Sieben neue Helfer

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Senioren  Beim BRK-Kreisverband Kronach gibt es sieben neu ausgebildete Helfer für das Projekt "Leben plus".

von unserer Mitarbeiterin Heike Schülein

Kronach — Donnerstag, 15 Uhr im Beschäftigungsraum des BRK-Seniorenhauses Kronach. Der Tisch in dem einladend gestalteten Raum ist liebevoll gedeckt. Blumen stimmen auf die warme Jahreszeit ein. Auf dem Tisch stehen Waldmeisterbowle, frisches Brot sowie süße oder herzhafte Ausstriche. In der Runde, die es sich um die Tafel herum gemütlich gemacht hat, sieht man erwartungsvolle Gesichter. Gerade noch hatten sich die Senioren angeregt unterhalten. Jetzt stimmen sie - unterstützt von ihren Betreuungskräften - gemeinsam das Rennsteiglied und "Mein Vater war ein Wandersmann" an. Die Strophen gehen ihnen textsicher und fehlerfrei von den Lippen.

Im Zeichen des Wonnemonats

Eine ihrer Betreuerinnen ist Silvia Schirmer, die vor Kurzem - als eine von sieben neuen "Leben-plus"-Helfern - im BRK-Kreisverband ihr Zertifikat erhielt. Sie und die beiden sehr engagierten, langjährigen Helferinnen Heidi Paschold und Conny Schwarz haben - unter Leitung von Brigitte Schedel - einen Nachmittag ganz im Zeichen des Wonnemonats Mai vorbereitet.
Die Kronacherin hätte am "Leben-plus"-Kurs nicht unbedingt teilnehmen müssen, da sie bereits vorher in Sonneberg als Betreuungskraft gearbeitet und auch vor einigen Jahren schon einmal einen ähnlichen Kurs absolviert hatte. "Man lernt immer dazu. Deswegen war es gut und war es mir wichtig, diesen neuen Kurs wieder mitzumachen. Man braucht einfach ein gutes Grundwissen, um gut gerüstet mit den jeweiligen Situationen umgehen zu können", erklärt sie. Kein Tag sei wie der andere, die teilnehmenden Senioren seien verschieden und sie reagierten jeden Tag anders.
Mit Menschen hatte die nunmehr 51-Jährige bereits in ihrem Beruf als Verkäuferin zu tun. Zu ihrer nunmehrigen Tätigkeit sei sie damals durch einen Zufall gekommen. "Ich hätte nie gedacht, dass ich das kann. Aber jetzt möchte ich nie wieder etwas anderes machen", gesteht sie und ergänzt: "Das ist kein Beruf, sondern eine Berufung - und man bekommt alles, was man gibt, tausendfach zurück."
Für jemanden, der nur irgendetwas machen wollte, sei "Leben plus" keinesfalls geeignet. Sie wolle den Menschen, die ein langes Leben hinter sich haben, die Würde, den Respekt und die Wertschätzung entgegenbringen, die sie verdienten. "Dieses Gefühl möchte ich ihnen vermitteln", so die Helferin. Man sollte dabei nicht auf das schauen, was die älteren Menschen nicht mehr könnten, sondern auf noch Vorhandenes. Die Gruppennachmittage haben einen festen Ablauf. Ab 14.30 Uhr treffen die Teilnehmer - meist acht bis zehn Heimbewohner sowie zusätzlich Gäste von außerhalb - im Beschäftigungsraum ein. Um 15 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen oder eine kleine Brotzeit, bevor es jeweils zu einem kleinen - meist jahreszeitlich angepassten - Programm übergeht. Hierzu zählen viele Angebote wie Basteln, Malen, Singen oder Erinnerungsarbeit wie auch Gedächtnistraining. Sein Ende findet der Nachmittag etwa um 17.30 Uhr bis 18 Uhr.
Dieses Mal widmete sich der Nachmittag dem Monat Mai mit seinen Bräuchen. Die Betreuerinnen lasen Geschichten vor. Mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen gingen sie auf die Teilnehmer ein. Immer wieder fragten sie nach ihren Erinnerungen. Und ihnen fielen immer neue Dinge ein: der 1. Mai als Tag der Arbeit, der Brauch des Birken steckens wie auch des Baum klaus, der Mai als der der Muttergottes gewidmete Rosenkranzmonat und vieles mehr. Und was gehört zum Mai unbedingt dazu?

Allerhand vorbereitet

Natürlich: Ein Maibaum, der beim Nachmittag schnell gebastelt war. Die Helferinnen hatten zuhause allerhand Materialien vorbereitet. Gemeinsam steckten sie mit den Senioren Buchs in einen Kranz aus Steckschwamm, den sie mit Hexentreppen-Bändern verzierten. Dafür werden jeweils zwei Bänder aus Krepppapier immer in entgegengesetzter Richtung im Wechsel übereinander gelegt und gefaltet.
Das Basteln machte den Senioren viel Spaß. So flatterten bald viele bunte Bänder am Maibaum - ein schönes Bild, ebenso wie die vielen leuchtenden Augen und strahlenden Gesichter um ihn herum!