Stadtsteinach will im Freibad und in der Kläranlage die Sonne anzapfen

3 Min
Caroline Gehring ist als neue Stadträtin vereidigt worden. Sie folgt auf der FW-Liste Andy Sesselmann nach, der sein Amt berufsbedingt niedergelegt hat.
Caroline Gehring ist als neue Stadträtin vereidigt worden. Sie folgt auf der FW-Liste Andy Sesselmann nach, der sein Amt berufsbedingt niedergelegt hat.
Klaus Klaschka

Ende März sollen die neuen Solarpanels zur Erwärmung des Wassers im Stadtsteinacher Freibad installiert werden. Bis dahin sollen die Aufständerungen für die PV-Elemente fertig sein. Dafür genehmigte d...

Ende März sollen die neuen Solarpanels zur Erwärmung des Wassers im Stadtsteinacher Freibad installiert werden. Bis dahin sollen die Aufständerungen für die PV-Elemente fertig sein. Dafür genehmigte der Stadtrat am Montagabend nun seinen eigenen Bauantrag.

Die neue PV-Anlage wird flächenmäßig ziemlich genau so groß sein wie die bisherige, die nach etwa 40 Jahren ersetzt werden muss. Einzig Wolfgang Martin (BLS) stimmte dagegen, da er aus seiner "beruflichen Tätigkeit Photovoltaik für Warmwasser für unsinnig hält", wie er sagte.

Nach dem Winterwetter wird auch das neue Betriebsgebäude im Freibad fertiggestellt, kündigte Bürgermeister Roland Wolfrum (SPD) an; danach gehe es an die Arbeiten im Inneren. Eine weitere Photovoltaikanlage wird nach Beschluss des Stadtrats auch auf dem mittlerweile erneuerten Dach der Kläranlage installiert. Durch diese sind 80 bis 90 Prozent des benötigten Stroms zu gewinnen, so dass sich die Anlage insbesondere in Anbetracht steigender Stromkosten auch bei konservativster Schätzung amorisieren wird.

Für Klaus Witzgall (CSU) "macht das Sinn"; und nachdem die Kläranlage viel Strom verbraucht, ist auch für Wolfgang Martin "dort eine PV-Anlage top". Das vorliegende günstigste Angebot über 80 795 Euro erschien beiden Stadträten allerdings für "noch unterbietbar", so dass sie eine allgemeine Ausschreibung anregten.

Im Rahmen des Baus des Kreisverkehrs wird das Staatliche Bauamt auch den Geh- und Radweg ab Höfles bis zum Bauende erneuern. Im alten geschotterten Zustand blieben dann noch 63 Meter Weg bis zur Einmündung der Egerländer Straße Richtung Seniorenheim. Diese Reststrecke soll ebenfalls asphaltiert werden, beschloss der Stadtrat und vergab hierfür den Auftrag über 16 990 Euro an die gleiche Firma, die bereits den Weg im Auftrag der Staatlichen Bauamts erneuert.

Mühlenpark bleibt zu teuer

Probleme gibt es nach wie vor mit den Baumeisterarbeiten für den Mühlenpark an der Mühlstraße. Der Stadtrat hatte im Dezember beschlossen, die erste Ausschreibung aufzuheben, nachdem hierfür nur ein einziges Angebot eingegangen war, das die Kostenberechnung des Büros Kestel um 51,7 Prozent überschritten hatte.

Auch nach der erneuten Ausschreibung ist aktuell nur ein einziges Angebot eingegangen, das das Projekt nun sogar um 92 Prozent verteuern würde. Stein des Anstoßes im wahrsten Sinn des Wortes ist ein gelblicher Granitstein, den die Planer in der Anlage vorgesehen haben, der aber derzeit offenbar nicht oder nur zu horrendem Preis zu haben ist. Ersatzweise schlugen die Ingenieure deshalb vor, stattdessen einen "Betonstein in Natursteinoptik" zu verwenden. Der Stadtrat war damit einverstanden. Die Arbeiten werden mit geänderten Vorgaben nun ein drittes Mal ausgeschrieben.

Ein Förderprogramm für die "Sicherung, erhaltende Sanierung und Verbesserung von ortsbildprägenden, erhaltenswerten und strukturbildenden Gebäuden im Sanierungsgebiet unter Berücksichtigung des typischen Ortsbilds und denkmalpflegerischer Gesichtspunkte" hat der Stadtrat nun auf den Weg gebracht. Der Entwurf wird aber zunächst mit der Regierung von Oberfranken als Fördergeber abgesprochen.

Geld für Fassadensanierung

Über das Programm kann die Sanierung von Fassaden und Vorgärten von privaten Gebäuden subventioniert werden. Die Zuschüsse sind allerdings gedeckelt: Gefördert werden 30 Prozent der förderfähigen Kosten; ausgeschüttet werden maximal 30 000 Euro pro Maßnahme. Den Zuschuss trägt die Stadt mit 40 Prozent (also bis 12 000 Euro), der Rest kommt aus der Städtebauförderung.

Vorausgesetzt ist eine vorherige Beratung, die für den Sanierer kostenlos ist. Mit dem Antrag auf einen Zuschuss sind drei Kostenvoranschläge einzureichen. Mit einem Bau darf erst nach der Antragsbewilligung begonnen werden. Die Kosten für die Beratungen tragen Stadt und Städtebauförderung ebenfalls im Schlüssel 40 zu 60 Prozent. Hierfür hat der Stadtrat zunächst 12 000 Euro angesetzt. Pro Beratung fallen etwa 800 Euro an. Für konkrete Sanierungen hat der Stadtrat zudem vorab 50 000 Euro für Förderungen genehmigt. Theresa Will (FW) wies darauf hin, dass die Zuschüsse der Stadt dem Status Stadtsteinachs als Konsolidierungsgemeinde nicht schädlich sein dürften. Karin Witzgall (SPD) hielt das Programm für "eine feine Sache". Sie möchte noch geklärt haben, ob die Stadt die allgemeinen Optionen von sich aus anpassen könnte. Dies war auch die Überlegung von Lars Leutheußer (CSU), der durchaus "eine Erhöhung des Zuschuss-Topfes" für sinnvoll hielt. "In jedem Fall sollte die Werbetrommel geschlagen werden", sagt er.

Zu Beginn der Sitzung vereidigte Bürgermeister Wolfrum Caroline Gehring als neue Stadträtin der Freien Wähler. Sie folgt Andy Sesselmann, der sein Amt Ende Januar aus beruflichen Gründen zur Verfügung gestellt hatte. Gehring übernimmt auch alle Funktionen Sesselmanns in den Ausschüssen bis auf den Sitz in der Gemeinschaftsversammlung der VG. Den übernimmt für die FW Dritter Bürgermeister Martin Baumgärtner.