Der Bauausschuss in Bad Rodach sucht nach einer Unterstellmöglichkeit für ein BRK-Fahrzeug und tauscht den Taxi- mit dem Behindertenparkplatz vor dem Rathaus.
Wohin mit einem Anhänger des Bayerischen Roten Kreuz (BRK)? Mit dieser Frage beschäftigte sich der Bauausschuss der Stadt Bad Rodach in seiner jüngsten Sitzung. Hintergrund des Themas war, dass der BRK-Ortsverband die Stadt bat, einen Unterstellplatz für einen Anhänger, der zum Katastrophenschutz zählt, zur Verfügung zu stellen.
Der bisherige Stellplatz steht dem BRK nicht mehr zur Verfügung. Wie Bürgermeister Tobias Ehrlicher (SPD) erklärte, gab es die Idee, auf dem Gelände der ehemaligen Kläranlage eine Garage zu erstellen. Eine Kostenschätzung kam zu dem Ergebnis, dass hier etwa 70 000 Euro hätten investiert werden müssen. Der BRK Ortsverband hätte sich mit 10 000 Euro beteiligt. Eine Nachfrage beim BRK-Kreisgeschäftsführer, Jürgen Beninga, ergab, dass hier keine Unterstützung zu erwarten ist. "Vom BRK Kreis-, Landes- oder Bundesverband bekämen wir Null Euro", stellte Ehrlicher nüchtern fest.
Auch wenn die Stadt das BRK als eine wichtige und unterstützenswerte Institution ansieht, war sich das Gremium darüber einig, dass eine Maßnahme in Höhe von 60 000 Euro eine Nummer zu groß sei. Als Übergangslösung, bis man einen anderen Vorschlag unterbreiten kann, wird dem BRK angeboten, den Anhänger beim Bauhof unterzustellen.
Den Hinweis von Bauhofleiter Jan Müller, dass seitens des BRK eine abschließbare und frostsichere Unterstellmöglichkeit gewünscht wird, wollte Bürgermeister Ehrlicher nicht gelten lassen. "Wenn es bisher in einer Dreschhalle ging, warum soll ein Unterstellplatz nicht gehen?", fragte Ehrlicher.
Eine umfangreichere Diskussion kam zur Verkehrsführung in der Innenstadt auf. Ohne dass das Thema auf der Tagesordnung stand, wurden die verschiedensten Vorschläge in den Raum geworfen. So könnte sich Peter Wagner (FW) eine Einbahnstraßen Regelung im Bereich des Marktplatzes in Richtung Hildburghausen vorstellen. "Der Verkehr aus Hildburghausen kommend müsste dann über die Gartenstraße geleitet werden", meinte Wagner. Tobias Ehrlicher beendete Diskussion mit dem Hinweis: "Bevor sich hier jemand um Kopf und Kragen redet, sollten wir das Ergebnis der zu erstellenden Verkehrskonzeptes abwarten."
Photovoltaik vs. Denkmalschutz
Einer Bauvoranfrage zu Errichtung einer Photovoltaikanlage in der Heldburger Straße wollte der Bauausschuss nicht zustimmen. Tobias Ehrlicher plädierte dafür, dass zunächst der Denkmalschutz gehört wird. Dieser Auffassung konnte sich Michael Pertsch nicht anschließen. Er verwies darauf, dass in dem betreffenden Bereich bereits Photovoltaikanlagen installiert sind. Pertsch weiter: "Auf der einen Seite wollen wir erneuerbare Energien, dann soll der Denkmalschutz wichtiger sein?" Konsequenter Weise stimmte er gegen den Beschluss, zunächst die Denkmalschutzbehörde zu hören. Zustimmung fand der Antrag des SPD-Frauenstammtisches, am Auwald ein Insektenhotel aufzustellen. Michael Fischer ergänzte, dass durch die Bürgerstiftung die Anschaffung von 60 Brut- und Nistkästen, die im Auwald angebracht werden sollen, finanziert werden.
Radio 1 meldet: Die Stadt und Stadtwerke Bad Rodach setzen gemeinsam mit der Therme Natur auf Elektro-Mobilität. Nun wurde eine Elektro-Ladesäule im Kurpark fertiggestellt. Damit ist der Startschuss für den Ausbau der Ladeinfrastruktur für die E-Mobilität in Bad Rodach gefallen. Das Netz an Ladestationen soll in Zukunft noch erweitert werden. Wie berichtet wird der Kurpark mit festen Strom- und Wasseranschlüssen versehen, um in Zukunft noch mehr Großveranstaltungen auf dem Gelände feiern zu können.
Ladestation ok, ist zu begrüßen, aaber: Wie passt das zu Heilbad, Kurgästen, Alters- und Pflegeheimen und Reha-Klinik?Wo soll das alles hinführen? In Rodach scheinen die Uhren anders zu gehen. Und die (importierte) Gewinnsucht vor nichts und niemand Halt zu machen! Da gab es doch tatsächlich einmal Bürgermeister und Stadträte, die es sich nicht soo einfach gemacht haben...
Wie vereinbaren sich eigentlich die Vorgaben zur Verleihung des Prädikates Bad mit der Sperrzeitverkürzung auf 3 Uhr für eine Veranstaltung DJ-Party mit vorzugsweise Techno-Musik in 500 m Entfernung zum Kurgebiet bzw. sogar noch weniger zur Reha-Klinik mit über 200 Patienten und den Alten- und Pflegeheimen??? Hat sich schon einmal ein Stadtrat Gedanken darüber gemacht, dass der Titel nach einer turnusgemäßen Überprüfung nach 10 Jahren auch verlustig gehen könnte? Beispiele dafür kann man im Internet nachlesen. Bad Rodach, quo vadis? Herr Bürgermeister, Frau Kurdirektorin, mit Veranstaltungen allein ist es nicht getan, auch nicht mit höheren Besucherzahlen und Einkünften für die Betreibergesellschaft. Ein Heilbad hat auch einen Ruf zu verlieren - und eine Klientele! Da muss man sich schon entscheiden, ob man sich für Natur, Gesundheit usw. oder für Halligalli, Spaßbad entscheidet. Beides geht nicht. Fragen Sie mal in Bad Windsheim nach...