Bei Wolperts neuem Mundartbuch bogen sich die Haßfurter Zuhörer vor Lachen

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Der Haßfurter Mundartautor Wilhelm Wolpert stellte sein neues Buch "Obst gläbst oder net" vor und signierte die verkauften Bücher.
Der Haßfurter Mundartautor Wilhelm Wolpert stellte sein neues Buch "Obst gläbst oder net" vor und signierte die verkauften Bücher.
Lustige Illustrationen der Haßfurter Künstlerin Helmi Scheuering werten das neueste Buch "Obst gläbst oder net" von Wilhelm Wolpert auf. Fotos: Christiane Reuther
Lustige Illustrationen der Haßfurter Künstlerin Helmi Scheuering werten das neueste Buch "Obst gläbst oder net" von Wilhelm Wolpert auf. Fotos: Christiane Reuther
 

Wilhelm Wolpert stellte in Haßfurt sein neues Buch "Obst gläbst oder net" vor. Es enthält uralte, unglaubliche, größtenteils ausgedachte Sagen aus Haßfurt.

Von unglaublichen, aber teils auch wahren Geschichten aus der Vergangenheit von Haßfurt handelt das neue Buch von Wilhelm Wolpert. Unter dem Titel "Obst gläbst oder net" stellte der Haßfurter Mundartautor am Montagabend im katholischen Pfarrsaal in Haßfurt sein neuestes Werk vor.

Zahlreiche Fans der Mundart bogen sich vor Lachen, als Wolpert in seiner bekannt lustigen Art und Weise Geschichten aus seinem neuesten Buch vorlas. Lachen durften die Zuhörer zudem für einen guten Zweck: Der Reinerlös des Abends ist für die von Wolpert unterstützte Aktion "Haßfurt hilft" bestimmt. Von dem Obolus des Abends profitiert die Missionsstation in Dushaj im albanischen Gebirge.

Mit offenen Augen

Den Einstieg in den Abend sowie den Abschluss bildete ein musikalischer Rückblick auf das "Hasenterzett". "Obst gläbst oder net" - hinter diesem Titel verbergen sich uralte, unglaubliche Sagen aus Haßfurt, die wirklich oder wahrscheinlich damals so hätten passiert sein können.

"Die Thematik des Buches ist ganz anders", erzählt Wolpert, der für seine Geschichten mit offenen Augen durch die Gegend läuft. Es ist das 18. Buch, das Wolpert in 17 Jahren verfasst hat und das es im örtlichen Buchhandel zu erwerben gibt.

Der Autor greift bei der Entstehung seiner Bücher gerne auf die moderne Technik zurück und lässt die Geschichten am PC "reifen", wie er erzählt. Mit Bildern der Haßfurter Künstlerin Helmi Scheuering ist das neue Buch, wie auch die Vorgängerwerke, kunstvoll ausgeschmückt. Da erkennt der Leser beim Schmökern liebevolle Details wie etwa den oberen und unteren Turm, die auf der Titelseite samt Fröschturm winken. Aber auch die Illustration von den beiden verschiedenen Türmen der Pfarrkirche, die der Autor als "dicker und dünner Turm" bezeichnet, wertet das 50 Seiten umfassende Buch auf. Dass der obere Turm heute noch steht, ist laut Buchbeschreibung sowieso ein Wunder.

Liebe statt Hass

Wolpert geht in seinen größtenteils ausgedachten Geschichten darauf ein, von wem und warum Haßfurt an der Stelle gegründet wurde, wo heute die Kreisstadt steht, und geht dabei bis ins Steinzeitalter zurück. Liebe statt Hass ist aus Sicht des Autors auf die Begründung von Haßfurt zurückzuführen: "Die Hasser sollen in den Bergen bleiben", schreibt Wolpert. Und so ist der "Hass fort", was gleichzeitig nach seiner Interpretation den Namen der Kreisstadt geprägt haben könnte.

Der Zuhörer erfährt auch, warum das Seufzertal eben Seufzertal genannt wird. Warum der Fröschturm solch einen lustigen Namen hat, erklärt Wolpert ebenfalls in seinen Geschichten. Der Mundartautor fragt den einen oder anderen Besucher, ob sich dieser noch an die "Schwedenprozession" erinnern könne. Dabei holt Wolpert weiter aus und begibt sich in die Zeit des 30-Jährigen Krieges.

Von Klöstern umgeben

In früheren Zeiten war Haßfurt offensichtlich von Klöstern umgeben, wie in dem Buch zu lesen ist. Zum einen gab es ein reines Männerkloster in Obertheres und zum anderen beherbergte das heutige Gut Mariaburghausen ein Frauenkloster. Darauf fußt die Geschichte von der Mönchsgrube, einem Wasserloch zwischen der Altach und dem Main. Die Sage, wie die Mönchsgrube zu ihrem Namen gekommen ist, und die Wahrheit aus lustiger Sicht des Autors stellt dieser an das Ende seiner Geschichte. Als Zugabe gab Wolpert noch einige lustige Anekdoten aus seinen früheren Büchern zum Besten.