Diskussion in der sportlichen Leitung
Armin Hahn hat als Gauschützenmeister und Kreisvorsitzender des Bayerischer Sportschützenbundes die Entscheidung mitgetragen. Obwohl sie einstimmig fiel, gab es nach den Worten des stellvertretenden Gausportleiters Michael Bauer Diskussionen.
"Jetzt wird es immer deutlicher, dass es die richtige Entscheidung war", sagt Bauer heute. Die meisten Reaktionen, die ihn erreichten, seien positiv gewesen. Nur ein Vertreter eines Schützenvereins habe Kritik geäußert. "Je höher die Inzidenz, umso größer ist das Verständnis", glaubt der Schützengau-Vize. Zum Zeitpunkt der Entscheidung sei das noch nicht so ausgeprägt gewesen.
Armin Hahn berichtet von einem ähnlichen Meinungsbild in seinem Neuwirtshäuser Verein. "Die meisten haben gesagt, es ist in Ordnung, dass wir pausieren." Von 50 Mitgliedern hätten drei gerne weitergemacht. Zwei junge Damen hätten sogar bedauert, dass sie weiter zu Wettkämpfen antreten müssten. Und so pausieren von den neun Mannschaften des Vereins sieben; die erwähnten zwei schießen auf Wettkämpfen weiter.
Dieses Ungleichgewicht beseitigen können letztlich nur die bayerische Politik beziehungsweise der Schützenbezirk Unterfranken. Erstere, indem sie wie in Sachsen den Amateursport ganz untersagt. Und zweiterer, indem er eine eigene Entscheidung trifft. In Oberfranken zum Beispiel ist der Schützenbetrieb ab Bezirksebene abwärts komplett ausgesetzt.
Allerdings plant die Staatsregierung derzeit offensichtlich keinen Amateursport-Stopp. Und Armin Hahn wusste am Dienstagnachmittag noch nichts von Entscheidungen des Schützenbezirks.
Kein Stopp für den Amateursport
Manfred Hein, Schützenmeister des Schützenvereins Nüdlingen, wäre es "recht, wenn auch auf Bezirksebene abgebrochen wird". Er akzeptiere aber die Entscheidung weiterzumachen. In den beiden Mannschaften in der Gauoberliga Luftgewehr und der Gauliga Sportpistole gab es laut ihm je einen coronabedingten Ausfall. Ein Schütze sei an Covid-19 erkrankt; der andere nicht geimpft.
Im Verein sei die Entscheidung, die unteren Ligen abzubrechen, mehrheitlich befürwortet worden. Zwei bis drei Schützen hätten sich gar beschwert, dass sie wegen der Ungeimpften ihren Sport nicht mehr ausüben dürften. Andere hätten sich gewünscht, dass auch ihre Wettkämpfe in den oberen Spielklassen ausgesetzt würden.
Alle drei Schützen-Verantwortlichen hoffen auf mehr Klarheit. Und dass die Schützen ihren Wettkampfbetrieb im Frühjahr 2022 wieder aufnehmen können. Wenn die Corona-Infektionszahlen hoffentlich wieder gesunken sind.