Steinwiesen — Gar mancher mag in der heutigen Zeit als "alte Hexe" verschrien sein, aber das ist in einem etwas anderen Sinne gemeint als damals vor 400 Jahren. Schon üble Nachrede...
Steinwiesen — Gar mancher mag in der heutigen Zeit als "alte Hexe" verschrien sein, aber das ist in einem etwas anderen Sinne gemeint als damals vor 400 Jahren. Schon üble Nachrede konnte zu einer Anklage wegen Hexerei führen und aus diesem Geflecht aus Intrigen kamen die wenigsten ungeschoren davon.
Auch in Steinwiesen gab es zu dieser Zeit eine Häufung von Anschuldigungen, von denen in fünf Fällen die Namen bekannt sind. Es waren dies Sybilla Schneid, Kunigund Schrepfer, Hans Schnabrich, Anna und Margareth Halgothin. Diese Vielzahl brachte Steinwiesen den verrufenen Namen "Hexennest" ein.
Keine Chance auf Entkommen Die Laienschauspieler um Stadtvogt Hans Götz wollen nun am heutigen Samstag in einem Laienschauspiel an diese Zeit der Hexenverfolgung erinnern. Am Beispiel von Sybilla Schneid können die Zuschauer miterleben, wie ein Beschuldigter, der einmal in die Klauen der Hexenverfolger kam, keine Chance auf ein Entkommen und Überleben hatte. Der Ratsherrenzug startet heute um 15 Uhr in Kronach, legt in Marktrodach einen Zwischenstopp ein und wird gegen Abend Steinwiesen erreichen. Dort macht er auf dem Gelände des Aparthotels am Ortseingang Station und Nachtlager. Ab 20 Uhr gibt es ein buntes Rahmenprogramm. Es gibt Live-Musik aus vergangenen Tagen und mancherlei Gaukeleien. Die Hauptattraktion jedoch wird das Laienschauspiel "Steinwiesen - ein Hexennest" sein, das nach Ankunft des Zuges gespielt wird. Geschrieben und Regie geführt hat Hans Götz.
sd