Ihre Aufgabe ist das Bergen, Löschen und Retten. Auf ihr ehrenamtliches Engagement verlässt sich die gesamte Gesellschaft ganz selbstverständlich. Aber um Leben zu retten bedarf es für die Feuerwehrle...
Ihre Aufgabe ist das Bergen, Löschen und Retten. Auf ihr ehrenamtliches Engagement verlässt sich die gesamte Gesellschaft ganz selbstverständlich. Aber um Leben zu retten bedarf es für die Feuerwehrler einer entsprechenden Ausbildung. Diese liegt derzeit wegen der Pandemie auf Eis - oder wird per Provisorium aufrechterhalten. Ein Zustand, der so nicht sein sollte.
Das zeigt sich etwa bei den Atemschutzgeräteträgern, die bei Feuer an vorderster Front stehen. Für sie gibt es derzeit im Landkreis keine Möglichkeit das Vorgehen zu üben. Allerdings müssen sie, als Elite einer Wehr, regelmäßige Pflichtübungen absolvieren, um einsatzfähig zu sein. Dazu gehören beispielsweise das absolvieren der Atemschutzstrecke aber auch Nachweise über die körperliche Fitness. Laut Empfehlung des Landesfeuerwehrverbands Bayern sollen aufgrund der Pandemie deshalb Atemschutzgeräteträger mit gültiger Eignungsuntersuchung eingesetzt werden. Gerade im ländlichen Raum ist das jedoch schwierig. Häufig gibt es dort nur wenige aktive Wehrleute und demzufolge - wenn überhaupt - ein Minimum an Atemschutzgeräteträgern. Auf den Dörfern zählt jeder Mann. Kommt die erforderliche Zahl an Atemschutzgeräteträgern nicht zusammen, hat das Folgen. Umliegende Wehren mit Atemschutz müssen zusätzlich mitalarmiert werden. Diese stehen jedoch vor dem gleichen Problem. Es entsteht eine Spirale, die den Einsatz verzögert. In dieser Zeit wütet der Brand - und fordert schlimmstenfalls Opfer. Der Blick in den Profisport sorgt für Verwunderung. Regelmäßige Covid-19 Tests halten beispielsweise den Fußball-Profi-Ligabetrieb aufrecht. Auf dem Platz stehen Spieler, deren Gehaltssumme in astronomischen Sphären schwebt. Das Argument "Augen auf bei der Berufswahl" mag wohl gelten. Aber: Ob der Ausfall einer Saison bei Millionären für akute Armut sorgt, ist zu bezweifeln. Im Hinterkopf sollte deshalb der Gedanke sein, dass der Profifußball vor allem Massenunterhaltung ist. Andererseits dürfen Menschen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben in ihrer Freizeit das Leben anderer zu retten, derzeit nicht üben. Hier sollte die Regierung eingreifen. Sinnvoll wäre es, den Floriansjüngern einen Testpool zu schaffen und den Spielbetrieb in den Profiligen einzustellen. Von den Laboren heißt es, sie befinden sich an den Grenzen der Leistungsfähigkeit. Liegt es da nicht nahe, eher diejenigen zu testen, deren Engagement der Gesellschaft zugute kommt? J.Schlereth@infranken.de