Bunter Melodienreigen in der Oberwallenstadter Kapelle mit den Mistelfelder Holzbläsern.
Die Holzbläser des Jugendblasorchesters Mistelfeld unter der Leitung von Karl-Heinz Kerner erfreuten die Besucher in der vollbesetzten Oberwallenstadter Elisabeth-kapelle am Sonntag mit einem winterlichen Konzert.
Tobias Rießner (Baritonsaxophon), Daniela Reh, Tanja Pfaff, Elena Kerner, Karl-Heinz Kerner (jeweils Klarinette und Saxophon), Kathrin Fischer (Saxophon), Juliane Brehm und Natascha Mahr (beide Querflöte) boten unter der Moderation von Madeleine Kerner ein breites musikalisches Spektrum von Popmusik bis klassische Musik.
Marsch für vier Klarinetten
Das Konzert wurde mit einer alpenländischen Weise, dem Einzugsmarsch von Karl Edelmann für vier Klarinetten eingeleitet, während beim nächsten Stück des deutschen Komponisten Georg Friedrich Fuchs, der später als Klarinettenlehrer in Paris tätig war, Karl-Heinz Kerner (Klarinette) und Natascha Mahr (Querflöte) als Solisten in Erscheinung traten.
Obwohl Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) die Serenade Nr. 13 in G-Dur (KV 525) ursprünglich für Streicher schrieb, kam der Zauber dieser unter dem Namen "Eine kleine Nachtmusik" äußerst populär gewordene Melodie auch in einer Fassung für vier Klarinetten sehr eindrucksvoll zur Geltung. Mit einem der bekanntesten Beatles-Songs, dem von Paul McCartney 1965 komponierten "Yesterday", erwiesen die Holzbläser auch der Popmusik ihre Referenz und zeigten, dass auch mit vier Klarinetten die melancholische Stimmung der Ballade sehr gut wiedergegeben werden kann. Von einem der größten Popmusiker ging es zu einem der größten Komponisten der klassischen Musik des Barock.
Das Menuett in G von Johann Sebastian Bach (1685-1750) erklang aber nicht auf dem Cembalo, sondern die Zuhörer erlebten das Stück mit sechs Saxophonen. Das gleiche Saxophonsextett interpretierte auch die Sonatina in G von Ludwig van Beethoven (1770-1827), der die Wiener Klassik zu ihrer höchsten Vollendung führte.
Beim Finale des französischen Komponisten Camille Saint-Saens in der Bearbeitung von A. Loritz kamen wieder alle drei Holzblasinstrumente in einem harmonischen Zusammenspiel zum Einsatz. Mit dem aus dem evangelischen Gesangbuch und dem katholischen Gotteslob bekannten geistlichen Lied "Lobe den Herrn" aus dem Jahr 1680, in das auch alle Besucher mit einstimmten, beendeten die Holzbläser ihr bestens gelungenes Konzert, bedankten sich aber bei den Zuhörern noch mit zwei Zugaben.
Die Mesnerin Christine Dusold brachte sich mit mehreren Wortbeiträgen ein. Zum Schluss stellte Schwester Theresa von den Franziskusschwestern in Vierzehnheiligen ein von ihnen unterstütztes Schulprojekt in Tamil Nadu, dem südlichsten Bundesstaat Indiens, vor, in dem über 200 Kinder unterrichtet werden. Die Bevölkerung von Tamil Nadu, das annähernd so viele Einwohner wie Deutschland hat, besteht zu 88 Prozent aus Hindus, sowie zu je sechs Prozent aus verschiedenen christlichen Konfessionen und Muslimen. Die am Schluss des Konzertes abgegebenen Spenden, darunter auch eine des Kirchenerhaltungsvereins Unterwallenstadt, wird der Vorsitzende des Kirchenbauvereins Oberwallenstadt, Alfons Fischer, den Franziskusschwestern zur Verfügung stellen, die das Geld zur Anschaffung eines dringend benötigten weiteren Schulbusses in Indien verwenden wollen.