In Eltmann helfen viele Menschen mit, dass ärmere Mitmenschen etwas zu essen haben und sich im Leben leichter tun. Doch die Tafel-Betreiber haben einen Herzenswunsch.
Wenn Marianne Schmittlutz die Nachricht bekommt, muss es manchmal schnell gehen. Vor allem braucht es den richtigen Lagerplatz. Denn bei Herstellern von Tiefkühl-Fertigessen kann es manchmal vorkommen, dass eine Charge nicht genauso perfekt aussieht, wie sie sollte - dann wird diese ausrangiert und landet zu einem Teil als Palettenware im Tafelladen Eltmann.
Deutschlandweites ehrenamtliches Liefersystem
Die deutschen Tafelvereine haben inzwischen ein ausgetüfteltes günstiges Logistiksystem aufgebaut, um solche Ware noch gut und ordentlich an den Mann zu bringen. So kann es sein, dass eine Palette Tiefkühlpizzen in Eltmann ankommt und gleich fachgerecht gelagert werden muss. Dem Fertigessen fehlt nichts, vielleicht wurde einfach nur die Wurst nicht richtig verteilt oder es wurde falsch deklariert oder es handelt sich um Auslaufware.
Wertvolle Helfer, damit nichts verdirbt
Zwei Gefrierschränke und zwei große Tiefkühltruhen nehmen den Schatz auf, doch jetzt muss unbedingt die eine große Präsentationstruhe ausrangiert werden - zu groß ist der Stromverbrauch dieses "Trums". 2005 hatten die Eltmanner Tafel-Aktiven die Truhe geschenkt bekommen, weil sie ein Lebensmittelmarkt nicht mehr brauchte, seither hat sie brav ihren Dienst verrichtet und war ungemein praktisch, weil sich die Deckel oben übereinander schieben ließen. Ein Kernstück des Tafelladens im früheren Benefizium neben der Eltmanner Stadtpfarrkirche.
Hier im Untergeschoss hat Marianne Schmittlutz, die Zweite Vorsitzende im Verein der Haßfurter Tafel, zu der die Eltmanner gehören, sehr alte, wenn auch ideale Räume gefunden, um den Tafelladen einzurichten: Es ist kühl genug zur Lagerung der Lebensmittel und es ist ein schöner großer Hof vorhanden, in dem die Kunden, geschützt vor Regen, darauf warten können, bis sie dran kommen.
Es fällt nicht leicht...
Weil der Hof nicht einsehbar ist, ist mancher froh, vor Blicken geschützt zu sein. Erst vor Kurzem hat Marianne Schmittlutz dort ein neues Gesicht erspäht und den Mann begrüßt. Es sei ihm schon sehr schwer gefallen, hierher zu kommen, vertraute der Mann der 66-Jährigen an.
Sie kennt diese Gefühle. Sehr oft schon hat sie von Rentnern, vor allem älteren Frauen vom Dorf, diese Worte gehört. "Sie schämen sich, hierher zu kommen", sagt die stellvertretende Tafel-Vorsitzende.