Unheilbar kranke Menschen müssen - auch wenn das Leben zu Ende geht - keine Schmerzen leiden. Dazu gibt es Palliativstationen. Dort sind Ärzte und Pfleger d...
Unheilbar kranke Menschen müssen - auch wenn das Leben zu Ende geht - keine Schmerzen leiden. Dazu gibt es Palliativstationen. Dort sind Ärzte und Pfleger darauf spezialisiert, Schmerzen erträglich zu machen. Die Versorgung solcher Patienten soll ausgeweitet werden, erklärte die CSU-Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner bei einer Stippvisite der Palliativstation in
Kulmbach.
Die Palliativstation am Kulmbacher Klinikum besteht seit zehn Jahren. 120 Personen werden dort betreut. Auf einer eigenen Station stehen den Schmerzpatienten, dauerhaft Kranken, Krebspatienten wohnlich gestaltete, ruhige Zimmer zur Verfügung, die fernab der Klinikhektik liegen. Dort werden den Menschen die Schmerzen genommen. Es gibt Abschiedsrituale, wenn das Ende naht.
Jetzt macht sich die Politik dafür stark, dass nicht nur auf solchen Palliativstationen die spezielle Versorgung möglich ist, sondern auch auf anderen Stationen.
"Wir haben uns für das Konsiliarmodell starkgemacht", erklärte die CSU-Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner beim runden Tisch zum Thema Palliativmedizin, den die Junge Union initiiert hatte.
Das bedeutet: Speziell ausgebildete Pflegekräfte und Ärzte sollen auch auf "normalen" Stationen tätig werden können, wenn der Patient dies wünsche. "Aber in der Praxis wird sich sicherlich das Problem stellen, ob man das hinbekommt. Schon rein personalmäßig", merkte Markus Hirschmann, Facharzt für innere Medizin und Gastroentereologie am Klinikum Kulmbach, an.
Die Palliativstationen an den Kliniken dürfen keinesfalls mit Hospizen gleichgesetzt werden. Es gibt auch Schwerstkranke, die die Palliativstation wieder verlassen können.
In Oberfranken gestalte sich die Suche nach Fachpersonal schwierig, erklärte Hirschmann.
Beim runden Tisch mit der Jungen Union war auch Markus Ipta, Hausarzt und Vorsitzender des Hospizvereins Kulmbach, dabei. "Nicht jeder Arzt kann Palliativmedizin umsetzen. Ich sehe eine Schwierigkeit, bei Konsiliardiensten umzuschalten", erklärte Ipta.
Hausärzte als wichtige Stütze
Susanne Dietze berichtete von der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung. "Wir sind quasi eine Palliativstation auf Rädern", erklärte sie. Auch sie sieht die Hausärzte als wichtige Stütze. Denn nur so könne es gelingen, dass Menschen möglichst lange in ihrer häuslichen Umgebung bleiben können. Seit vergangenem Jahr gibt es das mobile Palliativteam Bayreuth-Kulmbach. Vier Ärzte und neun Pflegekräfte sowie eine Bürokraft sind rund um die Uhr im Einsatz. Allein in Kulmbach hat das Team in den ersten eineinhalb Jahren 130 Patienten versorgt. Durchschnittlich werden die Patienten vom mobilen Palliativteam 70 Tage versorgt.