Hier arbeiten psychisch Erkrankte und Gesunde Hand in Hand. Das gastronomische Angebot ist Teil des Zeilberger Integrationsprojektes namens ZIP, das psychisch erkrankten Menschen stundenweise Beschäftigung unter fachkundiger Anleitung und mit therapeutischer Begleitung bietet. Die Erkrankten üben ein Stück Normalität im Arbeitsleben und verdienen sich ein wenig Geld dazu.
Gelebtes Miteinander
Zum Konzept gehören auch ein Cateringservice, Raumvermietung, das Angebot von Gartenarbeiten und Entrümpelungsdiensten, einfachere Montagearbeiten und eine kleine Schreinerei. Es geht um Personen, die auf dem so genannten "ersten Arbeitsmarkt" keine Chance hätten.
Sie finden hier im beschützten Rahmen und unterstützt von einem beherzten Team der Diakonie eine Aufgabe, die Selbstvertrauen und Sicherheit zurückgibt. Im Einsatz können sie ihre Fähigkeiten und Kapazitäten, Ausdauer und Konzentration, Aufmerksamkeit und Merkfähigkeit kennenlernen, beispielsweise auch Zuverlässigkeit und Zeiteinteilung einüben, aber auch den verantwortungsvollen Umgang mit eigenen Grenzen.
"Druck, nö, das gibt es bei uns nicht", lacht eine Mitarbeiterin beim Abräumen der Krüge von der Rückgabestelle, "jeder darf sich seine Pausen nehmen". Spaß hat das Team obendrein, das spürt der Gast, auch wenn man bei starkem Besucherandrang schon mal ins Schwitzen gerät.
Vor allem aber treffen hier in entspannter Umgebung psychisch kranke Mitarbeiter und die Biergarten-Gäste ungezwungen zusammen. Berührungsängste gibt es offenbar nicht, vielmehr ein selbstverständliches Miteinander.
"Ach, so müsste es immer sein", seufzt Adele, "nicht nur hier oben auf dem Zeilberg". Das findet man wohl auch beim Bezirk Unterfranken. Er hat das ZIP-Projekt mit seinem Integrationspreis bedacht.
Oben auf dem Vulkan
Ein Ausflug hier hoch, erzählt das einheimische Ehepaar - die Stammgäste haben sich inzwischen zu den Gästen an den Tisch gesetzt, um die Geräuschkulisse nicht laut übertönen zu müssen - lohnt sich sowieso, "weil es nebendran den Stein-Erlebnispfad gibt". Der sei auch für Familien toll. Dort kann man viel über Geologie und den Basaltabbau in der Region erfahren", weiß der Senior, "das war früher ein Vulkan". Und vom Gipfelkreuz biete sich ein herrlicher Panoramablick Richtung Bamberg, Haßberge, Rhön und ins Thüringer Land, ergänzt seine Frau. Die Rentner raten auch zu einem Abstecher zu einem nahe gelegenen See, der idyllisch eingebettet sei.
Heute passt's nicht mehr, denn die Umgebung ist inzwischen fast so dunkel wie das Zeilberger Bier. Aber die Gäste wollen wiederkommen. "Ganz bestimmt", verspricht Adele. "Verrrsprrrochen!" Jens sagt's und grinst. Wahrscheinlich rollt er jetzt das fränkische "R" den ganzen Berg hinunter.