Klima Ein Blick in die Wetterstatistiken verrät, ob das gefühlte Wetterbarometer im Landkreis Bad Kissingen und dem Umland richtig lag. War das Jahr besonders nass oder besonders trocken?
Gefühlt war das Wetter im Jahr 2021 eher bescheiden.Wer sich Wetteraufzeichnungen aus dem Landkreis Bad Kissingen anschaut, sieht jedoch, dass das Jahr weder besonders nass, noch besonders trocken war. "Es war ein durchschnittliches Jahr", sagt der Kissinger Peter Krammer auf Anfrage. Er ist Vorstandsmitglied im Ring europäischer Hobbymeteorologen und Mitarbeiter beim Deutschen Wetterdienst in Offenbach. Durchschnittlich heißt aber in den hiesigen Breiten auch, dass der Sommer nicht immer nur aus blauem Himmel, Sonnenschein und Hitze besteht. So erreichte die Sonnenscheindauer 2021 nicht die Spitzenergebnisse vergangener Jahre. Und auch die Zahl der Hochsommertage war im Vergleich niedriger als in den vorausgegangenen Hitzejahren.
"Man kann nicht viel sagen über das Jahr 2021", meint Peter Krammer angesichts der Durchschnittlichkeit der Wetterbedingungen. Aus seiner Sicht kann man es als normales Jahr bezeichnen. Es hätte in der Region sogar noch etwas mehr regnen dürfen, findet er. Der Landkreis sei von schweren Unwettern verschont geblieben. Es habe keine Auffälligkeiten gegeben, stellt er fest.
Dass das Wetter sich innerhalb des Landkreises Bad Kissingen nicht immer gleicht, zeigt die Wetterstatistik ebenfalls. Die agrarmeteorologischen Messstationen in Maria Bildhausen und in Hammelburg zeigen beispielsweise eine sichtbare Differenz bei der Niederschlagszahl.Wurden in Maria Bildhausen nur 533 Liter Niederschlag auf den Quadratmeter Fläche gemessen, waren es in Hammelburg 625 Liter. Die Internetplattform Wetterkontor gibt die Regenmenge für Bad Kissingen sogar noch höher an: 667 Liter pro Quadratmeter.
Regenschatten der Rhön
Dass es in Maria Bildhausen oftmals trockener ist, als im Rest des Landkreises hängt auch mit der Lage des Münnerstädter Stadtteils zusammen. Maria Bildhausen liegt ganz im Osten des Landkreises Bad Kissingen und damit im Regenschatten der Rhön. Hier macht sich bereits die fränkische Trockenplatte bemerkbar, die schon immer durch niedrige Niederschlagszahlen geprägt ist.
In Richtung Rhön sei es insgesamt etwas feuchter, erklärt Peter Krammer. Wie deutlich sich das Wetter in der Rhön von dem in den Tallagen unterscheiden kann, zeigt ein Blick auf die hessische Wasserkuppe. Wetterkontor gibt die Niederschlagsmenge für 2021 dort mit 1138 Litern (ungesicherte Daten) an. Doch schon in Modlos, am Fuße der westlichen Rhön gelegen, machen sich die Unterschiede bemerkbar. Hier waren es laut Statistik in diesem Jahr 857,6 Liter Niederschlag.