Noch hat sich Igensdorf zu keiner Entscheidung durchringen können, auf welche Weise sie ihre Bauplätze auf den Markt bringen möchte.
Insgesamt sechs erschlossene Bauplätze - zwei in Stöckach in den "Gwänden" und vier in der Unteren Bühlstraße in Igensdorf - besitzt die Gemeinde. Bewerbungen für die Bauplätze sind inzwischen auch schon eingegangen.
Was soll die Gemeinde tun: Verkaufen? Oder als Erbbau vergeben? Als Erbbaurecht gilt das Recht, gegen Zahlung eines regelmäßigen Erbbauzinses auf einem Grundstück ein Bauwerk zu errichten. Einen Grundsatzbeschluss darüber gab es bis heute nicht, was Bürgermeister Wolfgang Rast (IU) in der jüngsten Sitzung des Igensdorfer Gemeinderat nachholen wollte. "Warum nicht verkaufen, wenn die Nachfrage gegeben ist", meinte Edeltraud Rösner (CSU). "Wir wollen, dass die Gemeinde wächst, bauen gerade einen Kindergarten und auch Einheimische suchen Bauplätze", begründete Rösner.
Auch Bürgermeister Wolfgang Rast (IU) fand, man sollte die jungen Leute nicht ausbremsen. Zudem gebe es Anzeichen dafür, dass die Zinsen wieder steigen werden. Die Frage, ob verkauft wird oder nicht, stellte sich für Dritten Bürgermeister Hans-Jürgen Röhrer (SPD) gar nicht. Nur die Frage nach dem Wie sei noch strittig. Hans-Jürgen Röhrer plädierte für den Verkauf.
"Man sollte versuchen, mit dem Geld Flächen zu erwerben, die noch zu erschließen sind", sagte er. Unter dem Gesichtspunkt, das Gemeindevermögen zu erhalten, sprach sich Bürgermeister Rast für das Modell der Erbpacht aus.
Peter Friedrich (BU) und Edeltraud Rösner (CSU) sahen es kritisch, mitten in einem Wohngebiet Erbpacht anzubieten. "Da beschäftigen wir die Verwaltung 99 Jahre immer mit dem Grundstück", sagte Rösner.
Doch Barbara Poneleit (Bündnis 90/Die Grünen) betonte: "Dass es gut funktioniert, zeigt die katholische Kirche. Sie hat deshalb so viel Grund." Und auch Robert Hempfling sprach sich für Erbpacht aus. "Das ist für junge Familien, die kein Geld von den Eltern zugeschustert bekommen, die Möglichkeit, schnell zu einem eigenen Haus zu kommen." Da einige Räte Nachteile in der Erbbauweise sahen, soll ein Fachmann dieses in einer der nächsten Sitzungen erläutern.