Die Erneuerung der Baunachbrücke in Gräfenholz sowie der ökologische Gewässerausbau an der Baunach waren Thema im Rentweinsdorfer Marktgemeinderat.
Nach Ostern werden in Gräfenholz die Bagger anrücken, um die Baunachbrücke zu erneuern und zwei Flutdurchlässe zu bauen. Wie Martin Lang, Leiter des VG-Bauamts in Ebern, in der jüngsten Sitzung des Rentweinsdorfer Gemeinderats am Montagabend mitteilte, belaufen sich die Kosten für die Baumaßnahmen in Gräfenholz auf rund 1,2 Millionen Euro.
Die Planungen laufen schon seit 2009, aber erst im Oktober 2015 bekam man von der Regierung von Unterfranken die "Zulassung der Ausschreibung" für diese Bauwerke an der Gemeindeverbindungsstraße Sendel-bach-Gräfenholz.
Laut Martin Lang führte man im vergangenen Jahr die naturschutzfachlichen Untersuchungen und Begehungen durch. Die Ergebnisse daraus müssen unbedingt beachtet werden. So muss die Wiese in der Nähe der Baustelle erhalten bleiben. Außerdem mussten für die Fledermäuse, die sich nahe der Brücke aufhalten, neue Behausungen aufgehängt werden.
Zur Angebotseröffnung am 22. Februar hatten letztlich vier Firmen ein Angebot für die Erneuerung der Baunachbrücke und die beiden Flutdurchlässe eingereicht. Die Firma Pfister aus Seßlach hatte das wirtschaftlichste Gebot abgegeben.
Daraus ergibt sich im Vergleich zu ersten Vorrechnungen eine Kostenmehrung von etwa 110 000 Euro, was auf das derzeit hohe Preisniveau der Bauwirtschaft zurückzuführen sei.
Nach Ostern wird mit den Vorarbeiten zur Erneuerung der Baunachbrücke angefangen. Die alte Brücke wird im Mai abgebrochen, was zu einer Vollsperrung führt, so dass Gräfenholz zu der Zeit nicht mehr von Sendelbach und der Bundesstraße her erreichbar ist.
Für Fußgänger wird jedoch unterhalb der bisherigen Brücke eine Behelfsbrücke gebaut. Diese sei nötig, da man die Fußgänger aus versicherungs- und haftungstechnischen Gründen nicht über die bestehende Brücke eines Privatgrundstückes leiten könne.
Über die Wiese gebe es dann einen Fußweg zur Straße. Ein Gemeinderat wies darauf hin, dass man unbedingt noch auf den Pächter der entsprechenden Wiese zugehen müsse. Ab Mitte August steht dann der Bau der beiden Flutdurchlässe auf dem Plan.
Baustelle bis Jahresende
Martin Lang versicherte, dass der Baustellenverkehr zum Großteil über die Bundesstraße zur Baustelle gelangt. In verschiedenen Bauabschnitten sei es jedoch nicht zu vermeiden, dass Baufahrzeuge durch den Ort fahren müssen, was jedoch die Ausnahme sein soll. Auf die Frage nach der Dauer für die Maßnahmen zeigte sich Martin Lang zuversichtlich: "Wir hoffen natürlich, dass die Baustelle heuer noch abgeschlossen werden kann. Es ist trotzdem eine Spezial-Maßnahme, wo immer unvorhersehbare Ereignisse wie Hochwasser oder schlechtes Wetter im Herbst zu Verzögerungen führen können. Dann würde sich die Fertigstellung dementsprechend auf Anfang nächsten Jahres hinausschieben."
Letztendlich stimmte das Gremium dafür, dass die Firma Pfister aus Seßlach den Auftrag zum Neubau der Baunachbrücke mit zwei Flutdurchlässen mit Kosten in Höhe von rund 1 225 037 Euro erhält. Die Verhandlungen mit der Regierung verliefen gut, so dass man 70 Prozent Fördermittel für die förderfähigen Kosten erhält. Der Kostenanteil der Marktgemeinde wird entsprechend im Haushalt 2017 berücksichtigt.
Zusätzlich zu diesen Baumaßnahmen wird an der Baunach durch den Freistaat Bayern ein ökologischer Gewässerausbau vorgenommen. Wie Lang berichtete, sei dies eine äußerst positive Maßnahme, da die bestehende Mauer am rechten Ufer des geplanten Neubaus der Baunachbrücke in Gräfenholz marode sei. Im Rahmen der Maßnahme würde die Mauer entfernt, das Ufer abgeflacht und mit Steinen ein natürliches Ufer geschaffen. Die Kosten dafür trägt der Freistaat Bayern.
Schließlich stimmte der Marktgemeinderat dem ökologischen Gewässerausbau unter einigen Bedingungen zu.
Angesichts der Baumaßnahmen in Gräfenholz kam auch das Thema der Beförderung der Schulkinder auf, da der Ort dann vom Schulbus nicht angefahren wird. Wie Bürgermeister Willi Sendelbeck berichtete, werde derzeit geprüft, ob die Kinder von Bauhofmitarbeitern mit einem Kleinbus in die Schule gefahren werden können.
Aus dem Gemeinderat
Jugendförderung Der 1. FC Sportfreunde Rentweinsdorf erhält wie in den Vorjahren pro jugendliches Vereinsmitglied 10 Euro Zuschuss. Bei 130 Jugendlichen stimmten die Gemeinderäte für den Zuschuss von 1300 Euro für den FC. Auch für den CVJM Rentweinsdorf-Ebern e.V. gewährt die Marktgemeinde einen solchen Zuschuss. Das Gremium stimmte bei sieben Jugendlichen für den Zuschuss von 70 Euro. Gleiches gilt für die Feuerwehr Rentweinsdorf-Lind. Sie erhält für 21 Jugendliche einen Zuschuss von 210 Euro.
Wegeunterhalt Der Jagdgenossenschaft Salmsdorf wird für den Wegeunterhalt ein Zuschuss in Höhe von 690,06 Euro gewährt.