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Von Zeil aus rund um den Globus


Autor: Klaus Schmitt

Zeil am Main, Montag, 09. November 2015

Impressionen  Zum Motto "In Franken daheim, in der Welt unterwegs" präsentierte der Fotoclub Zeil in einer Ausstellung 139 Bilder von 13 Mitgliedern. Die Aufnahmen dokumentieren das weite Feld der Fotografie und das Können am Auslöser.
Norbert Biener vor zwei Lieblingsmotiven: Aufgenommen hat der Zeiler die beiden Bilder in Indien. Sie waren in der Ausstellung ebenso zu sehen 137 weitere Fotos.  Foto: Klaus Schmitt


von unserem Redaktionsmitglied 
Klaus Schmitt

Zeil — Niemand würde ernsthaft behaupten, Zeil sei der Mittelpunkt der Erde. Da gibt es andere Orte, die eher die Voraussetzungen haben, um diesen Anspruch zu erheben. Aber Zeil kann man gut als Ausgangspunkt für eine Reise nehmen, die rund um den Erdball führt, und man kann die Momente einer solchen Reise in Bildern festhalten.
Das hat der Fotoclub Zeil getan. Unter dem Motto "In Franken daheim, in der Welt unterwegs" präsentierte der 60 Mitglieder starke Verein am Samstag und am Sonntag 139 Bilder aus Zeil, der Umgebung und der ganzen Welt. 13 Fotografen des 1961 gegründeten Clubs stellten ihre Aufnahmen zur Verfügung, und sie dokumentierten, dass Fotografie ein Hobby mit vielen Facetten ist. Landschaftsaufnahmen, mit und ohne Menschen, gehörten ebenso zum Angebot wie Porträts, Makro-Aufnahmen und das gute alte Schwarz-Weiß-Bild. Und zwischen den Zeilen erfuhr der Betrachter auch, wo der jeweilige Fotograf schon im Urlaub war.


Über die Urlaubsfotos

Norbert Biener aus Zeil ist herumgekommen. Das lassen seine Bilder zum Beispiel aus Indien, Südafrika und den USA erkennen. Er ist noch nicht lange beim Fotoclub und zählt sich wie Markus Stadler zu den "Youngsters" im Verein. Über seine Urlaubsfotos ist Biener zum Fotoclub gekommen. Markus Stadler hat einen ähnlichen Weg beschritten. "Aus dem Schnappschuss in die bessere Qualität" ist für ihn die Motivation, bei dem Verein in Zeil mitzumachen. Jeweils über 15 000 Bilder haben sie daheim, und es werden sicher noch viele dazu kommen.
Das weiß Karl-Heinz Vogt, der schon 30 Jahre beim Fotoclub in Zeil ist und rund 120 000 Bilder auf seinem Rechner zuhause gespeichert hat. Nicht mitgezählt sind viele Fotos, die er zuvor mit der alten Film-Technologie geschossen hat. "Die Dias verschimmeln langsam", bedauert er, und sogar eine Schwarz-Weiß-Ausrüstung hat er noch. Aber die Digital-Technik ist nun einmal nicht mehr aufzuhalten, und das will auch niemand, eröffnet sie doch viele Möglichkeiten, die es vorher nicht gab.
Und sie spart enorme Kosten. Ein Speicher kostet nicht viel. Die Folge: "Man macht mehr Bilder", weiß Roland Oberreuter. Viel mehr Bilder. Während der Fotograf früher "eine halbe Stunde durch die Kamera geblickt und dann abgedrückt" habe, stehe der Apparat heutzutage quasi auf "Dauerfeuer", schildert der Oberschwappacher, der erst kürzlich bei einem Wettbewerb auf unterfränkischer Ebene einen Preis für seine Bilder aus dem Schlosspark im Knetzgauer Gemeindeteil gewonnen hat.
Diese Motive präsentierte er auch bei der Ausstellung in Zeil. Sie erschienen ebenso wie die anderen Fotos in einem passenden Licht. Dazu hatten die Mitglieder 139 LED-Leuchten auf die Stellwände montiert, sodass jedes Foto angestrahlt werden konnte. Eine aufwendige Arbeit, wie Helmut Förster, der Vorsitzende des Fotoclubs, beschrieb. Aber die Mitglieder hätten mitgezogen und die Licht-Installation ermöglicht, lobte er den Fleiß der Mitstreiter. Zu einer Ausstellung gehört eben auch eine gelungene Präsentation.


Fotografieren und knipsen

Dass die Bilder gefielen, bestätigten die Besucher der Ausstellung. Da seien Profis am Werk gewesen, würdigte Fritz Ortegel die Schau. Amateure dagegen "knipsen nur", sagte er. "Ich knipse", gestand er lächelnd.