Das Nebenzimmer der Gaststätte Paul in Buchau platzte am Dienstagabend aus allen Nähten, denn viele interessierte Bürger waren der Einladung zur Teilbürgerversammlung gefolgt.
Bevor die Bürger aus den Ortsteilen Buchau, Dörfles, Weihermühle und Krötennest ihre Anliegen vortragen konnten, berichtete der Mainleuser Bürgermeister Robert Bosch aus der Gemeinde Mainleus. "Sämtliche Kindergarten-, Hort- und Krippenplätze sind ausgebucht", sagte der Bürgermeister, daher habe die Gemeinde beschlossen, weitere 15 Hortplätze einzurichten und eine neue Kindertagesstätte mit Krippengruppe zu bauen.
Aktuell würden in Mainleus weiterhin über 50 Wohnungen gebaut, und der Umbau des Spinnstubenareals mache Fortschritte. "Allerdings haben wir für die geplante integrative Gaststätte noch keinen Betriebsleiter gefunden." Der DSL-Ausbau in der Gemeinde schreite voran, in der vergangenen Woche sei der Förderbescheid für den Breitbandausbau in Witzmannsberg und Friedrichsberg gekommen, gegebenenfalls sei auch Dörfles mit dabei. Weiterhin gebe es in Sachen Mobilfunk noch weiße Flecken im Gemeindebereich, hier verwies Bosch auf ein Förderprogramm des bayerischen Staats. "Außerdem haben wir beim Förderprogramm für WLAN-Hotspots mitgemacht und sind eine von 10 000 Gemeinden, die eine Förderung von 15 000 Euro für mindestens zehn Hotspots erhalten."
Ein Kerndiskussionspunkt in der Bürgerversammlung war der Ranke-Brunnen, dessen Pumpe solarbetrieben ist. "Wenn keine Sonne scheint, wird auch nichts gepumpt", war das Fazit, nachdem Bürger kritisiert hatten, sie müssten zum Gießen der Gemeindeblumen das eigene Wasser von zu Hause mitbringen. Bürgermeister Bosch nahm den Hinweis auf und sagte zu, hier Möglichkeiten prüfen zu lassen.
Total zugewuchert
Ein kontrovers diskutiertes Thema war der frühere Löschweiher in Buchau, der sogenannte "Dampfer Weiher". "Der Gartenbauverein hat mit den Kindern den Mönch, das heißt das regulierbare Ablaufwerk, wieder hergerichtet", bedankte sich Bürgermeister Bosch. Allerdings wurde Kritik in der Versammlung dahin gehend laut, dass der Weiher zu zwei Dritteln mit Schilf zugewuchert sei und komplett saniert gehöre. "Außerdem läuft das Wasser unter dem Mönch hindurch, das heißt, er kann so das Wasser nicht stauen", wurde von Bürgern angeführt.
Robert Bosch schlug daher vor, die nächsten Regenfälle abzuwarten, ob der Teich das Wasser halte, und wenn nicht, die Interessierten zum Bauausschuss einzuladen und eine gemeinsame Begehung vor Ort durchzuführen. Den Vorschlag einiger Anwesenden, doch nicht so lange zu warten und den Teich zur Überprüfung von der Feuerwehr befüllen zu lassen, lehnte die Mehrheit jedoch ab, da man gerade in dieser Trockenperiode nicht so viel Wasser verschwenden wolle.
Auch Dörfles hat anscheinend Probleme mit seinem Löschweiher, der bis auf 30 Zentimeter Wasserstand vollkommen verschmutzt sein soll. Bürgermeister Bosch sicherte hier ebenfalls eine Begutachtung zu.
Bessere Busanbindung
Weitere Punkte auf der Tagesordnung waren Erneuerungen diverser Ortsschilder, Risse in Straßen beziehungsweise absinkende Straßen sowie die Anbringung von Spiegeln an gefährlichen Ausfahrten. Der Eichenprozessionsspinner im Bereich der Bushaltestelle in Buchau war ebenso Thema wie ein fehlendes Bushaltehäuschen für die Schulkinder. Die Bewohner in den Landgemeinden würden sich auch eine bessere Busverbindung wünschen, insbesondere zu Festen wie der Bierwoche, denn "wir haben auch Durst", lachten die Buchauer. Die Idee von sogenannten Mitfahrbänken wurde angeregt.