Der "Theres-Cup" in Obertheres verzeichnete 49 Teilnehmer. Diesmal waren besonders viele junge Leute dabei und hatten viel Spaß.
"Das Schöne am Schachspiel ist die Unmenge an Möglichkeiten, seine Figuren zu ziehen. Man unterschätzt dieses Spiel total, und erst wenn man sich einmal richtig reinversetzt und merkt, wie sehr man sich konzentrieren muss, erkennt man, dass es ein richtiger Sport sein kann", erzählte Jonas Röß. Der 18-jährige Gymnasiast aus Haßfurt, der vom Hobby- zum Vereinsspieler avancierte, hat am vergangenen Sonntag zum zweiten Mal am Schachpokal-Turnier "Theres-Cup" in Obertheres teilgenommen.
Zum 14. Mal richteten Thomas Reis und seine vielen Mitstreiter ehrenamtlich ein Schachturnier in der Johann-Peter-Wagner-Volksschule Theres in Obertheres aus. Daran nahmen 30 Hobbyspieler im Alter von sechs bis 69 Jahren und 19 Spieler des SC Knetzgau, TV Ebern, SF "Zeiler Turm", DJK Abersfeld, SV 1920 Bergtheim, SC 1947 Bergrheinfeld, SV Steinhausen und SK Schweinfurt 2000 teil.
Die Gewinner
Das Hobbyturnier gewann Michael Ankenbrand aus Kolbermoor vor Detlef Stingl aus Obertheres und Markus Stühler aus Gerolzhofen. Den Sieg im Meisterturnier holte sich Christian Rink vom SK Schweinfurt 2000, die Plätze zwei und drei belegten seine Vereinskollegen Josef Krauß und Norbert Lukas.
Thomas Reis, der dem SK "Kriegshaber" Augsburg angehört, hatte 2005 mit Franz Ott und Dragan Popp den Thereser Schachpokal aus der Taufe gehoben. "Schach ist meine Passion, und ich mag es, wenn Menschen miteinander Schach spielen", berichtete er am Rande des Turniers. "Mich freut es sehr, dass beim diesjährigen Schachpokal-Turnier besonders viele junge Leute dabei waren und Spaß hatten. Außerdem ist es bewundernswert, wie fair und nett gerade die jungen Spieler miteinander umgegangen sind."
Ihn rührte auch, dass David Valean vom SK Schweinfurt 2000 alle Partien bis auf eine verlor und trotzdem den Mut nie sinken ließ.
Inspiration durch das Turnier
Dass die Idee von Thomas Reis, anderen Menschen das Schachspiel näherzubringen, Früchte getragen hat, zeigt auch das Beispiel von Jonas Röß: Er hatte als Jugendlicher zunächst mit seinen Schulfreunden Schach gespielt und war dann im Schuljahr 2016/17 in die Schach-AG am Regiomontanus-Gymnasium Haßfurt eingetreten. 2017 nahm er zum ersten Mal am Theres-Cup teil, bei dem er den 6. Platz errang. Auch seine Freunde waren damals mit von der Partie und hatten viel Spaß dabei. Von dem Turnier beeindruckt, richtete Jonas Röß dann heuer mit einigen Freunden und dem Lehrer der Schach-AG am Gymnasium ein Schachturnier aus, bei dem fast 150 Teilnehmer gezählt wurden. "Thomas Reis hat uns dabei sehr unterstützt und Kontakte zu anderen Schachclubs vermittelt", sagte Jonas Röß, der in diesem Sommer dem Schachclub Knetzgau beitrat und nun beim Meisterturnier in Obertheres antrat. "Schach macht mir einfach Spaß", erklärte er und freute sich darüber, dass er sein Ziel, 3,5 Punkte zu gewinnen, auch erreichen konnte.
"Eine Konzentrationssache"
Eine Spielerin, die schon seit vielen Jahren beim Theres-Cup vertreten ist, ist die 17 Jahre alte Hanna Stingl aus Obertheres. "In meiner Familie spielen außer meiner Mutter alle Schach", erzählte sie. So gingen neben ihr auch heuer wieder ihre Brüder Paul und Fabian sowie ihr Vater Detlef an den Start. "Mir gefällt am Schach, dass es kein Glücksspiel, sondern eine Konzentrationssache ist", berichtete Hanna Stingl. "Zudem ist es interessant und abwechslungsreich." Sie spielt allerdings nicht das ganze Jahr über, sondern meist erst kurz vor dem Turnier. "Schach ist ein Winterspiel, gut geeignet für die langen, dunklen Abende", meinte sie.