Sankt Oswald: Innensanierung wird finanzieller Kraftakt für Gemeinde

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Die Innensanierung der Kirche ist auf absehbare Zeit das größte Projekt für die Kirchengemeinde. Foto: Evi Seeger
Die Innensanierung der Kirche ist auf absehbare Zeit das größte Projekt für die Kirchengemeinde. Foto: Evi Seeger

Pfarrer Andreas Sauer sprach von einem finanziellen "Kraftakt". Obwohl er keine Panik machen wollte, bereitete er doch seine Kirchengemeinde darauf vor, das...

Pfarrer Andreas Sauer sprach von einem finanziellen "Kraftakt". Obwohl er keine Panik machen wollte, bereitete er doch seine Kirchengemeinde darauf vor, dass - neben anderen Maßnahmen - mittelfristig auch die Innenrenovierung der Kirche ansteht.
Sauer, der am 1. April 2016 in Lonnerstadt seinen Dienst angetreten hatte, hatte zu seiner ersten Gemeindeversammlung eingeladen. Nach zehn Monaten in der Pfarrei wollte er Rückblick halten, den Fokus aber auch auf die künftigen Aufgaben richten.
Als Erstes steht die Sanierung der Glockenanlage bevor. Wenn alles klappt, soll sie bis Ostern durchgeführt sein. Sei das nicht zu schaffen, werde man lieber noch die Konfirmation feiern und die Glockenanlage erst im Mai reparieren. Die alten Stahljoche sollen durch Eichenjoche ersetzt, alle Klöppel erneuert und die Anlage mit einer vollelektronischen Steuerung ausgestattet werden. Die Kosten sind auf etwa 15 000 Euro veranschlagt. Es seien bereits Spendengelder eingegangen.
Als nächste Maßnahme stünde die Innensanierung des Kindergartens auf dem Plan. In der Einrichtung werden derzeit zwei Regelgruppen (drei bis sechs Jahre), eine Krippengruppe und noch eine Notgruppe betreut. Derzeit werde eine Bedarfserhebung durchgeführt, denn es mache keinen Sinn, jetzt zu renovieren und vielleicht im nächsten Jahr anzubauen. Das Ergebnis der Prüfung erwartet der Pfarrer im Februar. Sollte sich ein dauerhafter Bedarf für zwei Krippengruppen herausstellen, müsse angebaut werden.
Größter Brocken ist jedoch - mittelfristig gesehen - die Innenrenovierung der Kirche. "Das werden wir angehen, wenn der Kindergarten läuft." Vor 37 Jahren sei das Gotteshaus letztmals innen restauriert worden. Der Innenraum sei grau und staubig, eine neue Lautsprecheranlage werde benötigt.


150 000 Euro stehen im Raum

Kosten von 150 000 Euro stünden im Raum, informierte der Pfarrer. Realistisch gesehen glaubt er jedoch eher an 200 000 Euro. Denn bei historischen Gebäuden könne immer mit überraschend auftretenden Kostenmehrungen gerechnet werden. Die Zuschusspolitik der Landeskirche sei derzeit so, dass wegen anderer Verpflichtungen "mit angezogener Handbremse" gefahren werde. Bei genauerer Besichtigung hätten sich auch außen an der Kirchenfassade und am Turm Schäden am Mauerwerk gezeigt.
Eine ganze Reihe von Maßnahmen konnten Pfarrer und Kirchenvorstand bereits als erledigt abhaken: So war im Sommer die Wasserpumpe im Friedhof defekt, die Dächer von Gemeindehaus und Leichenhalle wurden repariert, Sturmschäden am Kirchturm ausgebessert sowie Sträucher und Bäume rund um die Kirche ausgelichtet.
Bei der Aussprache wurde - im Jahr des Reformationsjubiläums - eine Gemeindefahrt nach Eisenach angeregt.
Die kirchlichen Angebote werden nach den Worten des Pfarrers unterschiedlich gut angenommen: Die Bibelstunden in Frimmersdorf und Fetzelhofen fänden großen Anklang. Hingegen sollte der Besuch des Kindergottesdienstes besser werden. Er wird vierzehntägig parallel zum Gottesdienst angeboten.