Nach einer Woche intensiver Geschwindigkeitskontrollen hat die Polizei die Bilanz ihres sogenannten Blitzmarathons veröffentlicht. Für manche Verkehrsteilnehmer war die "Teilnahme" nicht ganz billig.
Intensiv hat die Polizei eine Woche lang die Einhaltung von Geschwindigkeitsvorschriften im gesamten Landkreis Haßberge kontrolliert. Auf vielen Straßen wurde "geblitzt". Das Ergebnis des Blitz-Marathons wurde am gestrigen Freitag vorgelegt. Mehrere Fahrer müssen jetzt zahlen.
Der Landkreis Haßberge war eingebunden in einen bundesweiten Aktionstag und in eine bayernweite Aktionswoche. Ziel des Blitz-Marathons war es, die Autofahrer und die anderen Verkehrsteilnehmer für die Gefahren zu sensibilisieren, die ein zu hohes Tempo mit sich bringt.
Im Landkreis Haßberge waren die Inspektionen Ebern und Haßfurt sowie die Verkehrspolizei Schweinfurt/Werneck am Blitz-Marathon beteiligt. In der ganzen Woche, von Donnerstag bis Donnerstag, wurden 4437 Fahrzeuge erfasst und deren Geschwindigkeit gemessen. Davon waren 158 Fahrer zu schnell. Das entspricht einer Beanstandungsquote von 3,56 Prozent.
Die Polizei sprach Verwarnungen aus und wird auch einige Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft vorlegen. Anzeigen setzt es, wenn ein Autofahrer bei einem Verstoß ertappt worden ist, der bei über 20 Stundenkilometern liegt. Beispiel: Bei erlaubten 50 "Sachen" gibt es eine Anzeige ab 71 Stundenkilometern.
Die Bilanz des Polizeipräsidiums Unterfranken Für den Raum Unterfranken hat das Polizeipräsidium Unterfranken in Würzburg die Bilanz des Blitzmarathons in einer Pressemitteilung erläutert. Sie zieht nach dem einwöchigen "Blitz-Marathon" eine "überaus positive Bilanz". Nachfolgend die Pressemitteilung weitestgehend im Wortlaut: Bei den fast 130 000 gemessenen Verkehrsteilnehmern lag die Beanstandungsquote mit zwei Prozent deutlich unter dem jahresüblichen Schnitt.
Über 600 Stunden war die unterfränkische Polizei im Rahmen dieser Kontrollaktion mit ihren Messgeräten im Einsatz.
Die Kontrollmaßnahmen waren bayernweit über die Medien angekündigt worden. Auch hinsichtlich der einzelnen Kontrollstellen hatte die bayerische Polizei eine sehr offene Strategie gefahren und diese Messstellen für jedermann einsehbar (u.a. im Internet sowie in den lokalen Tageszeitungen) bekannt gegeben.
Ziel der Aktion war es, bei den Verkehrsteilnehmern die Unfallursache Nummer eins, überhöhte bzw. nicht angepasste Geschwindigkeit, wieder einmal deutlich ins Bewusstsein zu rufen. Die Ankündigung der Geschwindigkeitskontrollen hatte vor allem am ersten Tag des so genannten "Blitz-Marathons" dazu geführt, dass auch auf den unterfränkischen Straßen deutlich langsamer gefahren wurde.
Wie bereits gemeldet, waren aber trotzdem in Unterfranken vom Donnerstag vergangener Woche bis Donnerstag dieser Woche (17. Oktober) nahezu 300 Verkehrsteilnehmer zu schnell mit ihrem Fahrzeug unterwegs. Dies entsprach einer Beanstandungsquote von 0,86 Prozent , die sehr deutlich unter der normalen Quote von 3 - 4 Prozent lag.
Trotz der Ankündigung, dass auf den bayerischen Straßen diese Schwerpunktkontrollen eine Woche lang durchgeführt werden, haben nach dem eigentlichen Auftakt des "Blitz-Marathons" die Verkehrsteilnehmer wieder etwas mehr Gas gegeben.
Nach den jetzt vorliegenden Zahlen wurden in der Zeit von vergangenen Donnerstagmorgen bis vergangene Nacht, 24 Uhr, 129400 Fahrzeuge auf den unterfränkischen Straßen gemessen. Davon waren fast 2600 zu schnell unterwegs, was nunmehr einer Beanstandungsquote von 2 Prozent entspricht.
Wenngleich diese Quote immer noch deutlich unter dem jahresüblichen liegt, macht es doch deutlich, dass nach dem Auftakt in der vergangenen Woche in den folgenden Tagen wieder etwas schneller gefahren wurde.
Auf 430 Verkehrsteilnehmer, die trotz der Vorankündigungen zu viel Gas gegeben hatten, kommen Ordnungswidrigkeitenanzeigen zu. In den übrigen Fällen bleibt es bei einer Verwarnung.
Der Spitzenreiter war im Bereich der Polizeiinspektion Bad Kissingen unterwegs. Er war in einem Bereich mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h mit 126 km/h vom Radarstrahl erfasst worden.
Bei den Schwerpunktkontrollen waren unterfränkische Polizeibeamte fast 632 Stunden im Einsatz. Dabei wurden auch sechs Strafanzeigen und 17 allgemeine Ordnungswidrigkeitenanzeigen erstattet. Auch 46 Verwarnungen mussten ausgesprochen werden. Außerdem stellten die Beamten fest, dass 41 Verkehrsteilnehmer nicht angegurtet waren.
In zwei Fällen waren Autofahrer unter Alkohol- und in einem Fall unter Drogeneinfluss unterwegs.
Auch die unterfränkische Polizei zieht nach der Schwerpunktkontrolle in Sachen Geschwindigkeit eine positive Bilanz. Die Tatsache, dass überhöhte bzw. nicht angepasste Geschwindigkeit auch in Unterfranken die Unfallursache Nummer eins bei schweren Unfällen ist, wurde den Verkehrsteilnehmern auf diese Art und Weise wieder bewusst gemacht. Die Erfahrungen zeigen, dass der überwiegende Teil derer, die auf den unterfränkischen Straßen unterwegs sind, diesen Kontrollmaßnahmen auch positiv gegenüber steht. Diese werden auch in Zukunft fortgeführt werden müssen. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil der Maßnahmen, die die unterfränkische Polizei im Sinne der Verkehrssicherheit durchführen muss.