Schon ein Nein kann helfen

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Voll konzentriert ist Hannah Unglaub bereit, das Holzbrett durchzuschlagen. Mit im Bild (rechts) Kursleiter Fred Busse. Foto: Schule
Voll konzentriert ist Hannah Unglaub bereit, das Holzbrett durchzuschlagen. Mit im Bild (rechts) Kursleiter Fred Busse. Foto: Schule

Bei dem Projekt "Nicht mit mir" lernten die Kinder der Grundschule Steinwiesen, sich zu behaupten und Selbstvertrauen zu gewinnen.

Susanne Deuerling

Laut geht es zu in der Turnhalle der Grund- und Mittelschule Oberes Rodachtal in Steinwiesen. Kinder schreien ihre Eltern und Verwandten an und haben sichtlich Spaß dabei. Gleich darauf sind die Jungen und Mädchen derart motiviert, dass sie ein Holzbrett mit der bloßen Hand durchschlagen.
Diese etwas andere Unterrichtseinheit bildet den Abschluss des Projekts "Nicht mit mir", das die Viertklässler unter der Leitung von Fred Busse und Heike Bittner durchgeführt haben. Ein Projekt, das den Jungen und Mädchen helfen sollte, Selbstvertrauen zu lernen, um sich auch in Gefahrensituationen behaupten und selbstbewusst auftreten zu können.


Praktische Übungen

Das Selbstverteidigungsprojekt "Nicht mit mir" vermittelt Kindern von sechs bis 13 Jahren durch praktische Übungen und ein altersgerechtes Situationstraining das richtige Verhalten in Gefahrensituationen. Sie lernen, den Mut aufzubringen, "Nein" zu sagen, wegzulaufen, Hilfe zu holen, sich Erwachsenen anzuvertrauen und ihre eigenen Schwächen und Stärken richtig einzuschätzen. Auch einige sehr effektive Techniken der Selbstbehauptung werden vermittelt.
In sieben Unterrichtseinheiten zu je zwei Schulstunden trafen sich die 18 Kinder der vierten Klasse in der Schulturnhalle. Sie lernten, wie sie im Alltag durch selbstbewusstes Auftreten Gewalt begegnen oder - noch besser - sie verhindern können. Bereits der Einsatz der lauten kräftigen Stimme und ein sicherer Stand können bei Gefahr sehr wichtig sein. Dies übten die Kinder in verschiedenen Spielen wie dem "Schreikreis".
Auch bestimmte "Falltechniken" wurden geübt, sodass die Schüler im Notfall wissen, wie sie lebenswichtige Körperstellen und Organe schützen können. Für das verletzungsfreie Fallen gilt wie so oft, dass Übung den Meister macht.


Verhalten im Ernstfall

Zwar lernten die Kinder mithilfe von Notfalltechniken, wie sie sich im Ernstfall verhalten sollen. Aber das Verhindern einer Gewalttat gilt dennoch als oberstes Gebot.
Hier trainierten die Jungen und Mädchen zusammen mit Fred Busse und Heike Bittner Lösetechniken gegen das Festhalten, um im Notfall wegrennen und gezielt Hilfe holen zu können.
Bei der Abschlussveranstaltung konnten sich nun die Eltern und Verwandten sowie Schulleitung und Bürgermeister von den Leistungen der Schüler überzeugen. Schulleiter Wilfried Holzmann dankte vor allem dem Elternbeirat, allen voran Sabine Unglaub, die die Finanzierung über die Raiffeisenbank in die Wege geleitet habe.
Auch Bürgermeister Gerhard Wunder war von den Aktionen der Kinder begeistert.