Der Prinz bekommt sein eigenes Bier

2 Min
Hofheims Bürgermeister Wolfgang Borst fächert Landrat Wilhelm Schneider die Aromen zu, im Kessel befindet sich die Würze für das Bierprinz-Märzen, das später am Tag in die Gärtanks gepumpt wird. Hinten, von links: Braumeisterin Carolin Raab, Bierprinz Sebastian Gocker und Reporterin Brigitte Schubart (Bote vom Haßgau). Fotos: Andreas Lösch
Hofheims Bürgermeister Wolfgang Borst fächert Landrat Wilhelm Schneider die Aromen zu, im Kessel befindet sich die Würze für das Bierprinz-Märzen, das später am Tag in die Gärtanks gepumpt wird. Hinten, von links: Braumeisterin Carolin Raab, Bierprinz Sebastian Gocker und Reporterin Brigitte Schubart (Bote vom Haßgau). Fotos: Andreas Lösch
Bierprinz Sebastian Gocker (links) mit Landrat Wilhelm Schneider Foto: Andreas Lösch
Bierprinz Sebastian Gocker (links) mit Landrat Wilhelm Schneider Foto: Andreas Lösch
 

Der Bierprinz des Kreises Haßberge, Sebastian Gocker, braut hobbymäßig daheim mit Kumpels. Jetzt durfte er in einer richtigen Brauerei einen Sud ansetzen.

Braucht Bier überhaupt einen Prinzen, einen Repräsentanten für ein Getränk, das sowieso in aller Munde ist? Die Frage hat sich nicht nur diese Redaktion gestellt, auch in Alltags-Gesprächen wird sie mal aufgeworfen. Beantwortet wird sie sinngemäß meist so: "Ich sauf' des Zeuch auch ohne Prinz!" - So sagt's der Franke eben. Was er meint: "Bier schmeckt so gut, das trinke ich gerne, nie zuviel, bin ja vernünftig, zum Glück gibt es hier so eine große Vielfalt an Brauereien! Was, wir haben einen Bierprinzen?"

Ja, so ist es. Und bald auch ein Bier dazu. Der erste Bierprinz des Kreises Haßberge heißt Sebastian Gocker, wohnt in Stettfeld, ist 26 Jahre alt und seit knapp eineinhalb Jahren im Amt. Er hat längst bewiesen, dass er da nicht fehl am Platz ist: Fragt man ihn etwas über Bier und Brautechnik, zu Sorten und Zutaten, zu Geschmack und Qualität, er antwortet fachmännisch, erklärt gerne auch Details. Und das fundiert, bestätigt Braumeisterin Carolin Raab: "Er kennt sich wirklich aus", sagt sie.


Rezept entwickelt

Mit ihr gemeinsam hat Gocker das Rezept für das Bierprinz-Märzen entwickelt. In der Familienbrauerei Raab in Hofheim durfte er ein Bier nach seinen Vorstellungen brauen. Nicht, dass er das nicht längst getan hätte: Gocker braut seit drei Jahren hobbymäßig Bier daheim mit Kumpels, aber diesmal sind die Dimensionen etwas anders. Und es kommt (allerdings stark limitiert, siehe Info unten) in den Verkauf, zudem können es die Besucher des "Genussfestivals" am 22. April in Ebern probieren. "Das war ein Traum von mir. Es macht einfach Spaß, mal auf einer größeren Anlage brauen zu dürfen", sagt Gocker. Statt wie üblich im privaten Küchenkessel rund 100 Liter anzusetzen, sind es diesmal 30 Hektoliter (3000 Liter). Eingemaischt hat er gestern früh mit Carolin Raab, am Vormittag luden Brauereichef Michael Raab und die weiteren fünf beteiligten Brauereien nach Hofheim ein, um das neue Bierprojekt vorzustellen.

Ein Märzen solle es werden, "etwas Urtypisches, nicht so stark gehopft, eher süffig und kräftig, malzig", wie es Michael Raab beschreibt. Der Alkoholgehalt wird später einmal bei etwa 5,5 Prozent liegen. Und der Geschmack? Das wird sich zeigen, schließlich ist das Rezept ganz neu, aber riechen tut es schon mal gut, wie Landrat Wilhelm Schneider feststellte, als er die Nase über den Würzkessel hielt. Er lobte dabei die heimische Biervielfalt, die es zu erhalten gelte und die von solchen Aktionen profitiere: "Das ist ja das Schöne an kleinen Brauereien aus der Region, dass es nicht wie Industriebier schmeckt."


Das Bierprinz-Märzen probieren

Festival Das Märzenbier des Bierprinzen Sebastian Gocker wird am Samstag, 22. April, in Ebern beim Genussfestival vorgestellt (Beginn 14 Uhr). Der Bierprinz vertritt sechs Brauereien aus dem Landkreis Haßberge für die heimische Biervielfalt: Göller (Zeil), Raab (Hofheim), Bayer (Theinheim), Hartleb (Maroldsweisach), Roppelt (Trossenfurt) und Zeitlos (Oberschwappach).

Verkauf Das Bierprinz-Märzen schafft es nicht in den Supermarkt. Es wird ab 22. April in Sechser-Trägern nur direkt und solange der Vorrat reicht bei den sechs teilnehmenden Brauereien erhältlich sein.