2500 Kinder und Jugendliche gingen 2018 mit der Stadtoase, der Umweltbildungseinrichtung des Bundes Naturschutz, auf Entdeckungsreise.
Der diesjährige Stadtoase-Terminkalender war von Anfang März bis Anfang Dezember täglich ausgefüllt mit Umweltbildungsaktivitäten. In den über 16 Jahren, die die Umweltbildungseinrichtung der Bund-Naturschutz-Kreisgruppe Kronach bereits besteht, hat sich eine bestens funktionierende Zusammenarbeit mit den Schulen im Landkreis eingespielt.
Stadtoase greift Lehrplanthemen des Heimat- und Sachunterrichts der Grundschulen sowie des Fachbereichs Natur und Technik oder Biologie der Sekundarstufe in Gymnasien, Realschulen und Mittelschulen auf, arbeitet Themen und Inhalte didaktisch aus, um dann die Schüler an einen nahen Outdoor-Lernort für praktisches Arbeiten und Erarbeiten mitnehmen zu können.
Das Mitnehmen der gesamten Ausrüstung für einen intensiven Unterrichtstag in der Natur ist bei Stadtoase etwas aufwendig. Es werden Bestimmungshilfen, Messgeräte, Lupen, Pinsel, Schaufeln benötigt, ebenso Zeichen-, Koch- und Werkzeug, Wasserflaschen, Töpfe mit Ton, Planen und Decken. Für Exkursionen muss die Ausrüstung in den Rucksack passen und mitwandern. Bei Projekttagen irgendwo draußen wird aus dem Autokofferraum heraus ein ganzes Outdoor-Klassenzimmer eingerichtet mit mobilem Stadtoasetisch, zehn Binokularen, Luft-, Boden- oder Gewässeruntersuchungsmaterial.
Alle für 2018 gemeinsam geplanten119 Projekttage und Exkursionen wurden bei schönstem Wetter absolviert. Sonne, Sonne, Sonne! Für das Draußen sein war das ein ideales Jahr. 119 Klassen und Gruppen, insgesamt über 2500 Kinder und Jugendliche gingen mit Stadtoase zum Lernen in die Natur. An den frühlingskalten Start gingen auch Dinkel, Zwiebel und Kartoffel - jeder ganz auf seine Weise in den Boden gesät, gesteckt oder gelegt, als kleine Beobachtungs- und Dokumentationsaufgabe auf dem Fensterbrett: Wo zeigt sich zuerst ein Blättchen, oder sind es zwei? Welche Form haben sie und wie geht es weiter?
Zur Umweltwoche der Schule Wilhelmsthal bauten die Schüler gemeinsam mit Stadtoase ein Kartoffelhochhaus - so groß wie zwei Einkaufskisten übereinander. In beiden Etagen gab es bereits vor den Sommerferien eine erstaunliche Ernte und danach einen ordentlichen Topf Pellkartoffeln.
Und was hat Plätzchenbacken mit Lernen zu tun? Schon sehr viel, denn bei Stadtoase beginnt es mit der Getreideähre, d. h. mit den unterschiedlichen von Roggen, Dinkel, Weizen und Hafer, mit Betrachtung und Verkostung der Körner, mit Getreidemahlen, Backteige herstellen, Backofen bauen, heizen und befüllen innen und obendrauf - je nach Temperaturbedarf wurde Schritt für Schritt der Herstellungsweg von Rohstoffen bis zum Produkt durch die eigene Arbeit anschaulich und die Produkte wurden gleich getestet, die Plätzchen mitten im Sommer natürlich nicht bis Weihnachten aufgehoben.
Noch kein Regen? Zu sommerlichen Stadtoase-Gewässertagen kam die Sorge, ob Krebsbach, Grümpel und Kronach überhaupt noch Wasser haben! Ein paar tiefere Bach- oder Flussstellen halfen allem Leben im Wasser zum Überleben. Im November gab es in Windheim keinen Tropfen mehr - nur noch die steinernen Gehäuse der Köcherfliegenlarven an den Bachkiesel und nach langer Suche ein Quellloch mit immerhin noch sieben Tierarten.
