300 000 Euro für das Abwassernetz
Autor: Simon Albrecht
Pfarrweisach, Freitag, 05. Mai 2017
Viele Bürger im Pfarrweisacher Gemeindegebet müssen sich auf Kosten einstellen. Im Bereich der Kläranlage und der Kanalbauwerke muss einiges getan werden.
An der Abwasseranlage muss einiges getan werden. Die Haushalte im Bereich der Gemeinde Pfarrweisach, die an die Kläranlage Ebern angeschlossen sind, müssen aller Voraussicht nach in nächster Zeit Geld für den Unterhalt des Leitungsnetzes im Bereich der Gemeinde zahlen.
Bei der öffentlichen Sitzung des Gemeinderates am Donnerstagabend ging es um ein Erneuern des elektrischen und elektronischen Meldesystems an den fünf Bauwerken für die Kläranlage Ebern in der Gemeinde und um ein sogenanntes Fernwirk- oder Prozessleitsystem. Damit, so Martin Lang, der Leiter des Bauamtes der Verwaltungsgemeinschaft Ebern, könnten die Mitarbeiter der Kläranlage die über Funk gemeldeten Störungen besser lokalisieren und eventuell online beseitigen. So müssten die Mitarbeiter nicht immer mit dem Auto "rausfahren und vor Ort die Störung beheben".
Weitere Vorteile
Im Übrigen hätte eine solche Rundumerneuerung weitere Vorteile. Unter anderem sei die gesamte Elektrotechnik auf dem neuesten Stand des mittlerweile 25 Jahre alten Leitungsnetzes, die Bauwerke könnten via PC beobachtet werden. Dafür gebe es eine einheitliche elektrotechnische Ausrüstung, außerdem könnte bei Störungen schneller eingegriffen werden.Was seiner Meinung nach noch zu berücksichtigen sei: Für einige Komponenten gäbe es schon jetzt keine Ersatzteile mehr auf dem Markt.
Zur Unterstützung des Vorhabens erzählte Bastian Lang, Mitarbeiter in der Kläranlage, aus seiner täglichen Arbeit.
Hohe Kosten
Die Gemeinderäte sahen in der Mehrheit ein solches Projekt wohl ein - allein die Kosten verursachten manches "unwohle" Stuhlrücken: 300 000 Euro soll es kosten. Und es soll nach einer noch zu erstellenden Beitragssatzung auf die Haushalte umgelegt werden. Der Bauamtsleiter rechnete vor: Bei einem Einfamilienhaus mit 800 Quadratmeter Grundstücks- und 250 Quadratmeter Geschossfläche käme ein Beitrag von 800 Euro zusammen. Dies sei allerdings noch unverbindlich. Würde man die Investitionskosten ausschließlich über die Abwassergebühren eintreiben, müsste die derzeitige Gebühr von 2,22 Euro pro Kubikmeter um 0,75 Euro erhöht werden, also auf 2,97 Euro.
Der Gemeinderat stimmte bei zwei Gegenstimmen für das Projekt. Die genauen Kosten soll ein Ingenieurbüro ermitteln. Die Verwaltung wird beauftragt, zur Finanzierung die Satzungsbeiträge zu ermitteln. Markus Oppelt (CSU) und Dritter Bürgermeister Klaus Dünisch (KUL) hinterfragten den Sinn einer solch hohen Investition. Nach Meinung von Oppelt werde der Kläranlagen-Mitarbeiter "auch rausfahren und sich vor Ort erkundigen", wenn eine Störung gemeldet werde. Eine technische Erneuerung sahen beide ein, jedoch nicht die Kosten für eine neue Meldeanlage.