Abendmahl auf dem Dorfplatz

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Pfarrer Dieter Grimm, Pfarrerin Claudia Winterstein (von rechts) sowie Pfarrer Peter Hohlweg (Fünfter von rechts) beim Feiern des Abendmahls mit den Gläubigen Fotos: Günther Geiling
Pfarrer Dieter Grimm, Pfarrerin Claudia Winterstein (von rechts) sowie Pfarrer Peter Hohlweg (Fünfter von rechts) beim Feiern des Abendmahls mit den Gläubigen Fotos: Günther Geiling
Der Chor aus Hellingen unter Leitung von Pfarrerin Claudia Winterstein (links).
Der Chor aus Hellingen unter Leitung von Pfarrerin Claudia Winterstein (links).
 

Zu ihrem "Waldgottesdienst" trafen sich die evangelischen Christen des Raumes Königsberg in Pettstadt.Thema war der Umgang jeden Einzelnen mit seinen Talenten.

Nicht jeder geht sonntags in die freie Natur, um in die Kirche zu gehen. Aber viele besuchen gerne einen Gottesdienst im Grünen. Das zeigte sich auch am Sonntag, als rund 300 Gäste zum "Waldgottesdienst" der evangelischen Kirchengemeinden des Raumes Königsberg auf den idyllischen Dorfplatz von Pettstadt kamen.

Viele verbanden dies mit einem kleinen Sonntagsausflug, denn aus dem gesamten Landkreis sah man Gäste, die sich freuten, im Schatten der Bäume und der Sonnenschirme ein Plätzchen bei hochsommerlichem Wetter gefunden zu haben. Die Dorfgemeinschaft hatte sich bestens vorbereitet, um diesen Sonntagsgottesdienst für zahlreiche Kirchengemeinden zu organisieren.

Pfarrerin Claudia Winterstein meinte bei ihrer Begrüßung: "Uns wurde hier eine herrliche Gegend geschenkt, in der wir alle leben dürfen. Dabei müssen wir bekennen, dass wir das oft nicht als gute Gabe erkennen und auch annehmen.
Ja wir stoßen unsere Mitmenschen sogar manchmal vor den Kopf oder setzen unsere Fähigkeiten nicht für Gott und seine Welt ein."

Mit dem Gottesdienst verband man auch eine Kollekte für das Zentrum für behinderte Kinder und Jugendliche in Beit Jala in Israel, in dem bis zu 250 Kinder mit Behinderung und ohne Rücksicht auf ihre Religion gefördert werden. Das Dekanat unterstützt die Initiative seit vielen Jahren.

Der Gottesdienst selbst stand dann unter dem Spruch aus dem Matthäus-Evangelium, wo es im 25. Kapitel heißt: "Du bis über wenigem treu gewesen, ich will dich über viel setzen; geh hinein zu deines Herrn Freude", was oft auch als die Geschichte von den Talenten bezeichnet wird.

Pfarrer Dieter Grimm, der erst vor wenigen Wochen sein Amt in Dörflis-Köslau angetreten hat, erinnerte an seine Einführung. Damals habe man ihm gesagt, dass er froh sein könne, hierher gekommen zu sein. Hier gäbe es nämlich lauter fleißige Leute.

Wenn das so wäre, dann könne er ja seine Predigt gleich wieder mit einem Lob abschließen. Das wolle er aber nicht, zumal das ja nicht heiße, dass alle Leute eines Tages auch von Gott gelobt würden. Jesus mache mit dieser Geschichte deutlich, dass Gott jedem nach seiner Tüchtigkeit Talente schenke. Man bekomme viele Gaben schon in die Wiege gelegt, aber man müsse daran arbeiten.

Mit den Pfarrern Dieter Grimm (Dörflis-Köslau), Peter Hohlweg (Königsberg) und Pfarrerin Claudia Winterstein (Hellingen) feierten viele Christen diesen außergewöhnlichen Sonntagsgottesdienst. Eine Posaunengemeinschaft aus den evangelischen Kirchengemeinden sowie der Chor aus Hellingen umrahmten den Gottesdienst musikalisch.

Am Nachmittag erschallten dann auch noch die Hörner der Jagdhornbläsergruppe Ebern, die dem Fest einen weiteren Akzent gaben. Mit ihren Darbietungen machten sie auch auf die Jagdkultur aufmerksam. Die kam in einer Ausstellung von Tierpräparaten von Helmut Sieghörtner zum Ausdruck.