"Wir stellen Seelenbretter oft spontan auf"

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Künstlerin Bali Tollak, Dekan Günther Werner und Wolfgang Streit vom Kirchenvorstand Foto: privat
Künstlerin Bali Tollak, Dekan Günther Werner und Wolfgang Streit vom Kirchenvorstand Foto: privat

Muggendorf — Im Anschluss an den Sonntagsgottesdienst wurde die Ausstellung "Seelenbretter" in der Mugendorfer Laurentiuskirche eröffnet. Dekan Günther Werner begrüßte hierzu Bali ...

Muggendorf — Im Anschluss an den Sonntagsgottesdienst wurde die Ausstellung "Seelenbretter" in der Mugendorfer Laurentiuskirche eröffnet. Dekan Günther Werner begrüßte hierzu Bali Tollak, welche die 20 Bretter, die bis zum 3. Mai in der Kirche und auf dem Friedhof aufgestellt sind, gestaltet hat. Die Texte sollen anregen, über das Leben nachzudenken. "Worte suchen, was Menschen zwischen Leben und Tod empfinden", so der Geistliche. "Was sind Seelenbretter? Ich werde heute zur Bedeutung meiner Bretter sprechen", stellte die Künstlerin an den Anfang ihres kurzen Einführungsvortrages. Bildende Kunst sei eine visuelle Angelegenheit und sollte über die Augen mit dem Betrachter kommunizieren. "Aber ich denke, das Thema der Seelenbretter geht über den bloßen Art-pour-l'art-Begriff weit hinaus." Dabei bleibe es keineswegs nur bei der Bemalung und Beschriftung der Bretter.

Sakrale Ausstrahlung

Zusammen mit ihrem Lebenspartner, einem Fotografen, reise sie auch mit diversen Seelenbrettern. "Wir stellen sie unterwegs, oft ganz spontan an exponierten Orten wie Kirchen, Friedhöfen, an Wegkreuzen, alten Wallfahrtswegen, aber auch in Landschaften, die für sich eine bestimmte sakrale Ausstrahlung haben, auf." Der Bildstock am Weg, das Unglückstaferl am Baum, die Totenbretter beim Feldkreuz weisen hin auf das Vergehen, zeigen gegen Himmel und die Ewigkeit. Sie habe schon früher Bretter bemalt mit Symbolen der Naturvölker, die auch Tod und Leben beinhalteten. hl