von unserer Mitarbeiterin Sabine Weinbeer Eltmann/Knetzgau — Das Prädikat "Qualitätsweg Wanderbares Deutschland" muss sich ein Premium-Wanderweg alle drei Jahre stets neu verdienen...
von unserer Mitarbeiterin Sabine Weinbeer
Eltmann/Knetzgau — Das Prädikat "Qualitätsweg Wanderbares Deutschland" muss sich ein Premium-Wanderweg alle drei Jahre stets neu verdienen. Diese höchste Qualitätsauszeichnung im Wandertourismus hat der Steigerwald-Panoramaweg auf der Reisemesse CMT in Stuttgart bereits zum dritten Mal erhalten können. Der Steigerwald-Panoramaweg war im vergangenen Herbst vom Deutschen Wanderverband geprüft und die Zertifizierung für drei Jahre bestätigt worden.
Neun Etappen Der Geschäftsführer des Tourismusverbands Naturpark Steigerwald, Rüdiger Eisen, freute sich, zusammen mit einigen Vertretern der Region Steigerwald das Prädikat vom Präsidenten des Deutschen Wanderverbandes, Hans-Ulrich Rauchfuß, entgegenzunehmen.
Aus dem Kreis Haßberge waren bei der Messe die beiden Wegewarte Udo Rhein aus Sand und Manfred Neeb aus Rauhenebrach.
Der Steigerwald-Panoramaweg führt von Bad Windsheim bis Bamberg (oder umgekehrt) zu vielen Aussichtspunkten mit immer neuen Fernsichten, aber auch durch einsame Wälder und über artenreiche Blumenwiesen. An der Route liegen malerische Orte mit bedeutenden Kunstschätzen. Burgen und Ruinen krönen die Berge am Weg. Die Route führt auch durch viele Weinorte, die dann am Abend das Wanderer-Glück vermutlich noch verstärken.
Auch mehrere Orte und schöne Landschaften im Kreis Haßberge sind Teil des Panoramaweges. Der Große Knetzberg zum Beispiel nahe Knetzgau gehört zur achten Etappe der rund 160 Kilometer langen Strecke zwischen Bad Windsheim und Bamberg. Insgesamt ist der Weg in neun Etappen eingeteilt. Die letzte führt von der Wallburg bei Eltmann nach Bamberg.
Es freut mich, dass der Panoramaweg im Steigerwald mit der hohen Auszeichnung beehrt wurde. Aber ich meine, aus dem Artikel ein subtiles "Alles gut so, wie es ist" herauszulesen. Nein. Was gut ist, kann besser werden und was nicht so gut ist, sollten wir verbessern. Zum Beispiel den "Steckerleswald" über den sich kürzlich ein Kommentator beim Artikel "schnelles Weltnaturerbe" moquierte. Was daran schützenswert sei, so seine sarkastische Frage. Eben. Wenn wir im Naturpark Steigerwald noch lange der kommerziellen Holzernte zusehen, ist der ökologische und der restaurative, sprich Erholungswert der alten Buchenwälder dahin. Wer findet schon Ruhe, Ablenkung und Inspiration in einem kreuz und quer durchwalzten Nutzwald? Wir Deutsche haben's doch so mit dem Wald, das ist ein guter Ort um dem Zwängen der Medienwelt, der Logik der Märkte, dem Stress des Alltags zu entgehen.
Deswegen Ja zum Nationalpark Nordsteigerwald, Ja zum Schutzgebiet Höher Buchener Wald im Ebracher Forst, Ja zu einer Insel des Erhabenen in allgegenwärtigen Daseins-Kleinklein.
Übrigens, man ist in Sotschi, Russland (Olympische Winterspiele 2014) dabei, einen prestigeträchtigen Wintersportort zu gestalten. Dort können die Touristen, sehr abwechslungsreich, Ski fahren, dann am Schwarzen Meer liegen und, man höre und staune, "...im Nationalpark wandern" (DER SPIEGEL, 05/2015, S. 99 unten). Das Erleben unberührter Natur in einem Nationalpark wird also als wichtiges Anziehungsmerkmal für Touristen angesehen. Im Rest der Welt weiß man es schon längst, was ein Nationalpark ideell und monetär wert ist, und vielleicht setzt sich diese Erkenntnis auch einmal im Nordsteigerwald mehrheitlich durch! Ich hoffe es.