Der Erste Weltkrieg im Raum Ebern

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Karl-Heinz Krebs, Stefan Andritschke, Ingo Hafenecker und Günter Lipp (von links) haben die Sonderausstellung "...Für König und Vaterland - Ebern im Ersten Weltkrieg" vorbereitet, die am Sonntag eröffnet wird. Ein besonderer Hingucker: Der Sanitätskoffer aus der Zeit des Ersten Weltkrieges (Bildmitte). Foto: Janina Reuter
Karl-Heinz Krebs, Stefan Andritschke, Ingo Hafenecker und Günter Lipp (von links) haben die Sonderausstellung "...Für König und Vaterland - Ebern im Ersten Weltkrieg" vorbereitet, die am Sonntag eröffnet wird. Ein besonderer Hingucker: Der Sanitätskoffer aus der Zeit des Ersten Weltkrieges (Bildmitte). Foto: Janina Reuter

Im Eberner Heimatmuseum eröffnet am Sonntag eine Schau zum 100. Jubiläum des Ersten Weltkriegs, speziell in Ebern und Umgebung. Die Besucher erwarten Gegenstände aus dem Krieg, Einzelschicksale und viele Bilder.

"... Für König und Vaterland - Ebern im Ersten Weltkrieg" lautet der Titel einer Sonderausstellung im Eberner Heimatmuseum, die am Sonntag, 17. Januar, um 11.15 Uhr eröffnet wird. Egal ob Fotografien, persönliche Aufzeichnungen, Briefe, Zeitungsberichte aus der Region oder materielle Dinge wie Helme, alte Gewehre oder Abzeichen - die Ausstellung informiert mit verschiedensten Mitteln über Einzelschicksale aus der Eberner Gegend, zeigt aber auch, wie der Krieg im allgemeinen verlaufen ist.
Ab dem Sonntag und bis zum 28. März kann man die Ausstellung im Heimatmuseum an jedem Sonn- und Feiertag von 14 bis 17 Uhr besuchen.


Lange Vorlaufzeit

Die Idee für solch eine Veranstaltung zum 100. Jubiläum des Ersten Weltkriegs hatten die Mitglieder des Bürgervereins schon seit längerer Zeit. "Wir haben für die Ausstellung eine lange Vorlaufzeit gebraucht. Es war sehr aufwändig", erzählt Museumsleiter und Bürgervereinsvorsitzender Ingo Hafenecker, der zusammen mit Günter Lipp, Karl-Heinz Krebs und Stefan Andritschke die Ausstellung auf die Beine gestellt hat. Doch nun steht der Eröffnung nichts mehr im Wege.

Die Ausstellung ist in zwei Teile aufgegliedert: Zum einen der Grundbestand aus dem Museum, der aus der Zeit des Ersten Weltkrieges stammt und zum anderen viele Exponate, Einzelschicksale und Geschichten, die von Eberner Privatpersonen geliefert wurden. So können konkrete Eberner Schicksale in der Ausstellung aufgegriffen werden.

Die Ausstellung soll betonen, dass sich der Erste Weltkrieg aus dem damaligen Zeitgeist heraus entwickelt hat. Die politische Gesamtsituation war angespannt, Europa glich einem "Pulverlager" und das Attentat von Sarajevo war der Zündfunke. Des Weiteren hatte der Erste Weltkrieg wiederum Auswirkungen auf die Folgezeit und war indirekt auch Anlass für den Zweiten Weltkrieg.


Historischer Sanitätskoffer

Ein ziemlich außergewöhnliches Exponat aus der Zeit des Ersten Weltkrieges ist in der Ausstellung zu sehen: Ein Sanitätskasten, den Apotheker Herbert Stang zur Verfügung stellt. "Ein solches Stück habe ich noch auf keiner anderen Ausstellung gesehen", sagt Ingo Hafenecker.

Das Thema "Erster Weltkrieg" werde sehr oft aufgegriffen, auch im Fernsehen. Doch bei der Ausstellung im Heimatmuseum Ebern können die Besucher erfahren, wie der Erste Weltkrieg hier in der Region vonstatten ging und welche Schicksale einzelne Bürger, deren Familien man gar heute noch gut kennt, erlitten haben.
Die in jeder Gemeinde vorhandenen Kriegerdenkmäler wären zwar eine Art Dauerausstellungen zum Ersten Weltkrieg, doch gehen da die Menschen oft daran vorbei, ohne einen Blick darauf zu werfen, meinen die Organisatoren der Ausstellung. Man wolle die Leute dazu bringen, sich etwas für das Thema zu sensibilisieren.
"Es gibt sicher noch sehr viele Postkarten und Briefe in Privathaushalten, die aus dem Ersten Weltkrieg stammen. Doch oft können die Menschen heute die alte Schrift nicht mehr lesen und werfen die Sachen dann weg", bedauert Kreisheimatpfleger Günter Lipp.


Sondertermine zum Thema

Am Dienstag, 19. Januar, findet eine Gesprächsrunde zum Ersten Weltkrieg im "Gasthof Post" in Ebern statt. Es sind alle eingeladen, die noch Geschichten von ihren Eltern oder Großeltern aus dem Ersten Weltkrieg kennen, oder auch so am Thema interessiert sind. Ziel der Runde ist es, weitere Informationen zum Ersten Weltkrieg hier in der Umgebung zu sammeln.

Am 18. Februar wird Ludwig Leisentritt aus Zeil einen "Vortrag in Wort und Bild" zum Ersten Weltkrieg in der Eberner Rathaushalle halten. Beginn ist um 19 Uhr.

Zudem wird am 25. Februar , ebenfalls in der Rathaushalle, ein Film zum Thema gezeigt. Auch hier ist Beginn um 19 Uhr. Diese Sonderveranstaltungen sollen die Ausstellung im Heimatmuseum unterstützen.