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Die nächsten Schritte
"Wir organisieren ganz ruhig, aber nicht langsam", so Landrat Wilhelm Schneider. Seit Wochen bereitet sich der Landkreis auf den jetzt eingetretenen Ernstfall vor. Eine Koordinierungsgruppe aus Vertretern des Landrats- und Gesundheitsamtes, der Polizei, dem Bayerischen Roten Kreuz (BRK), der Krankenhäuser und Schulen wurde gegründet. Den Laborfehler hatte man zwar nicht vorhersehen können, dennoch versichert Schneider: "Wir haben eine Grundstruktur aufgebaut, egal, ob wo es stattfindet, - ob Eltmann oder Hofheim-, für uns ist es leicht umzuswitchen."
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Als nächstes wird das Gesundheitsamt mögliche Kontaktpersonen der Hofheimer Siebtklässlerin und ihrer Familie ermitteln und telefonisch kontaktieren.
Zudem wurde ein Bürgertelefon unter der Nummer 09521/27-600 eingerichtet. Mitarbeiter des Landratamtes Haßberge geben hier werktags von 8 bis 18 Uhr und am Wochenende von 9 bis 14 Uhr Auskunft.
In erster Linie richtet sich das Bürgertelefon an Menschen aus Eltmann und Hofheim, die Kontakt mit der betroffenen Familie hatten und erste Corona typische Symptome bei sich bemerken.
Alle anderen, die zwar Symptome zeigen, aber keine Verbindung zum Hofheimer Fall haben, sollen weiterhin die Nummer des kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes 116117 anrufen. Ansonsten drohen sowohl Mitarbeitern als auch Telefonleitung Überlastung. Ausdrücklich wird aber daraufhin gewiesen, dass Personen mit den passenden Symptomen erst einmal keine Praxis ohne telefonische Rücksprache aufsuchen sollen.
"Das alles ist in eine reine Vorsichtsmaßnahme." Aber man wolle eben auf Nummer sicher gehen.
Aufgrund der Doppelbelastung von Landtagswahl und Corona-Pandemie bleibt das Landratsamt kommenden Montag und Dienstag geschlossen. Bürgertelefon und Gesundheitsamt sind natürlich weiter erreichbar. Zum Abschluss der Pressekonferenz gab es nochmal den Hinweis vom Gesundheitsamtsleiter Reimann: "Keine Hände schütteln, Hände waschen und nicht dauernd ins Gesicht langen."
Nachuntersuchung angeordnet
Zum Redaktionsschluss erreichte uns noch die Nachricht, dass das Landratsamt eine Nachuntersuchung der betroffenen Mädchen anordnete. Auf Grund der vertauschten Proben, bestehe immer noch Unsicherheit über das tatsächliche Ergebnis, teilte Pressesprecherin Monika Göhr mit: "Um Klarheit zu schaffen, ordnete Landrat Wilhelm Schneider eine Nachuntersuchung an. " Das Testergebnis werde Mittwochnachmittagvorliegen. Danach werden weitere Maßnahmen besprochen.
Corona überrascht den Realschuldirektor und das Zeilberg-Team
Informationsfluss Bis zur Mittagsstunde am Dienstag wusste der Direktor der Jacob-Curio-Realschule Hofheim, Stefan Wittmann, noch nichts von seinem "Glück", das ergab ein Anruf der Redaktion an der Schule. Gleichwohl werde hier aber dann genauso gehandelt wie in solchen Fällen vorgesehen,erklärte der Schulleiter relativ gelassen. Die Schüler der betroffenen Klassen bleiben mindestens bis zum Wochenende zuhause, auch die Lehrer bleiben in Quarantäne. Was an der Hofheimer Realschule sicherlich nicht einfach ist. Hier werden 260 Schüler in elf Klassen durch 25 Lehrer (auch Teilzeit) unterrichtet. Die Schule hat einen Einzugsbereich bis Königsberg, Burgpreppach und Stadtlauringen. Am späten Dienstagnachmittag empfahl das Landratsamt dass die Eltern der folgenden Schulen ihre Kinder am Mittwoch noch nicht zum Unterricht schicken müssen: In Hofheim: die Mittelschule, die Realschule und die Grundschule. In Eltmann: die Realschule, die Mittelschule und die Grundschule. Für aktuelle Informationen wird ferner empfohlen, die Internetseiten der jeweiligen Schulen oder die Internetseite des Landratsamtes aufzusuchen.
Mustergültig Seit Inkrafttreten der Allgemeinverfügung des bayerischen Gesundheitsministeriums vom 6. März 2020 hat die Realschule Hofheim sich an die dort beschriebenen Maßnahmen gehalten. Realschuldirektor Wittmann spricht von zwei bis drei Eltern, die sich korrekt verhalten und nach der Rückkehr aus Risikogebieten bei der Schulleitung gemeldet haben. Dementsprechend bekamen die Kinder 14 Tage schulfrei, um eventuelle Ansteckungen zu verhindern.
Absage Der Flohmarkt auf dem Zeilberg bei Maroldsweisach war für Samstag, 14. , und Sonntag, 15. März, geplant. Er findet nicht statt, wie die Veranstalter mitteilten. Aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus hatte sich das Zeilberg-Team der Diakonie Bamberg-Forchheim dazu entschieden, den Flohmarkt als Vorsichtsmaßnahme auf später zu verschieben. Ein Ersatztermin steht bislang nicht fest, wird aber so schnell wie möglich bekannt gegeben. Die Diakonie Bamberg-Forchheim versorgt täglich 4000 Menschen in allen Altersspannen und Lebenssituationen in drei Landkreisen. Darunter sind viele Kleinkinder, kranke und alte Menschen, die im besonderen Maße Fürsorge im Umgang mit Infektionskrankheiten bedürfen. Auch der "Hell of the Brave"-Lauf in Zeil wurde abgesagt.
Kommunalwahl Kann Corona die Kommunalwahl beeinflussen? Eher nicht, konstatierte am Rande der Pressekonferenz der Bürgermeister der Kreisstadt Haßfurt, Günther Werner. Jeder Bürger darf einen eigenen Kugelschreiber in der Wahlkabine benutzen. Zudem wurde beispielsweise in Haßfurt rege Gebrauch gemacht von der Briefwahl, wie Werner berichtete. In Haßfurt mit seinen rund 10 000 Wahlberechtigten haben bereits 4100 Wahlberechtigte von dem Briefwahlrecht Gebraucht gemacht.
Veranstaltungen Das Landratsamt Haßberge wird in den nächsten Tagen die Entwicklung möglicher weiterer Infektionen genau im Auge behalten. Wie Landrat Wilhelm Schneider ankündigte, kann es zum Wochenende eine Empfehlung geben, ob man Veranstaltungen, bei denen sich mehrere hundert Menschen treffen, besuchen sollte, oder nicht. Bürgertelefon Das Bürgertelefon, das das Landratsamt Haßberge einrichtete, ist erreichbar unter Nummer: 09521/27-600. Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag: 8-18 Uhr
Samstag und Sonntag: 9-14 Uhr.