Leserbrief zum Artikel "Landkreis bekommt Gelbe Tonne" vom Dienstag, 18. Dezember, Seite 9: So, jetzt haben wir es schriftlich. Ab 2020 haben wir noch eine Tonne mehr unterzubringen. Sicher noch so ei...
Leserbrief zum Artikel "Landkreis bekommt Gelbe Tonne" vom Dienstag, 18. Dezember, Seite 9: So, jetzt haben wir es schriftlich. Ab 2020 haben wir noch eine Tonne mehr unterzubringen. Sicher noch so ein Monstrum wie die Blaue Tonne.
Damit haben die Damen und Herren der Jungen Liste bewiesen, dass sie "jung, dynamisch, erfolgreich" sind. Dass ihr vollmundiges Versprechen "bei gleichbleibenden Kosten der Müllentsorgung" nicht funktioniert hat, werden sie wohl mit Fehlern anderer begründen (aber das sind wir ja von Politikern gewohnt). Der Gebührenzahler hat ja die Möglichkeit, durch Einkäufe bei Discountern oder im Internet die Mehrkosten der Müllentsorgung wieder einzusparen. Damit lässt sich auch die Menge an Verpackungsmüll noch etwas steigern, was dann sogar noch mehr Arbeitsplätze in der Verpackungsmittelindustrie und in der Entsorgungskette garantiert.
Für mich bleibt noch die Frage an die Junge Liste: Alle reden von Reduzierung der Müllmengen, doch wer kümmert sich denn darum beziehungsweise wo bleiben die Initiativen dazu? Will denn das überhaupt jemand von unseren Verantwortlichen?
Nur ein Beispiel: Ich kann mich erinnern, dass ich vor circa 20 Jahren mit der Plastik-Dose zum Metzger einkaufen ging. Das musste ich irgendwann einstellen, weil die Verkäuferinnen meine Wurst kommentarlos in Papier eingepackt neben meine Box legten.
Begründung auf Nachfrage: Hygienevorschriften. Dass dieselben Verkäuferinnen das Geld für den Einkauf kassieren und das Wechselgeld herausgeben (natürlich ohne Handschuhe), entspricht offensichtlich diesen Vorschriften.
Geht es um den Umsatz?
Da geht es aber wohl um den Umsatz der Metzger und Fleischwarenabteilungen der Einkaufscenter. Schließlich wiegen die das Papier oder die Folienbeutel mit, in die jedes Stückchen Wurst oder Fleisch eingeschlagen wird, bevor es noch einmal in Papiertüten verpackt wird. Und welcher Händler sonst hat schon die Möglichkeit, Papier/Folien einzukaufen und zum Preis von Wurst oder Fleisch zu verkaufen. Ich habe zwar keine Verbrauchszahlen parat, gehe aber davon aus, dass auf diese Weise eine ganze Menge Verpackungsmaterial zum Preis von Wurst oder Fleisch verkauft wird.
Und nun noch ein Satz an den Rest der Kreistagsmitglieder: Sie haben aus Kostengründen auf einen Bürgerentscheid zur Gelben Tonne verzichtet. Stattdessen muten Sie uns Bürgern Mehrkosten für die Müllentsorgung zu. Diese Entscheidung ist Ihnen wohl leichter gefallen. Schließlich ist davon ja nur die anonyme Masse der Wähler betroffen. Schließlich hat ja jeder nur einen kleinen Betrag zu zahlen. Und wenn im Jahr 2020 statt der heute genannten 6,50 Euro ein größerer Betrag fällig wird, gibt es dafür mit Sicherheit einen Schuldigen, auf den man dann mit dem Finger zeigen kann.