Damit sich der Marktplatzbrunnen in Eltmann wieder in einen kunstvollen Osterbrunnen verwandeln kann, werden viele Helfer gebraucht. Die Ehrenamtlichen des Obst- und Gartenbauvereins Eltmann sind seit Jahren engagiert.
Scheinbar wie durch Zauberhand verwandelt sich alljährlich in den Tagen vor Palmsonntag der Marktplatzbrunnen in Eltmann in einen kunstvollen Osterbrunnen mit einer Krone aus grünen Bögen, die mit vielen bunten Ostereiern verziert sind. Von wegen Zauberhand - viele Hände werden gebraucht, damit das Kunstwerk alle Jahre die Eltmanner und ihre Gäste über die Ostertage erfreut.
In den 80er Jahren wanderte der Brauch der Osterbrunnen aus der Fränkischen Schweiz auch in den Landkreis Haßberge seitdem finden sich in vielen Orten fleißige Helfer, die ihrem Ort einen österlichen Glanzpunkt aufsetzen. In Eltmann haben das die Ehrenamtlichen vom Obst- und Gartenbauverein übernommen. "Also über 25 Jahre lang machen wir das jetzt auf jeden Fall", sind sich Karl Krönert und Walter Heil sicher.
Sie gehören zum harten Kern der OGVler, die sich vergangenen Montag trafen, um die Grüngirlanden zu binden.
Zwei Anhänger voller "Wedel"
Fast zwei Anhänger voll "Wedel" also Tannen- beziehungsweise Fichtenzweige hatten die städtischen Bauhofarbeiter dafür aus dem Stadtwald geholt und an der Gärtnerei Nusser abgeladen. Die Gärtnerei stellte nicht nur die Örtlichkeit, sondern auch Floristin Katharina Krines, denn das Binden der Girlanden ist nicht jedermanns Sache. 80 Meter flexible Girlande sind nötig, um das Brunnengeländer zu umkränzen, dazu kommen die sechs Metallbögen, die die Krone bilden. Gabriele Krönert, Helma Kruas und Selma Heil sorgen für Nachschub zum Binden: die Zweige müssen von den Wedeln abgezwickt und zu Bündeln zusammengefasst werden, sie wandern dann zu den Bindern.
Hand in Hand
Die Arbeit geht Hand, die zehn sind ein eingespieltes Team "aber leider werden wir nicht mehr und nicht jünger", so Karl Krönert. Eine ideale Aufgabe für "Jungrentner" sei der Osterbrunnen, meint auch Walter Heil, der sich sorgt, ob der Brunnen in einigen Jahren noch möglich sein wird. Die Laune lassen sie sich allerdings nicht verderben - von morgens um 9 bis zum Zusammenkehren gegen 15 Uhr am Nachmittag. Schließlich hat Gerda Fuchs für Brotzeit gesorgt und alle freuen sich auf das Ergebnis ihrer Arbeit.
Wenn alle Girlanden fertig sind, kommt wieder der Bauhof ins Spiel. "Die Städtischen" montieren die Krone fachgerecht auf den Brunnen - einige Zeit nach Ostern bauen sie den Aufbau auch wieder ab und lagern alles im Bauhof ein.
Eiergirlanden kommen von den Kindergärten
Am Donnerstagmorgen dann
rückten Gerlinde Hornung und ihre Helferinnen dem Brunnenheiligen Nepomuk "auf die Pelle". Die Eiergirlanden nämlich liegen in der Verantwortung der Eltmanner Kindergärten. In diesem Jahr ist der Städtische Kindergarten dran, nächstes Jahr geht der Staffelstab nach Weisbrunn. Erzieherin Gerlinde Hornung wird von Daniela Antogiovanni, Silke Reiss, Annkathrin Zeis, Bianca Kowalewicz und Amanda Stapf unterstützt. Ihre Kinder sind im Kindergarten gut aufgehoben und jetzt bekommt der Osterbrunnen seine typischen Farbtupfer. Vorher wurden im Kindergarten die Schnüre kontrolliert, kaputte Eier ersetzt, die Kinder sind mit Feuereifer dabei, Ersatzeier zu bemalen. Für das Wickeln müssen aber die Erwachsenen ran. Auf Stehleitern im Brunnen balancierend, winden sie die mehrere Meter langen Schnüre um die grünen Bögen.
Das geht nur im Team, damit es keine Knöten gibt oder die Schnüre reißen.
Unterstützung des Bauhofs ist wichtig
Bürgermeister Michael Ziegler ist der Osterbrunnen am Marktplatz ein Anliegen, schmückt er doch die Stadt und das Rathaus. Die Unterstützung durch den Bauhof ist angesichts der Größe des Brunnens selbstverständlich - ebenso wie das Auftauchen seiner Sekretärin Monika Langer mit der Frage "Trinkt Ihr Kaffee? Ich koch' gleich welchen". So wird sowohl für die Helfer des Obst- und Gartenbauvereins als auch für die Frauen vom Kindergarten das Schmücken des Osterbrunnens auch zum Gemeinschaftserlebnis - und sie genießen es, wenn in den kommenden Wochen Eltmanner und Gäste ihr Werk genießen.