Kirchweih Politiker und Gäste aus Polen fuhren gestern beim Kerwasumzug in einer Kutsche mit.
von unserer Mitarbeiterin Sonja Werner
Vestenbergsgreuth — Eine Ehrenkutsche führte am Sonntag den großen Kerwasumzug des "Junggesellenvereins" - hier die Ortsburschen - in Vestenbergsgreuth an. Besetzt war sie mit der Delegation aus der polnischen Partnerstadt Nowe Miasto. Auch deren Bürgermeister Aleksander Podemski war dabei sowie Vestenbergsgreuths Bürgermeister Helmut Lottes (CSU / Unabhängige Bürger), Landrat Alexander Tritthart, MdB Stefan Müller und MdL Walter Nussel (alle CSU).
Nach der großen Jubiläumsfeier am Freitag anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Partnerschaft war dies der Abschluss ihrer Reise für die Gäste aus Polen. Ihre Abfahrt stand dann nahe bevor - die Vestenbergsgreuther feierten ihre Kerwa natürlich weiter.
Für den Umzug hatten die "Junggesellen" wieder Etliches an Themen gesammelt: Lauter Dinge, die unterm Jahr so von Mund zu Mund gingen.
Manches Zuviel an Alkohol, eine Taufgesellschaft, die vor verschlossener Gastwirtschaft stand, Schwierigkeiten beim Geschenkeverteilen zum Nikolaustag ... es gab so manches, das den Vestenbergsgreuthern nur zu gut in Erinnerung war.
Ehrung der Toten
Traditionsgemäß begonnen hatte der Umzug mit der Totenehrung am Kriegerdenkmal. Diese ehrerbietige Geste gehört in "Greuth" schon seit vielen Jahren dazu. Etwas länger als geplant dauerte es, bis die Gästekutsche am Treffpunkt angeschirrt und abfahrbereit war.
Die zahlreichen Zuschauer am Straßenrand - strahlender Sonnenschein war beste Voraussetzung für viele Gäste - störte das nicht. Man hatte allerlei miteinander zu besprechen. Eine entscheidende Frage war: Warum steht eigentlich die Fichte so schief?
Die war von den Männern des Junggesellenvereins am Vortag aufgestellt worden.
"Der Wind kommt von Osten", erklärte Vorsitzender Johannes Brandt auf die Frage. "Da stellen wir eben gegen den Wind auf."
Dass die 27 Meter lange Fichte umkippen könnte, sei aber nicht zu befürchten - sie steckt tief im Boden und die meisten "Junggesellen" haben schon viel Erfahrung. Nur wer ganz genau hinschaute, konnte zudem noch erkennen, dass die oberste Spitze der Fichte ein wenig abgebrochen ist beim Aufstellen. Von unten ist dieser Schönheitsmakel aber kaum zu sehen.
Mitgeholfen haben heuer auch bereits fünf Neue - nach einigen Abgängen infolge von Eheschließung oder Wegzug müssten ja schließlich auch die Jungen mal ran, hieß es.
Ein großer Erfolg war auch am Freitag der Gaudi-Wettbewerb im Festzelt.
Spiel und Spaß
Sechs Disziplinen galt es zu bewältigen: Klopapierstapeln, mit der Hand Wasser aus einem Eimer schöpfen und in eine Flasche füllen oder die Disziplin "Suppenkasper", bei der ein Seidla Bier mit dem Löffel zu leeren war. Die Spiele machten nicht nur den beteiligten Mannschaften, sondern auch den Zuschauern Spaß. Gewonnen hat der TSV Vestenbergsgreuth, gefolgt von Schornweisach und Frimmersdorf.