Über 50 Angebote aus den Bereichen Kunst, Spiritualität und Natur bilden das Jahresprogramm 2018. Jetzt wird auch verstärkt das Haus St. Maria genutzt, wo es unter anderem eine alte Bibliothek gibt.
Die Zeit scheint stehen geblieben im Refektorium. Der Kalender zeigt den 23. Juni 2017. An diesem Morgen haben die letzten drei Schwestern der St. Josefskongregation noch das Kalenderblatt abgerissen und gemeinsam gefrühstückt. "Dann sind sie nach Ursberg gefahren", sagt Michael Nowotny, stellvertretender Gesamtleiter der Einrichtung für Menschen mit Hilfs- und Unterstützungsbedarf Maria Bildhausen. Damit ging eine 118-jährige Geschichte zu Ende. Nun steht das Haus St. Maria weitgehend leer. Das eröffnet natürlich auch neue Chancen. So werden einige Kurse der Kloster-Akademie in diesem Jahr in besonderen Räumen des Hauses St. Maria stattfinden.
Gregorianik in der Bibliothek
Dazu zählt beispielsweise der Kurs "Gregorianik - singend die Welt verändern", der vom 14 bis 16. September in der alten Bibliothek der Zisterzienser im Haus St. Maria stattfinden wird. Die Einführung in die Gregorianik gibt Angelika Moths von der Hochschule für Alte Musik in Basel. Die frühere Bibliothek, die sich über zwei Stockwerke erstreckt, diente den Schwestern über lange Zeit als Hauskapelle. Als die Kapelle für sie viel zu groß geworden war, weil ihre Zahl immer mehr zurückging, richteten sie sich eine neue kleine Hauskapelle im zweiten Obergeschoss von St. Maria ein.
Der riesige Flur davor wird vom 11. März bis 8. April mit Kunstwerken von Winfried Skrubek bespielt, der unter dem Titel "Farbklänge - Klangfarben" ausstellt. Der in Frankfurt/Main lebende freischaffende Künstler und Dozent für Malerei an der Kronberger Kunstschule stammt aus Poppenlauer. "Es ist ein Jugendfreund von mir", sagt Thomas Pfarr von der Galerie Pfarr im Heimatspielhaus, der sich um die künstlerische Seite der Kloster-Akademie kümmert, während Otmar Dietz von der gleichnamigen Naturschule für die Natur und Regionalkantor Peter Rottmann für die Konzerte zuständig sind. Entsprechend der klösterlichen Tradition bilden Kunst, Natur und Spiritualität die drei Schwerpunkte der Kloster-Akademie, erläutert Michael Nowotny.
Spirituelles und Konzerte
"Wer schläft, sündigt nicht!" (20. Februar) ist ein spirituelles Angebot der besonderen Art mit Peter Schott und Sandra Mohr, der einen besonderen Blickwinkel auf die Fastenzeit erlaubt. Konzerte unter dem Titel "Klassik im Grünen" mit Peter Rottmann im Gartenpavillon gibt es wieder am 6. und 27. Juli. Der Hochdruck steht im Mittelpunkt eines Kurses zum Thema klassische Drucktechniken (11. bis 15. Juli). Am 22. August gibt es einen Kinoabend im Obst- und Bienengarten des Klosters. Das komplette Programm ist auf einem Flyer zusammengefasst und unter
www.klosterakademie.net einsehbar.
Die Idee, eine Klosterakademie einzurichten, wurde im Herbst 2014 geboren, 2015 fanden dann sieben Kurse statt. Im Jahr 2016 waren es dann schon um die 20, und im letzten Jahr gab es bereits über 50 Angebote. "Wir wollen den Ort Maria Bildhausen lebendig halten", sagt Michael Nowotny. Die Kloster-Akademie biete Menschen mit unterschiedlichsten Interessenbereichen die Möglichkeit, Maria Bildhausen kennenzulernen. Es sei ein offenes Kloster, das so auch eine Begegnungsstätte von Menschen mit und ohne Behinderungen ist. Auch unter den Dozenten sind Menschen mit Betreuungsbedarf.
Mehr Fremdenzimmer
Schon in den letzten Jahren war es den Kursteilnehmern möglich, im Klostergasthof zu übernachten. "Mit Saisonstart am 1. März wird dieses Angebot auf insgesamt 25 Einzel- und Doppelzimmer erweitert." Die Räume im Haus St. Maria, die früher von den Schwestern bewohnt wurden, stehen jetzt als Gästezimmer zur Verfügung. Das innenliegende Fachwerk sorgt für ein besonderes Ambiente.
Weil das Kloster so viel Außergewöhnliches zu bieten hat, werden die Verantwortlichen zum "Tag des offenen Denkmals" am 9. September Führungen durch die historische Anlage anbieten unter dem Titel "Entdecken, was verbindet". Diese Veranstaltung ist in dem Jahresprogramm enthalten, das Michael Nowotny und Matthias Guck, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit in Maria Bildhausen, jetzt ebenfalls vorgestellt haben. Dazu ist ebenfalls ein Faltblatt erschienen, Infos gibt es auch unter
www.bildhausen.de.