Die Grafikdesignerin Christine Rechl hat die magische Welt von Harry Potter erforscht. Herausgekommen ist ein Bastelbuch mit 25 besonderen Ideen.
Magie war von Anfang an im Spiel: Die Anfrage der Münchner Verlagsgruppe kam wie aus dem Nichts. Die Coburger Grafikdesignerin Christine Rechl sollte das 1. inoffizielle Harry-Potter-Bastelbuch kreieren. Im Klartext: Ideen und Bastelvorschläge machen, texten, fotografieren und gestalten, 160 Seiten. Drei Monate hatte sie dafür Zeit. Stichtag war der 31. Juli. Der Tag, an dem nicht nur der Geburtstag von Harry-Potter-Erfinderin Joanne Rowling ist, sondern auch der erste deutsche Band erschien. "Und ich Hochzeitstag habe", sagt Christine Rechl lachend.
Immer mal was Neues
Zwischendurch wusste sie nicht, ob sie das schafft. Die Aufgabe war riesig. "Aber es hat total Spaß gemacht", sagt die Grafikdesignerin, die in den vergangenen Jahren schon mehrere Geschenk- und Kreativbücher veröffentlicht hat. Aber sie freut sich immer auf neue Herausforderungen und macht gerne wieder mal was anderes.
Das Harry Potter-Buch war tatsächlich etwas anderes. "Ich bin eingetaucht in eine magische Welt und fasziniert davon."
Zunächst einmal holte Christine Rechl die Bände alle noch mal vor, las und studierte Personen, Orte und Zauberei. Dann schaute sie sich die Filme wieder an, achtete auf Stimmungen und Atmosphäre, notierte die Namen. Einer, der ihr sofort ins Auge stach, war Mrs. Skower. "Sie kommt gar nicht wirklich vor, aber ist die Erfinderin des Allzweck-Magische-Sauerei-Entferners", erzählt Christine Rechl. Sie fand den Namen so toll, das daraus die erste Idee geboren war: Herkömmliche Putzmittelflaschen gestaltete sie um zu Mrs. Skower's Allzweck-Magische-Sauerei-Entferner. Sie entwarf neue Etiketten und schrieb eine Geschichte über die Entstehung dieses Wundermittels auf die Rückseite. "Dazu habe ich ein altes Kinderbild meiner Mutter verwendetet und deren Biografie ein bisschen umgebaut", sagt sie schmunzelnd. Sie hätte sich sehr darüber gefreut, war sie doch immer auf Sauberkeit bedacht, schreibt die Autorin in dem Begleittext.
Es sind diese liebevoll verfassten Geschichten, und Einführungstexte in die verschiedenen Gestaltungs-Kapitel, die den besonderen Charme des Buches ausmachen. Die Etiketten sind jetzt als Vorlage in dem Buch und können herauskopiert und verwendet werden.
25 Ideen hat Christine Rechl umgesetzt. "Ideen hätte ich 100 gehabt, aber mehr war zeitlich nicht zu schaffen", gibt sie zu. Schließlich hat die Grafikdesignerin alles selbst zum ersten Mal ausprobiert. Die Bastelvorschläge orientieren sich nicht an den Lizenzprodukten. "Ich wollte etwas machen, was es nicht im Internet gibt. Es macht doch mehr Spaß etwas zu lesen als downladen!"