Das Coburger Publikum hat die junge Cellistin Janina Ruh bereits als Solistin im Sinfoniekonzert erlebt. Jetzt legt die Künstlerin ihre ungewöhnliche Debüt-CD vor.
Das Landestheater verwöhnt das Coburger Publikum in seinen Konzerten immer wieder mit hervorragenden Solisten. Seit dem Amtsantritt von Generalmusikdirektor Roland Kluttig im Herbst 2010 haben schon viele außergewöhnliche Künstler den Weg auf die Bühne des Landestheaters gefunden - arrivierte Namen ebenso wie aufstrebende Talente am Beginne einer möglicherweise großen Karriere wie erst an diesem Montag die in Seoul geborene jungen Geigerin Hyeyoon Park als Solistin in Prokofjews 1. Violinkonzert (wir berichteten).
Doppel-Begabung
In die Kategorie "außergewöhnlich" gehört ganz gewiss Janina Ruh, die das Coburger Publikum bei einem Konzert im Landestheater im November 2014 eigentlich vorrangig als hervorragende Cellistin kennen lernte - um schließlich noch eine ganz besondere Seite an ihr zu erleben. Denn Janina Ruh, in Zürich, Düsseldorf und Berlin ausgebildet, ist eine künstlerische Doppelbegabung - auf dem Cello und als Sängerin.
Symphonisches Konzert
So brillierte sie in Coburg als Solistin in Sergej Prokofjews "Symphonischem Konzert" für Cello und Orchester e-Moll mit einer ebenso kraftvollen wie sensiblen Deutung. Bei der Zugabe aber demonstrierte sie ihr Talent als Sopranistin mit dem Solostück "Das Buch" von Peteris Vasks - einem vokal-instrumentalen Dialog der Sängerin mit der Cellistin Janina Ruh.
Feinsinnig gestaltet
Jetzt hat sie eine spannende CD-Veröffentlichung unter dem Titel "Dialogues" vorgelegt. Das Komponisten-Trio Francis Poulenc, Claude Debussy und César Franck ist darauf jeweils mit Liedern und Kammermusik vertreten. Im Zusammenspiel mit dem Pianistin Boris Kusnezow erweist sie sich als feinsinnig gestaltende Kammermusikerin, die technische Souveränität mit Stilsicherheit kombiniert.
Beeindruckend, wie intensiv das musikalische Zusammenspiel gerät - dieser doppelte Dialog von Cello und Sopran mit dem Klavier.
jb