt Langguth. Schon als sich die beiden 2011 kennenlernten, haben sie oft Tagesausflüge in die Fränkische Schweiz und Städtetrips unternommen.
Nachdem Sandra Graser kurz darauf ein halbes Jahr als Au-Pair in Australien gearbeitet hat, reiste ihr Freund für einen Monat nach. "Wir haben dort einen Campervan gemietet und sind die Ostküste entlang gereist. Seitdem hat uns das Reisefieber gepackt", sagt sie. Dieser Urlaub ist ihnen am schönsten in Erinnerung geblieben.
Sehr hoher Zeitaufwand
"Als wir unseren Account erstellt haben, haben wir anfangs nur ein paar Bilder von Australien hochgeladen und immer mal wieder Freizeitbilder aus Deutschland", sagt der 28-Jährige. Nachdem beide ihre Ausbildungen abgeschlossen haben, ging es so richtig los. "Da die Fotografie uns beiden viel Spaß macht, hat sich unser Account so entwickelt", erklärt Graser.
Mittlerweile haben sich die Eltmanner einen Namen gemacht. "Am meisten gewundert hat es uns, als uns fremde Personen angesprochen haben, weil sie uns von Instagram kennen und uns schon lange auf unseren Reisen verfolgen", sagt Langguth. Allein drei Mal am selben Tag wurden sie in Italien auf ihren Instagram-Account angesprochen. Die Reaktionen finden sie motivierend. Und ohne Spaß und Motivation würden sie den Account in ihrer Freizeit gar nicht betreiben können: "Es ist immer ein großer Zeitaufwand, bis so ein Bild entsteht", sagt Graser. Denn das Motiv sollte einzigartig sein, die Farben aufeinander abgestimmt und die Lichtverhältnisse passen. "Wir fotografieren unsere Bilder immer früh als erstes und gehen danach frühstücken." Denn bei Sonnenaufgang ist das Licht besonders schön und es sind wenige Menschen unterwegs.
Fotos mit Selbstauslöser
"Wir nehmen alles mit Selbstauslöser auf. Von einem Passanten haben wir noch nie ein Foto machen lassen, wir sind da zu perfektionistisch", sagt sie und lacht. Das Fotografieren ist nur ein Aspekt: "Fabian beschäftigt sich mit den Posts, die wir als nächstes hochladen", sagt Graser. Sie bearbeitet die Bilder, er schneidet die Videos.
Ein weiterer Zeitaufwand ist die Kommunikation mit den Abonnenten: "Sehr oft werden wir gefragt, wo genau dieser Ort im Land ist, wie man dort hinkommt, ob es anstrengend ist, und so weiter", erzählt Langguth.