Die neu zu schaffende Kinderkrippengruppe wird am Teuschnitzer Kindergarten angebaut. Bei der Stadtrat-Sitzung vom Mittwoch stimmte das Gremium dem Planungsentwurf von Architekt Kersten Schöttner einstimmig zu. Die Nutzung des alten Haßlacher Kindergartens wurde verworfen.
Teuschnitz — In der Stadtrats-Sitzung am 22. Juli war nach der Kindergartenbedarfsplanung festgestellt worden, dass in Teuschnitz Bedarf für eine Kinderkrippengruppe und drei Regelgruppen besteht. Der Stadtrat fasste einen entsprechenden Beschluss zur Anerkennung. Für eine Kinderkrippe von zwölf Plätzen ergibt sich als Raumbedarf ein Gruppenhauptraum, ein Kinderwagenraum, ein Ruheraum sowie ein Lager- und Wirtschaftsraum, Leiterinnenzimmer, Personalraum, eine Küche mit Vorratsraum, ein Elternwarteraum, Mehrzweckraum und ein Speiseraum. Für den Standort der Kinderkrippe wurden der Kiga St. Anna Teuschnitz und der ehemalige Haßlacher Kiga untersucht.
Am Mittwoch stellte Kersten Schöttner seine Entwurfsplanungen vor. Anwesend waren auch Michaela Schneider von der Fachaufsicht für Kindertagesstätten beim Kreisjugendamt Kronach, zahlreiche Eltern, Mitarbeiter der Kindergärten Teuschnitz und Wickendorf sowie Dekan Detlef Pötzl seitens des Trägers des Kath. Kindergartens St. Anna.
Im Teuschnitzer Kiga wurden die Varianten Ausbau des Obergeschosses als Kinderkrippe beziehungsweise als Kinderregelgruppe untersucht. Beides wäre verbunden mit hohen Umbau-/Sanierungskosten und käme einer Generalsanierung gleich. Der Ausbau als Kinderkrippe scheitert an den Vorschriften des Brandschutzes, insbesondere an der Flucht- und Rettungsweg-Problematik.
Die Variante Kinderkrippe im Erdgeschoss und Kinderregelgruppe im OG wäre mit erheblichen Umbaukosten verbunden. Da die vorhandenen Flächen nicht ausreichten, müsste hier ein Anbau erfolgen, was aus Platzgründen nicht möglich ist. Hinzu käme noch, dass die Mittelbindung noch nicht abgelaufen ist und somit entweder Fördermittel zurückgezahlt werden müssten beziehungsweise Flächen nicht förderfähig wären.
Eine Nutzung des früheren, nunmehr leer stehenden Haßlacher Kigas wäre erst nach einer Generalsanierung und einem kompletten Umbau des Gebäudes vom Keller bis zum Dach möglich. Mit Baukosten von 1,5 Millionen Euro ist zu rechnen, auch wegen fehlender Nutzungsmöglichkeiten von Gemeinschaftsflächen. Hinzu käme auch ein - aufgrund der eingruppigen Einrichtung - erhöhter Personalaufwand. Da es immer zwei Betreuerinnen bedürfe, müsste - so Schneider - mindestens eine dritte Kraft zur Verfügung stehen, sollte eine ausfallen. "Auf Dauer sind die laufenden Kosten nicht kalkulierbar", verdeutlichte sie.
Anbau in Teuschnitz
Unter Berücksichtigung des Raumprogrammes und der Tatsache, dass im Untergeschoss des Kindergartens Räume genutzt werden können, ist ein südlicher Anbau am Kindergarten in Teuschnitz die wirtschaftlichste Lösung. Die Kosten für einen Anbau belaufen sich auf 580 000 Euro für den Neubau; die Umbaukosten für die Nutzung des Kellers als Abstellplatz sowie die Personalräume im OG des Kindergartens auf 80 000 Euro, gesamt 660 000 Euro. Nach dem Umbau verfügt die Einrichtung über 50 Kindergartenplätze und zwölf Krippenplätze. Durch den Anbau von 99 Quadratmetern an die vorhandene Hauptnutzfläche von 313 ergibt sich eine neue Hauptnutzfläche von 412 Quadratmeter.
"Im Bestand selbst wird es nur wenige Änderungen geben", erläuterte Schöttner. Das flachgeneigte Pultdach wird etwas nach vorne hinausgezogen, um eine Verschattung und einen wettergeschützten Bereich zu schaffen. Dieser wird auch gepflastert. Im bestehenden Kiga-Bereich sind keine Umbaumaßnahmen erforderlich. Die beiden Gruppenräume werden wieder als Regelgruppen genutzt, nachdem bislang ein Raum als gemischte Regel-/Krippen-Gruppe verwendet wurde. Ein bei drei Gruppen nunmehr erforderlicher Personalraum wird im Dachgeschoss untergebracht.