Vertreter der unterfränkischen Volkshochschulen tagten in Ebern. Ein wesentliches Thema war der Übergang der VHS Ebern in die VHS Haßberge. Nach über 33 Jahren geht Irmgard Ruhhammer in den Ruhestand.
Auch wenn die Erwachsenenbildung in der Stadt hohen Stellenwert genießt, so viele Volkshochschul-Mitarbeiter sieht man in Ebern sonst nie. Vertreter der unterfränkischen Volkshochschulen saßen für einen Tag im großen Sitzungssaal des Rathauses in Ebern zusammen am Tisch, um den Bezirkstag unterfränkischer Volkshochschulen abzuhalten.
Daten, Zahlen und Fakten gab es, aber auch anstehende Herausforderungen wurden angesprochen und diskutiert. Zudem ging es um Verabschiedungen und um die Begrüßung neuer Mitarbeiter. Zum 31. Dezember wird Irmgard Ruhhammer nach knapp 33 Jahren als Geschäftsführerin der VHS Ebern und in den Ruhestand gehen.
"Es wird Zeit, dass wir nach 25 Jahren VHS auch einmal in Ebern tagen", sagte Bezirksvorsitzender Klaus Schemmerling aus Mellrichstadt. Dass die bislang selbstständige VHS Ebern in diesem Jahr in die VHS Haßberge eingegliedert wurde, sei ein guter Anlass.
Er empfahl den anderen "kleinen VHS" in Unterfranken, sich eventuell an der Fusion im Haßbergkreis ein Beispiel zu nehmen.
Zukunftssicherer geworden
Harald Pascher, Zweiter Bürgermeister der Stadt Ebern (FDP), freute sich, dass die Verantwortlichen der Volkshochschulen des Bezirks Unterfranken ihre Bezirksversammlung in Ebern abhalten. Irmgard Ruhhammer erwähnte der Bürgermeister besonders, weil diese über drei Jahrzehnte in Ebern "das Gesicht der VHS" gewesen sei. Nach einer kurzen Vorstellung der Stadt Ebern sagte Pascher, dass die VHS Ebern der "wichtigste Anbieter kultureller Bildung" sei. "Durch die Fusion mit dem Kreis wird die VHS Ebern zukünftig noch breiter aufgestellt sein und sie bleibt uns hoffentlich noch sehr lange erhalten. Sie ist auf jeden Fall durch die Fusion zukunftssicherer geworden", so der Zweite Bürgermeister.
Holger Baunacher, Bürgermeister von Wonfurt (JL) und Vorsitzender der VHS Haßberge, sagte: "Strukturen verändern sich und dem muss man sich stellen". Da der Landkreis Haßberge besonders von der demografischen Entwicklung betroffen sei, käme dem Thema Strukturveränderung, Strukturbildung und Strukturverbesserung gerade auch im Bereich der Volkshochschulen besondere Bedeutung zu. Dass die Fusion so reibungslos geklappt habe, sei ein gutes Zeichen auf den weiteren Weg der VHS. "So kann die Volkshochschule des Landkreises in Zukunft an ihren neuen Standorten mit einem gesicherten Bestand und in ihren Strukturen gestärkt ihren öffentlichen Bildungsauftrag als Teil der kommunalen Daseinsvorsorge erfüllen", sagte der Vorsitzende der Landkreis-VHS.
Herausforderung angenommen
Zum Zusammenschluss der VHS Ebern mit der Landkreis-VHS sagte Holger Weininger, Geschäftsführer der VHS Haßberge, dass die Integration eine Herausforderung gewesen sei. Viele Vorgespräche zur Klärung der Finanzierung, des Personals, der Zuständigkeiten, der Vertragsform und der Strukturen seien nötig gewesen, um eine Grundlage für die weitere Arbeit zu finden. Im September habe man Carolin Schuler als Nachfolgerin für Irmgard Ruhhammer eingestellt und in der Zeit von Oktober bis Dezember solle sukzessive die Umstellung aller relevanten Organisationseinheiten mit der Verwaltungssoftware "Kufer" erfolgen. Die Eingliederung soll zum 31.Dezember abgeschlossen sein.
Dankbar zeigte sich Weininger, dass die Stadt Ebern das Vorhaben tatkräftig unterstützt habe und auch künftig für die VHS Räume im ehemaligen Pfarrzentrum in der Georg-Nadler-Straße zur Verfügung stelle. "Alles hat gut geklappt und in Ebern wird es weiterhin eine Anlaufstelle der VHS-Haßberge geben", sagten er und Bezirksvorsitzender Schemmerling. Beide waren sich auch einig, dass durch die vielen Flüchtlinge und Asylbewerber die VHS vor einer großen Herausforderung stehe, vor allem in der sprachlichen Bildung.
Irmgard Ruhhammer skizzierte die Veränderungen bei der VHS Ebern seit ihrem Bestehen. Die Fusion sei "die Grundlage für eine weiterhin gute Arbeit in der Erwachsenenbildung", und Bezirksvorsitzender Klaus Schemmerling zeigte sich überzeugt, dass es einen inhaltlichen Schub geben werde.
Personeller Wechsel
Schemmerling klang etwas wehmütig, als er verkündete, dass man bei dieser Veranstaltung Irmgard Ruhhammer von der VHS Ebern und Anna Elisabeth Henrichs von der VHS Karlstadt verabschiede. Er würdigte die beiden Frauen, die sich für die Belange der VHS voll eingebracht hätten, eigene Ideen entwickelten und umsetzten. Irmgard Ruhhammer war fast 33 Jahre bei der VHS, Anna Elisabeth Henrichs 25 Jahre. "Ihr habt beide mit viel Herzblut und mit Leidenschaft für die VHS Erwachsenenbildung betrieben, bzw. diese in vielen Kursen angeboten", lobte Schemmerling. Er überreichte an die beiden Dankesurkunden und Auszeichnungen der VHS.
Neu "im Boot" sind für die VHS in Ebern als Nachfolgerin von Irmgard Ruhhammer Carolin Schuler und in Karlstadt tritt Claudia Ruppert die Nachfolgerin von Anna Elisabeth Henrichs an.
Bei beiden, so stellte Schemmerling fest, handele es sich um hochqualifizierte Mitarbeiterinnen.
Die VHS im Landkreis
Struktur Holger Weininger, Geschäftsführer der VHS Haßberge verwies darauf, dass es im Landkreis Haßberge fünf eigenständige VHS gibt und die VHS in 19 Kommunen vertreten ist.
Zahlen Die Landkreis-VHS habe im Jahr 2014 insgesamt 1463 Veranstaltungen (mit 6636 Doppelstunden) durchgeführt. In der VHS Ebern waren es 300 (1549), beim Volksbildungswerk Königsberg 320 (1162), bei der VHS Hofheim 71 (526) und bei der VHS Haßfurt 301 Veranstaltungen udn 2450 Doppelstunden.
hw
Jetzt wart ich nur noch drauf, dass es heißt, wegen einer Rückfrage soll man als Kursteilnehmer nach Hassfurt fahren und das dort klären.
Bei solchen Stadtrats-Entscheidungen reiben sich Landrat und Kreistag die Hände. Das Mittelzentrum Ebern schafft sich selbst ab. Feiner kann es Hassfurt gar nicht in den Schoß fallen. Ärgerlich ist diese PR-Propaganda, nach der jede Verschlechterung den Leuten immer als Verbesserung verkauft wird.