Kritik handelte sich Bürgermeister Roland Wolfrum für eine weitere Investition für die Stadtwerke ein. Er hatte als dringliche Anordnung die Beschaffung eines Fahrzeugs verfügt, der der Stadtrat nun zustimmen musste: Der Bus der Wasserversorgung, Baujahr 2003 und nun ohne Tüv, ist wirtschaftlich nicht mehr instand zu halten. Eine Ersatzbeschaffung ist erst im Haushalt für 2022 vorgesehen. Kurzfristig hatte die Fernwasserversorgung Oberfranken nun aber ein speziell eingerichtetes Fahrzeug abzugeben, allerdings mit der Option, sich schnell dafür zu entscheiden.
Martin Baumgärtner (FW) hielt die Anschaffung eines Busses mit 175 000 Kilometern Laufleistung für ein "kritisches Unterfangen" und Wolfgang Heiß (CSU) hielt es nicht für in Ordnung, dass "der Stadtrat 14 000 Euro zahlen soll, ohne darüber zu reden". Marcel Ott schob zudem Kritik am Bauhof generell nach und zweifelte, ob der Bedarf für ein anderes Fahrzeug tatsächlich wieder so kurzfristig bestand: "Das war schon mit dem Bulldog so."
Wolfrum begründete seine Entscheidung damit, dass der Zustand des neuen Gebrauchtfahrzeugs als in Ordnung befunden worden war. Auch sei der Preis angemessen, denn allein für die speziellen Einrichtungen müsse man 4000 Euro ansetzen. Das Fahrzeug sei mit Höherlegung und Allrad auch für die abgelegenen Bauwerke geeignet. Zudem habe die FWO ihr Angebot nur bis 7. Dezember gehalten, so dass er eine Entscheidung dafür noch vor der Stadtratssitzung habe fällen müssen. Der Stadtrat stimmte schließlich der Beschaffung zu.
Höhere Preise im Bausektor
Weitere Aufträge vergab der Stadtrat für die Badewassererwärmung im Freibad, nachdem eine vorherige Ausschreibung erfolglos geblieben war: 797 000 Euro kosten nun die Wärmeversorgungsanlagen durch die Firma Schwender, Thurnau; das sind 32 Prozent mehr als kalkuliert, trage aber der augenblicklichen Preisentwicklung im Bausektor Rechnung, so der Bürgermeister. 22 Prozent günstiger als kalkuliert kommen dagegen die elektrotechnischen Anlagen. Die vergab der Stadtrat an die Firma Münch in Rugendorf für 224 000 Euro.
Preiserhöhungen gibt es auch bei der Neugestaltung des Areals "Am Mühlbach". Der Stadtrat vergab die Baumeisterarbeiten für 256 000 Euro (51 Prozent mehr als geplant), die Metallbauarbeiten für 31 000 Euro (acht Prozent mehr) und Gartenarbeiten für 27 000 Euro (zehn Prozent mehr).