Straßenausbau: Ja oder nein?
Autor: Klaus Klaschka
Oberehesberg, Donnerstag, 08. Februar 2018
Zweimal sauer sind die Pressecker im Ortsteil Oberehesberg. Zum einen ist die Verbindungsstraße zum Nachbarort Mittelberg mehr als miserabel. Zum anderen gibt es seit einiger Zeit teilweise keine Telefonverbindung mehr.
Während das Begehren um eine Sanierung der Straße nicht ganz so klar ist, nannte Bürgermeister Siegfried Beyer in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats die Geschichte mit der Telefon-Unterbrechung ein "Ärgernis".
Die Fahrbahn nach Mittelberg (Gemeinde Marktrodach) lässt tatsächlich nur noch erahnen, dass es sich um eine einst befestigte Straße handelt - zumindest zwischen ausgewaschenen Rinnen und durchaus tiefgründigen Schlaglöchern. Am Straßenrand sieht man Reifenspuren von Fahrzeugen, die beim Ausweichen vor den größten Löchern die eigentliche Fahrbahn verlassen haben. Bei Schnee sieht man das Elend zwar nicht, kracht dafür aber unvorhersehbar in Schlaglöcher. Bei Schneeschmelze ist der ebene Weg mit einer Dreckschicht überzogen und glitschig.
Die etwa 1,6 Kilometer lange Straße liegt zum Teil auf Pressecker, zum größeren Anteil aber auf Marktrodacher Gebiet. Über 150 Unterschriften wurden bislang gesammelt, die sich für eine Sanierung der Straße aussprechen. So viele Einwohner hat Oberehesberg zwar nicht; die Straße ist aber Teil des Frankenwegs, so dass man davon ausgehen muss, dass sich viele Wanderer in die Liste eingetragen haben. Die wurde inzwischen an das Pressecker Rathaus geschickt. Im Anschreiben dazu heißt es unter anderem, dass die Kommune doch Stabilitätshilfen bekomme und es auch erhebliche Zuschüsse zu Straßensanierungen gebe - warum dann nicht für die Sanierung dieser Ortsverbindungsstraße?
Allerdings soll es eine weitere Unterschriftenliste geben, die gegen einen Ausbau beziehungsweise eine Sanierung dieser Straße ist. Die lag dem Gemeinderat bis zur jüngsten Sitzung Ende Januar aber nicht vor. Deshalb hat der Gemeinderat das Thema zunächst auf Halde gelegt.
Den Eingang einer gerüchteweise - Namen wurden in der Gemeinderatssitzung nicht genannt - weiteren Unterschriftenliste gegen einen Ausbau der Ortsverbindung kann Verwaltungsleiter Frank Wunner auf Nachfrage auch heute noch nicht bestätigen. Insofern wird in dieser Angelegenheit vorerst nichts geschehen.
Ob etwas beziehungsweise wann wegen der unterbrochenen Telefonverbindungen in einigen Oberehesberger Haushalten geschieht, ist auch nicht klar. "Es ist ganz furchtbar mit der Telekom. Dass so etwas in Deutschland überhaupt möglich ist," klagte der Bürgermeister im Gemeinderat. Auch er selbst im Ortsteil Kunreuth habe ständig Probleme mit dem Festnetz und verstehe deshalb die Klagen aus Oberehesberg sehr gut.
Die Gemeinde habe darauf keinerlei Einfluss. Die Telekom macht Schadensbehebungen nicht selbst, sondern beauftragt damit bestimmte Unternehmen in der Region. Welche genau "darf die Telekom aber nicht herausgeben", habe die Hotline erklärt. Es war bereits ein Fachmann vor Ort, habe man gehört. Der sei wieder abgezogen, weil er für Internet zuständig sei und nicht für Telefon. Ein weiterer Fernmeldetechniker habe sich sieben Stunden lang bemüht, die Telefonverbindung wieder in Gang zu bringen, was aber nicht gelungen sei - sein Einsatz wird pauschal pro Auftrag seitens der Telekom mit 47 Euro vergütet, habe er gesagt.
Inzwischen soll einer seit September telefonfreien Anwohnerin seitens des größten deutschen Kommunikationsunternehmens in Aussicht gestellt worden sein, dass ihre Leitung vielleicht ab April wieder funktionieren könnte.