Sauer auf die süßen Arbeitgeber

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Bei "Piasten" legten die Mitarbeiter heute die Arbeit nieder. Foto: J. Hofbauer
Bei "Piasten" legten die Mitarbeiter heute die Arbeit nieder. Foto: J. Hofbauer

Die Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) ruft zu Arbeitsniederlegungen in "süßen Betrieben" auf. Auch Piasten in Forchheim ist betroffen.

Am heutigen Montag, 27. Mai, wollte die Belegschaft der Firma Piasten in Forchheim ab 4.30 Uhr mit einem Warnstreik deutlich machen: "Der Drops ist noch nicht gelutscht," betonte Wolfgang Stüwe, Mitglied der Tarifkommission der Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) und Betriebsratsvorsitzender bei Piasten. "Wir sind fest entschlossen, für eine ordentliche Gehaltserhöhung zu kämpfen."

Die Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG) warnt die Arbeitgeber in der bayerischen Süßwarenindustrie: "Es ist höchste Zeit, für die Beschäftigten ein ordentliches Angebot vorzulegen. Mit Warnstreiks in ganz Bayern bekräftigen die Beschäftigten ihre Forderung."

Die Arbeitgeberseite hatte in der ersten Verhandlungsrunde Ende April kein Angebot vorgelegt. Dazu erklärt Jan Körper von der NGG in Oberfranken: "Die bayerische Süßwarenindustrie ist gut aufgestellt. Die Beschäftigten leisten jeden Tag eine hervorragende Arbeit und sorgen dafür, dass die Supermarktregale prall gefüllt sind mit qualitativ hochwertigen Waren. Sie haben deshalb eine gute Lohnerhöhung verdient".

Mustafa Öz, Landesvorsitzender und Verhandlungsführer in Bayern: "Wenn die Arbeitgeber es nicht anders wollen, dann werden wir für unsere berechtigten Forderungen kämpfen. Mit diesen Warnstreiks machen wir deutlich, dass es uns ernst ist."

Die zweite Verhandlungsrunde findet heute, am 27. Mai in Fürth statt. Die NGG Bayern fordert in den aktuellen Tarifverhandlungen eine Lohnerhöhung um 195 Euro sowie eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen um 120 Euro. Auszubildende, die die Abschlussprüfung im erlernten Beruf erfolgreich absolviert haben, sollen eine Übernahmegarantie für zwölf Monate erhalten.

Die NGG verweist auf die positive Entwicklung der Süßwarenbranche. Es seien mehr Waren als im Vorjahr produziert worden. Eine Steigerung sei 2018 auch im Bereich der exportierten Waren zu verzeichnen gewesen. Mit Blick auf den Fachkräftemangel, der zunehmend auch in der Ernährungsindustrie zu spüren sei, will die Gewerkschaft mit höheren Tariflöhnen auch die Attraktivität der Arbeitsplätze in der "süßen" Branche steigern. red